BibleNow #3

Eine einfache aber effektive Methode, wie du deine Bibel studieren kannst.

13.11.2017 31 min Christoph Till

Zusammenfassung & Show Notes

Die Bibel ist ein sehr umfangreiches Buch, was nicht immer ganz einfach zu verstehen ist. Eine Auslegung ist dafür notwendig. Schließlich springt uns in der Bibel nicht gleich alles ins Augen und nicht alles erkennen wir immer sofort. Selbst die Texte, die klar zu sein scheinen, können ausgelegt noch viel mehr und viel tiefere Aussagen machen, als wir uns das bisher immer vorgestellt haben. In der heutigen Ausgabe von BibleNow möchte ich euch erzählen, wie ich an die Bibel herangehe. Ich möchte euch einige Prinzipien zeigen, wie ihr selbst die Bibel besser verstehen könnt und wie ihr so zu einem tieferen Verständnis des Wortes Gottes kommt. Ich glaube, dass diese Punkte euer Bibel lesen noch viel tiefgründiger und besser machen kann. 


Links: 


Das Wort (Kurs beim Bibelstudien-Institut)


So lese ich meine Bibel (aus dem Blog "Im Anfang war das Wort)


Abenteuer Bibelauslegung (Workshop beim ERF)









Transkript

Bible now die Bibel und du. Herzlich willkommen zu Bible now. Ich freue mich sehr, dass ihr wieder eingeschaltet habt. In den vergangenen Wochen haben wir sehr viel darüber geredet, warum es sich lohnt, in der Bibel zu lesen, warum sie mein persönliches Lieblingsbuch ist, was ich jeden Tag in die Hand nehme und warum die Bibel Gottes Wort ist. Heute werden wir ein Stück praktischer. Ich gebe euch heute ein paar Methoden und ein paar Hinweise mit an die Hand, wie man die Bibel lesen und sie verstehen kann. Die Bibel ist Gottes Wort. Durch sie redet Gott mit uns. Wer Gott also kennenlernen will, der kommt an der Bibel überhaupt nicht vorbei. Ein wichtiger Punkt die Bibel, sie muss ausgelegt werden. Nicht alles, was dort steht, ergibt sich sofort, wenn wir es lesen. Und deswegen gibt es viele Menschen, die das, was in der Bibel steht, in Zweifel ziehen. Sie sagen, wenn ich die Bibel lese, dann springt mir nicht gleich alles ins Gesicht. Oftmals kratzen wir beim Bibellesen nur an der Oberfläche. Wir verstehen Gottes Wort falsch und nicht selten entstehen dabei so Ansichten, die Gott in der Bibel niemals gemeint hat. Ich möchte euch in der heutigen Sendung ein paar Prinzipien mitgeben, wie ihr persönlich in eurem Bibelstudium die Bibel richtig lesen und richtig verstehen könnt. Und ich denke, diese Prinzipien, die sind deswegen sehr hilfreich, weil sie eben dafür sorgen, dass ihr tief in den Text eindringen könnt. Nicht alle diese Prinzipien habe ich mir selbst ausgedacht. Wo ich diese Prinzipien her habe, findet ihr in einer Linkliste auf direkt in dem Beitrag der Sendung. Das erste Prinzip, was für mich beim Bibellesen wichtig ist, ist, dass ihr den Autor selbst zum Bibellesen einladet. In erste Korinther zwei, Vers 14, da steht ich Lese das nach der gute Menschen, die sich auf ihre natürlichen Fähigkeiten verlassen, lehnen ab, was der Geist Gottes enthüllt. Es kommt ihnen unsinnig vor. Sie sie können nichts damit anfangen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt werden kann. Paulus, der sagt hier eine ganz wichtige Sache. Er sagt, wir können aus uns selbst heraus nicht verstehen, was Gott uns mitteilen will und wir können es auch nicht annehmen. Er sagt hier im Grunde genommen, es muss alles aufgrund des Geistes beurteilt werden. In der letzten Sendung, da haben wir darüber gesprochen, dass Gott selbst durch den heiligen Geist dafür gesorgt hat, dass die Bibel heute so zu uns gekommen ist, wie sie zu uns gekommen ist. Er hat Personen damit beauftragt, er hat sie mit dem heiligen Geist erfüllt und sie haben dann letztendlich in eigenen Worten das niedergeschrieben, was Gott in der Bibel stehen haben wollte. Jeder Autor legt etwas in sein Buch hinein. Das denke ich, ist ganz normal, wenn ihr einen ganz normalen Roman lest, werdet ihr darin auch biografische Aspekte des Autors finden. Ebenso ist das auch in einem Sachbuch der Fall. Der Autor wird, je nachdem wie seine persönlichen Ansichten sind, wird er auf bestimmte Dinge mehr und auf andere Dinge weniger wert legen. Das heißt, in jedem Buch ist ein Stück die Person des Autors zu finden. Und ich glaube auch, dass das in der Bibel der Fall ist. Gott hat etwas in die Bibel hineingelegt, was wir ohne den Autor niemals verstehen würden. Das heißt, wenn wir die Bibel lesen, dann bietet es sich an, und dann ist es wichtig, damit wir Gottes Wort verstehen können, dass wir ihn selbst einladen, dass er mit uns zusammen das Buch der Bücher liest. Wenn wir Gott um seinen heiligen Geist bitten, dann bedeutet das so viel wie, dass wir Gott selbst zu einer Autorenlesung seines eigenen Buches einladen. Dann bedeutet das, dass er uns selbst erklären kann, was er mit welchen Dingen in der Bibel gemeint hat. Und glaubt mir, das erleichtert das Bibellesen ungemein. Es sorgt dafür, dass Gott selbst zur Sprache kommen kann, dass sein Wort auch wirklich sein Wort ist, weil er uns seine Auslegung gleich mit dazu gibt. Und deswegen ist es entscheidend, dass wir, wenn wir die Bibel lesen, dass wir dann auch Gott selbst einladen, dass er selbst die Möglichkeit hat, zur Sprache zu kommen. Und dafür laden wir am Anfang des Bibellesens ihn persönlich ein. Und er verspricht in Person des heiligen Geistes dann uns zu helfen, sein Wort zu verstehen. In der Bibel, da fordert er uns dazu auf, dass wir um den heiligen Geist bitten. Und ich denke, das ist auch besonders beim Bibellesen sehr entscheidend. In Lukas 11, Vers 13, da steht, ich lese nach der luther Ü wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten? Jesus, der verspricht hier, Gott schenkt euch den heiligen Geist, wenn ihr darum bittet. Und deswegen ist es ein ganz entscheidender Punkt beim Bibellesen, dass bevor wir in das Buch der Bücher einsteigen, dass wir Gott um seinen heiligen Geist bitten, dass er dabei ist und dass er mit uns eine Autorenlesung hält. Ein zweiter Punkt, der für mich sehr wichtig ist beim Bibellesen, ist der Punkt, dass wir bereit sind, von Gott zu lernen. In Jeremia 29, Vers 13, da ihr werdet mich suchen und finden. Denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, will ich mich von euch finden lassen. Beim Bibellesen ist es wichtig, dass wir offen sind. Gott, der ist unser Schöpfer. Er selbst hat uns so konstruiert und hat dafür gesorgt, dass wir so auf dieser Welt sind, wie wir da sind, mit all den guten Dingen. Ich persönlich glaube, dass Gott die schlechten Dinge nicht geschaffen hat. Wie bei einem guten Autoingenieur ist es so, dass in der Regel der Autobauer sein Auto am besten kennt. Bei Problemen, da weiß er, was die Lösung ist und er weiß auch, wie es funktioniert und wo es Verbesserung braucht. Ähnlich ist es auch, wenn wir das Wort Gottes lesen. Gott selbst, er hat uns geschaffen. Er weiß, was für unser Besten ist. Und wenn wir in der Bibel lesen, dann ist es ganz wichtig, dass wir offen für das sind, was Gott uns sagen will. Weil er uns persönlich am besten kennt. Weil er genau weiß, was für uns gut ist. Weil er genau weiß, wie das Leben richtig und sinnvoll und gut funktionieren kann. Die Bibel bietet uns damit die Möglichkeit, dass wir erfahren können, was Gottes Wille für unser Leben ist. Für unser tägliches Verhalten gegenüber anderen, für unser Verhalten gegenüber ihm, für unsere persönliche Lebensweise. Beim Bibellesen, da teilt uns Gott also Dinge mit, die für uns wichtig sind. Und deswegen ist es so entscheidend, dass wir offen dafür sind, dass wir bereit sind, von ihm zu lernen. Gleichzeitig ist die Bibel auch das Buch, in dem sich Gott uns vorstellt. Und zwar mehr als in allen Büchern dieser Welt, die er lesen könnt und in allen Predigten, die ihr jemals hören könnt. Im alten Testament, da zeigt uns Gott, wie er durch sein Volk Israel handelt. Und im neuen Testament zeigt er uns sich durch Jesus, der Gott als Mensch ist und der für uns am Kreuz gestorben ist. Die Bibel bietet uns also die Möglichkeit, Gott kennenzulernen. Es ist Gottes Vorstellungsbuch. Es ist das Buch, in dem er zeigt, wer er ist. Und sie ist gleichzeitig auch eine Art Liebesbrief, den er an die Menschen geschrieben hat, damit wir sehen können, wer er ist und damit wir sehen können, wie liebevoll er handelt. In der Bibel zeigt er, wie er ist und mit Offenheit erfahren wir, was er eigentlich mit uns vorhat. Und genau das macht der Text aus Jeremia deutlich. Er macht gott möchte gern zeigen, der bin ich. Und er möchte zeigen, was er mit uns Menschen vorhat. Ein dritter Punkt, der beim bibellesen wichtig ist, der Bibeltext wurde bewusst so geschrieben. Und diesen Punkt, den müssen wir uns ganz besonders bewusst machen. Dass die Bibel existiert, das ist kein Zufall. Es ist kein Zufallsprodukt, was sich irgendwie zusammengefunden hat, sondern dahin stehen Autoren, die Gott benutzt hat, um einen Text bewusst so zu schreiben. Und das müssen wir uns besonders deutlich machen. Wenn ein Autor einer Zeitschrift einen Text schreibt, dann schreibt er den nicht ohne Sinn und verstanden, sondern er hat ein Ziel damit. Er möchte etwas damit kommunizieren. Er möchte etwas bestimmtes damit sagen. Er verfolgt ein Anliegen. Und ähnlich ist es auch mit der Bibel. Jedes Wort, jede Geschichte, die Anordnung des Textes, all das haben die Autoren der Bibel so gewollt. Sie haben etwas bestimmtes damit im Sinn gehabt und deswegen haben sie das so geschrieben. Sie wollten kommunizieren und deswegen sind die Texte auf diese Art und Weise aufgebaut, wie wir sie heute in der Bibel finden, um letztendlich eine Botschaft zu dem Leser durchzudringen. Für uns als Bibelleser bedeutet das, dass auch wenn wir einen Text schon tausendmal gelesen haben, dass wir lernen müssen, ihn neu auf uns wirken zu lassen. Wir müssen ihn betrachten, als wäre das ein Text, den wir noch nicht kennen, den wir noch niemals gelesen haben. Wenn ihr z.B. eine Geschichte wie die von Zachäus lest oder die vom reichen Jüngling oder dem barmherzigen Samariter, dann müssen wir uns in die Lage versetzen, als hätten wir den Text noch nie gelesen, als wäre der uns gerade eben erst vorgelegt worden und wir würden ihn zum ersten Mal lesen. Was mir persönlich dabei hilft, wenn ich das machen möchte, ist, dass ich mir den Text, den ich in der Bibel gelesen habe, nochmal selbst in eigenen Worten aufschreibe. Dadurch schaffe ich es ein Stück, den Text neu zu durchdenken, neu zu fassen und auf diese Art und Weise vielleicht auch ein Stück neu aufzuschlüsseln, neue Aspekte zu finden, die der Autor in den Text dort reingelegt hat. Und deswegen ist es bei der Bibelauslegung so wichtig, dass wir darauf achten, was kommuniziert der Autor, was sagt er eigentlich und was sagt er nicht. Bei der Bibel ist es so, dass der Autor sich auf das Wesentliche beschränkt. Er schreibt nur das auf, was seinem Ziel dient. Er schreibt nur das auf, wo er denkt, dass es relevant ist, damit seine Kommunikationsabsicht, die er verfolgt hat, damit die letztendlich auch zu uns durchdringt. Und deswegen hat er auch bestimmte Dinge weggelassen, wo er sagt, diese dienen meiner Kommunikationsabsicht nicht. Das werdet ihr z.B. merken, wenn ihr mal euch die vier Evangelien anschaut. Bei einigen Autoren, z.B. bei Matthäus, finden wir Details, die wir bei Markus, der relativ kurz sich gefasst hat, nicht finden. Und auch finden wir bei Matthäus Dinge anders beschrieben, als sie z.B. bei Lukas stehen. Der Grund dafür ist nicht, dass alle vier Autoren der Evangelien unterschiedliche Dinge gesehen haben, das ist sicherlich auch der Fall. Aber zum anderen ist es auch so, dass sie die Betonung auf andere Dinge legen, weil sie ein anderes Kommunikationsziel verfolgen. Sie möchten etwas anderes damit sagen, als das der jeweils andere Autor des Evangeliums machen möchte. Und das ist auch schön, weil wir dadurch auf Geschichten, die in der Bibel passiert sind, die Jesus erlebt hat oder die seine Jünger mit ihm zusammen erlebt haben, dass das eine neue Perspektive auf die bestehenden Geschichten legt und wir dadurch diese Geschichten komplett neu stehen und komplett neu ergründen können. Das heißt, achtet auf die Dinge, die in dem Text stehen, und die, die nicht drin stehen, versucht nicht darüber zu spekulieren, sondern arbeitet mit dem Text, wie er ist. Und wie gesagt, eine gute Möglichkeit, wie man daran arbeiten kann, ist, dass man den Text noch mal in eigenen Worten aufschreibt und dass man eben schaut, was hat der Autor kommuniziert und was hat er nicht so kommuniziert. Und das, was er kommuniziert hat, wie hat er es kommuniziert. Ein weiterer Punkt für mich ist, dass Bibeltexte keine Deutschaufsätze sind. Bei Deutschaufsätzen, da war es immer so, man durfte sich möglichst wenig wiederholen. Man musste darauf achten, dass man möglichst Synonyme verwendet, wenn man etwas Bestimmtes noch einmal sagen möchte. Man musste auch darauf achten, dass der Ausdruck möglichst geschliffen und möglichst gut ist. Bei der Bibel, da ist das ein Stück anders. Dort entdecken wir, dass sich Dinge oft wiederholen. Und das manchmal so oft, dass es uns schon ein Stück auf die Nerven geht. Beim Bibellesen ist das manchmal so, dass wir Dinge immer und immer und immer wieder lesen. Und zwar genau in der gleichen Wortwahl, wie wir das schon einmal im Text vorher gefunden haben. Moderne Übersetzungen, die nutzen die Möglichkeit und setzen dafür dann Synonyme ein. Sie versuchen, Dinge anders zu formulieren, anders darzustellen, um damit etwas Abwechslung für den Leser zu schaffen. Bei wortgetreuen Übersetzungen, wie z.B. der Elberfelder oder der Luther oder auch der Schlachter 2000, sehen wir aber, dass die Wiederholungen dort wirklich bis zum geht nicht mehr in den Texten mit eingebaut werden. Wiederholungen sind aber sehr wichtig. Sie waren damals das, was das fettgedruckte für uns heute ist. Wir haben heute die Möglichkeiten, mit bestimmten Instrumenten, in einem Word Dokument z.B. etwas hervorzuheben, zu zeigen. Das ist mir besonders wichtig, das ist für mich besonders entscheidend. Die Leute damals, die haben darauf Wert gelegt, dass auch die Dinge, die für sie wichtig waren, irgendwie im Text ersichtlich werden. Und das geschah in der Regel dadurch, dass man Wiederholungen in den Text eingefügt hat. Das ist für uns als Bibelleser manchmal ein bisschen anstrengend, aber es sorgt gleichzeitig dafür, dass die Kommunikationsabsicht, die der Autor in den Text hineingelegt hat, dass sie sehr gut zum Tragen kommt. Wenn ihr also in der Bibel lest, dann nehmt euch mal z.B. einen Bibelmarker zur Hand und markiert in einem Text, den ihr gerade lest, alle Wiederholungen. Ihr werdet bemerken, dass dadurch etwas bestimmtes zum Tragen kommt. Was ihr in dem Text vorher möglicherweise nie gesehen habt. Eine Bibelmarker kann dabei helfen, dass man in bestimmten Farben dann das markiert, was sich wiederholt, und dass man dadurch erkennt, welche Struktur der Text möglicherweise hat. Oder dass man erkennt, wo vielleicht ein Mittelpunkt im Text zu finden ist. Oder was für den Autor eben herausgehoben aus dem Geschehen, was für ihn besonders wichtig war. Im Bibeltext finden wir auch sehr oft Schlüsselbegriffe. Schlüsselbegriffe begegnen uns auch heute, wenn wir z.B. das Internet durchsurfen, dann hat man manchmal sogenannte Tag Clouds. Und das ist nichts anderes als eine Wolke von Schlüsselbegriffen, die wir da auf Webseiten sehen oder bei Facebook, die verwendet werden, um Beiträge zu kennzeichnen. Solche Dinge sind heute immer noch modern. Auch in der Bibel war das damals eine Sache, die durchaus üblich war. Man arbeitete mit Schlüsselbegriffen. Die Bibel arbeitet dabei nicht nur mit einzelnen Worten, sondern sie arbeitet z.B. auch mit bestimmten Formulierungen. Wenn ihr ein Geschlechtsregister aufschlagt, dann werdet ihr dort Formulierungen finden, und Adam war 100 dreiig Jahre alt und zeugte einen Sohn, ihm gleich und nach seinem Bilde, und nannte ihn Sed und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Diese Formulierungen finden wir in fast jedem Geschlechtsregister. Und ähnlich sieht es aus, wenn man sich die Könige und die Chronikbücher durchliest. Dort heißt es, und er regierte so und so viele Jahre und er tat, was dem Herrn wohlgefiel oder was dem Herrn missfiel. Solche Schlüsselbegriffe und Schlüsselformulierungen, die sind beim Bibellesen sehr entscheidend. Sie zeigen uns, der Autor, der möchte etwas bestimmtes zeigen. Wenn wir uns z.B. die Bücher der Chroniken anschauen, dann sehen wir dort, dass es so ist, dass bei einem König, der etwas Schlechtes getan hat, der etwas tat, was dem Herrn missfiel, dass dann direkt darunter steht, warum das so ist, warum er in dieser Art und Weise von Gott bewertet wird. Oder bei den Geschlechtsregistern lesen wir, dass auf einmal bestimmte sehr wichtige Ereignisse der Menschheitsgeschichte sich mitten im Geschlechtsregister finden. Oder dass wir sehen, wo ein Mensch etwas besonders wertvolles für Gott getan hat. So sehen wir z.B. im ersten Geschlechtsregister der Bibel, das direkt von Adam ausgeht, dass es da eine siebte Person gibt. Und diese siebte Person ist Henoch. Und dort steht, henoch wandelte mit Gott und wurde nicht mehr gefunden. Er wurde in den Himmel emporgehoben. So heißt es ungefähr in der Bibel. Und solche Formulierungen, solche Schlüsselformulierungen können uns dabei helfen, dass wir erkennen können, was möchte der Autor mit dem Text sagen, was möchte er kommunizieren, was möchte er, dass wir es verstehen aus dem Text heraus? Und deswegen ist es wichtig, dass wenn wir die Bibel lesen, dass wir uns dann auf solche Schlüsselbegriffe konzentrieren, dass wir sehen können, wo werden diese Schlüsselbegriffe exakt so verwendet oder wo weichen sie vielleicht ab, wo gibt es vielleicht eine Zäsur, der durch den Bibelautoren klargemacht werden soll. Ein weiterer Punkt beim Bibellesen in der Bibel geht es um das Thema Erlösung. Das zieht sich vom ersten Mose Kapitel eins bis hin zu Offenbarung 22. Immer wieder möchte Jesus, möchte Gott kommunizieren, dass er einen bestimmten Zweck mit der Menschheit verfolgt. Sie haben sich von ihm abgewandt und er wendet sich ihnen zu. Und deswegen geht es in der gesamten Bibel immer wieder um das Thema Erlösung. Sie ist das zentrale Thema der Bibel. Sie ist das, was Gott uns darstellen möchte und uns zeigen möchte auf die verschiedensten Arten und Weisen. Und das fängt schon bei Adam und Eva an und geht weiter über die Geschichte von Abraham, den Auszug aus Ägypten, das Opfersystem und viele weitere Geschichten bis hin zur Offenbarung. Überall geht es darum, wie Gott sein Volk, seine auserwählten Menschen aus der Knechtschaft von irgendetwas befreit. Ich nenne euch ein paar Beispiele für Texte, in denen es in der Bibel um das Thema Erlösung geht, und zwar ohne, dass dort direkt der Name Jesus drin vorkommt. Das Volk Israel z.B. ist in Ägypten gefangen. Gott sieht, wie es leidet und er befreit es. Und genauso ist es mit uns und der Knechtschaft der Sünde. Gott sieht, wie wir selbst unter der Sünde leiden und er befreit uns von der Schuld. Er befreit uns dadurch, dass er Jesus in die Welt sendet, der am Kreuz für uns stirbt. Und wenn man sich mal den Auszug aus Ägypten anschaut, dann sieht man, dass es dort viele Parallelen zu der Erlösungsgeschichte gibt. Im alten Testament stirbt ein Lamm, damit ein senkrechter und ein waagerechter Balken mit Blut bestrichen werden können. Und dieser Tod des Lammes sorgt letztendlich dafür, dass das Volk aus Ägypten aus der Gefangenschaft ausziehen kann. Im neuen Testament ist es so, dass unser wahres Opferlamm, nämlich Jesus Christus, der am Kreuz stirbt, der also ebenfalls dafür gesorgt hat, dass ein senkrechter und ein waagerechter Balken mit Blut bestrichen worden sind, nämlich mit seinem eigenen, dass wir als Menschen, die uns für Jesus entscheiden, aus der Knechtschaft der Sünde ausziehen können. Ein weiteres im Opfersystem, da wird gezeigt, jemand muss sterben, nämlich ein Opferlamm. Damals war es üblich, dass die Leute ihre Hand auf den Kopf des Opferlammes legten und dass damit quasi die Schuld übertragen wurde. Ähnlich ist es mit uns und Jesus. Wir persönlich übertragen durch unsere Gebete um Vergebung der Sünden, übertragen wir unsere Schuld auf Jesus Christus. Und er hat sie vor 2000 Jahren ungefähr ans Kreuz genagelt und hat sie allen uns vergeben. Und das, was wir tun, indem wir um Vergebung bitten, ist, dass wir sein Erlösungsgeschenk annehmen. Dass wir herr Jesus, dir soll mein Herz gehören. Ich möchte mit dir alleine leben. Ich habe aber viele Fehler in meinem Leben gemacht und deswegen bitte ich dich, dass du mir meine Schuld vergibst. Gott erlöst sein Volk. Das ist das Thema der kompletten Bibel. Und es zeigt sich immer wieder, wir finden dort so ein Muster aus Knechtschaft, Erlösung, Knechtschaft, Erlösung von vorne bis hinten in der gesamten heiligen Schrift. Und deswegen, wenn ihr die Bibel lest, schaut mal nach, geht es in eurem Text um Erlösung? Und was wird von Erlösung ausgesagt? Gibt es da einen bestimmten Punkt, der Kommunikation kommuniziert wird? Und ich verspreche euch, wenn ihr so eure Bibel lest, dann wird euch das noch viel, viel mehr Spaß machen. Der Zusammenhang ist beim Bibellesen natürlich ebenso wichtig. Wahrscheinlich habt ihr das, wenn ihr christlich aufgewachsen seid, schon des öfteren gehört, dass man keinen Text aus dem Zusammenhang reißen sollte. Beim Bibellesen ist es deswegen wichtig, dass wir auf verschiedene Zusammenhänge, die es in der Bibel gibt, achten. Wenn man z.b. einen Text nimmt wie Jesaja 56, Vers 12, dann kann der aus dem Zusammenhang schon einen sehr, sehr komischen Inhalt bekommen. Da steht kommt her, ich will Wein holen, wir wollen uns vollsaufen und es soll morgen sein wie heute und noch viel herrlicher. Wenn man jetzt diesen Text aus dem Zusammenhang liest, könnte man meinen, die Bibel heißt den Alkoholkonsum gut. Tatsächlich geht es aber darum, dass Gottes Leiter, Gottes Hirten, diejenigen, die sich um das Volk Israel kümmern sollen, dass die nicht ihrer Arbeit nachgehen, dass sie eben nicht das tun, was für das Volk das Beste ist. Dass sie das Volk eben nicht gut führen. Und stattdessen begeben sie sich auf den Pfad, dass sie regelmäßig beginnen sich zu betrinken, dass sie versuchen, ein ausgelassenes Leben zu führen, statt dass sie wirklich dem folgen, was eigentlich Gottes Wille war. Der Text, der könnte aus dem Zusammenhang gerissen viele, viele falsche Verständnisse hervorrufen. Aber tatsächlich möchte Gott dadurch Gericht üben. Er möchte dadurch sagen, es gibt Dinge in eurem Volk, die nicht in Ordnung sind und die ich so nicht in Ordnung finde. Und er gibt damit exakt die Situation wieder, die damals in dem Volk Israel geherrscht hat. Nämlich, dass die Hirten des Volkes, diejenigen, die das Volk wirklich weiden sollten, die dafür sorgen sollten, dass es dem Volk gut geht, dass sie eben etwas ganz anderes getan haben. Für mich gibt es in der Bibel vier verschiedene Zusammenhänge. Das erste ist der unmittelbare Zusammenhang. Dieser Zusammenhang, den könnte man auch kurz mit der Frage was steht denn eigentlich direkt im Umfeld des Textes? Und dabei kann man das, was z.B. die Geschichte, das Kapitel oder auch was vom Sinn her zusammengehört, als Grundlage nehmen. Wichtig dabei ist es, dass ihr nicht unbedingt auf die Kapiteleinteilung in der Bibel achtet. Diese ist von irgendjemandem mal hinzugefügt worden, aber ursprünglich steht sie nicht im Text. Tatsächlich ist es so, dass die Kapiteleinteilung und die Überschriften uns manchmal bei der Bibelauslegung auf eine falsche Fährte führen können. Und deswegen achtet, wenn ihr die Bibel lest, nicht unbedingt immer auf diese Überschriften und auf die Kapiteleinteilung, sondern sucht den Zusammenhang, je nachdem, was sinnmässig zu einem Text dazugehört. Das hilft euch dabei, dass ihr wirklich eine gute Grundlage für eine Bibelauslegung habt und wirklich den Zusammenhang richtig betrachten könnt. Der zweite Aspekt ist für mich der Zusammenhang im jeweiligen biblischen Buch. Das heißt, wie passt der Text, den ich gelesen habe, zu dem, was im gesamten biblischen Buch steht? Welche Kommunikationsabsicht verfolgt dieses Buch? Und wie passt mein Text in diese Kommunikationsabsicht rein? Bei kurzen Büchern nutze ich deswegen die Gelegenheit und lese diese Bücher komplett. Das trifft z.B. auf Paulusbriefe zu, aber auch auf kurze Bücher wie z.B. die Klagelieder im alten Testament oder auch das Buch Obadja, was ja insgesamt nicht so viel Textumfang hat. Der Grund ist, manchmal will Paulus z.B. in einem Argumentationsstrang etwas sagen, was nur im Zusammenhang so einen richtigen Sinn ergibt. Wenn ihr z.B. den Galaterbrief lest, dann werdet ihr bemerken, dass es im Galaterbrief wirklich ein durchgängiges Thema gibt, dass dort wirklich durchgängig etwas gesagt werden möchte und Paulus wirklich eine riesig große Kette an Argumentationen zusammenfügt. Wenn man jetzt nur einen Text rausnimmt, kann es sein, dass man den Sinn des Textes komplett verfehlt, dass am Ende man etwas sagt, was der Text eigentlich gar nicht sagen wollte. Und deswegen empfiehlt es sich bei kurzen biblischen Büchern, dass man sich einfach kurz 20 dreiig Minuten Zeit nimmt, den kompletten Brief liest und damit dann kapiert, worum es im Zusammenhang dem Paulus eigentlich geht. Sollte es aber mal um ein sehr langes Buch gehen, dann könnt ihr euch natürlich auch mehrere Tage Zeit nehmen, aber alternativ gibt es auch Literatur, die einem so ein Stück die Arbeit abnimmt. Z.B. sogenannte Handbücher zur Bibel oder auch ein Schlüssel zur Bibel. Dort drin steht kurz zusammengefasst meistens, worum es in einem Bibeltext bzw. In einem biblischen Buch überhaupt geht. Und so kann man sich ganz kurz einen Überblick verschaffen, was der Autor möglicherweise mit dem eigenen gelesenen Text sagen möchte. Der nächste Punkt für mich ist der Zusammenhang in der gesamten Bibel. Ich persönlich glaube, dass die Bibel sich selbst auslegt, dass die Bibel selbst all das hineingelegt hat in das Buch der Bücher, was man braucht, um die Bibel selbst zu verstehen. Natürlich gibt es dort auch manchmal historische Dinge, die man dann so ein Stück in einem Bibellexikon nachlesen muss. Aber insgesamt ist es so, dass die Bibel sich selbst kommentiert. Früher habe ich mal gesagt, das neue Testament kommentiert das alte und das alte Testament kommentiert das neue. Ich würde das mittlerweile ein Stück anders sagen. Alle 66 Bücher der Bibel kommentieren einander. Z.B. die Offenbarung könnt ihr gar nicht lesen, ohne dass ihr euch die komplette restliche Bibel mit zur Hilfe nehmt. Sämtliche Symbole, die darin zu finden sind, stammen z.B. aus der Schöpfung, aus dem Auszug aus Ägypten, aus den kleinen Propheten und aus allen anderen biblischen Büchern. Und deswegen ist es wichtig, dass man diese betrachtet, damit man die Offenbarung so richtig verstehen kann. Der Zusammenhang der gesamten Bibel ist deswegen entscheidend, weil auch Jesus immer wieder das alte Testament zitiert und immer wieder sich auf das alte Testament bezieht. Das gleiche trifft auch auf Paulus zu. Und auch die Propheten, die man im alten Testament findet, beziehen sich immer auf Dinge, die früher einmal gelaufen sind. Jesaja z.B. zitiert regelmäßig die Segen und Fluchandrohungen, die dem Volk Israel in den fünf Büchern Mose gegeben wurden. Und weil das so entscheidend ist, ist es auch wichtig, dass man vielleicht mal versucht, die gesamte Bibel zu lesen. Ich habe euch erzählt, dass ich das schon einmal getan habe und dass ich derzeit beim zweiten Mal bin. Und was ich entdeckt habe, ist, dass die Bibel selbst einen kompletten, großen Zusammenhang darstellt. Sie selbst zeigt im gesamten Buch, was sie eigentlich meint. Und deswegen ist es entscheidend, dass wenn wir die Bibel auslegen, dass wir nicht nur den unmittelbaren Zusammenhang nehmen, dass wir nicht nur den Zusammenhang des Buches nehmen, sondern dass wir auch im Gesamten schauen, was die Bibel eigentlich sagen möchte. Viele Dinge, die in der Bibel drin vorkommen, im Alten wie im neuen Testament, werden an anderer Stelle erklärt und werden an anderer Stelle ausgelegt. Und somit kann man sich eine sehr große Hilfe damit schaffen, dass man die Bibel vielleicht einmal gelesen hat und dass man sich näher damit beschäftigt. Ein letzter Punkt ist für mich der historische Zusammenhang. Bei der Bibel ist es auch wichtig, dass wir schauen, was ist der historische Hintergrund des Textes? In manchen Fällen ist es dafür notwendig, dass wir uns damit beschäftigen. Z.B. könnte man sich bei Zachäus die Frage warum war er so unbeliebt? Was zeichnete ein Zöllner zur damaligen Zeit aus? Und man wird schnell bemerken, dass es da durchaus Gründe gab, weil Zöllner oft betrogen haben und weil sie insgesamt als ein Glied der römischen Besatzungsmacht galten und deswegen nicht besonders beliebt in der Bevölkerung waren. Man könnte bei Zachäus auch nachschauen, was ist eigentlich ein Maulbeer Feigenbaum? Beziehungsweise auch, warum gibt Zachäus das Vierfache dessen zurück, was er eigentlich von jemandem unrechtmäßig genommen hat? Solche Dinge sind deswegen entscheidend, weil sie uns helfen, dass wir einen Text besser verstehen können. Sie zeigen uns bestimmte Zusammenhänge, die wir möglicherweise nicht verstehen würden, wenn wir diesen historischen Hintergrund nicht hätten. Viele Leute denken naja, dann kann ja theoretisch nur ein Theologe die Bibel richtig auslegen. Diesen Zahn, den möchte ich euch gerne ziehen. Es gibt mittlerweile sehr viele gute Bibellexika, in die man kurz reinschauen kann und die einem dabei helfen, dass man die Dinge in der Bibel verstehen kann. Dass man den historischen Zusammenhang verstehen kann, wenn man einen Text liest, indem man dort einfach unter bestimmten Stichworten, die man im Text findet, nachschaut. Und Diese Dinge helfen euch dann dabei, dass ihr ergründen kö was hat denn Jesus jetzt mit dem guten Hirten gemeint? Was hat denn Jesus jetzt gemeint, wenn er vom Senfkorn spricht? Was ist eine Senfpflanze? Und solche Dinge kann man alle im Bibellexikon nachschauen und findet auf diese Art und Weise hilfreiche Erklärungen. In der heutigen Sendung von Bible Now habe ich euch erzählt, wie man die Bibel studieren kann. Und ich habe euch noch viel weiteres Material zum Bibelstudium und worauf man im Text achten kann, auf veröffentlicht. Ich möchte euch jetzt Mut machen, dass ihr das einfach mal ausprobiert. Dass ihr einfach mal ich nehme jetzt mal einen Text und ich probiere das, was ich heute auf Bible Now gehört habe, mal richtig konkret aus. Ich nehme mir einen Text, druck mir den vielleicht aus, z.B. auf Bibleserver und dann studiere ich den mal richtig durch. Schau, welche Wiederholungen gibt es im Text, wo ist vielleicht eine Struktur zu finden oder wo sagt der Text etwas über Erlösung? Ich kann euch versprechen, wenn ihr das ausprobiert, werdet ihr Bibeltexte mit komplett neuen Augen sehen. Nächste Woche geht es dann so richtig ans Eingemachte. Wir starten mit der Einführung in das erste Buch Mose und schauen uns an, was Gott uns dort sagen möchte, was das erste Buch Mose für ein Buch ist, wie es entstanden ist und was die Kernbotschaft dieses Buches ist. Ich kann euch versprechen, es wird wieder sehr spannend. Wir hören uns dann nächste Woche wieder und ich freue mich sehr auf euch, wenn ihr wieder einschaltet zu Bible Now und wünsche euch bis dahin Gottes Segen und viel Spaß beim Bibelstudium. Das war Bible Now die Bibel und du. Jede Woche neu auf biblenow de. Du willst etwas zur Sendung sagen? Schreibe deinen Kommentar auf unsere Website oder auf Facebook. Wir hören uns nächste Woche. Bis dahin wünschen wir dir Gottes Segen und viel Spaß beim Bibellesen.

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