BibleNow #142: 4. Mose 17,6-18,7
Ein blühender Mandelstab schlichtet Streit.
27.10.2025 31 min
Zusammenfassung & Show Notes
Die Situation zwischen Mose, Aaron und dem Volk will sich einfach nicht beruhigen. Das Volk beschuldigt Mose und Aaron, sie hätten Korach und seine Anhänger eigenhändig getötet. Außerdem stellten sie nach wie vor die Berufung von Aaron infrage. Immerhin war Korach ein Levit und schien ein gutes Motiv für seine Forderung zu haben: Er wollte Gott genau so nahe sein, wie Mose und Aaron. Die Stäbe der Stammesoberhäupter des Volkes Israel sollen zeigen, welcher Stamm sich Gott nahen darf.
Transkript
BibleNow, die Bibel und du. Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Bible Now.
Schön, dass ihr wieder mit dabei seid, wenn wir gemeinsam eine halbe Stunde in der Bibel lesen.
Wir sind im vierten Buch Mose und dort ist der Aufstand von Korach und seinen
Mitstreitern vorbei, aber er hat im Volk Spuren hinterlassen.
Moos und Aaron müssen sich nun erneut Anklagen gefallen lassen.
Sie hätten zum Beispiel Korach und seine Rotte eigenhändig umgebracht.
Wie Gott darauf reagiert, das erfahrt er in der heutigen Folge.
Außerdem wird die Frage geklärt, wer sich Gott nahen darf.
Und dabei kommen die Stäbe zum Einsatz, die die jeweiligen Stammesführer in ihren Händen trugen.
Wie Gott die Frage durch die Stäbe klärt, das erfahrt ihr heute in der brandneuen Folge von Bible Now.
Mose und Aaron hatten es nicht leicht mit dem Volk Israel. Immer wieder gab
es Streitigkeiten um die Frage der Autorität.
Zunächst waren es Moses Geschwister Mirjam und Aaron, die gegen Mose rebellierten
und kurze Zeit später versammelte Korach 250 Personen um sich,
alles Leiter aus dem Volk, um dem eigenen Ärger Luft zu machen und Mose und
Aarons Autorität infrage zu stellen.
Es gab immer wieder Menschen im Volk, die die Position von Mose beanspruchen
wollten und diese Leute gehörten dazu.
Und dann kam noch dazu, dass das Volk auch immer wieder klagte,
weil sie mit irgendeiner Entscheidung Gottes nicht zufrieden waren.
Die Situation war also sehr explosiv.
Die Wüstenwanderung mit dem Ziel gelobtes Land stand immer wieder auf dem Spiel
und es bestand die Gefahr, dass alles scheiterte.
Die Aufstände kosteten viele Menschen das Leben, denn letztlich war es nicht
nur Mose, gegen den sie augenscheinlich aufbegehrten, am Ende war es Gott selbst,
gegen den sie sich richten.
Die Konflikte wurden dann an der Stiftshütte geklärt, also direkt in der Präsenz Gottes.
Und die Aufrührer konnten in der Gegenwart Gottes nicht bestehen und starben in den meisten Fällen.
Es ging aber nicht nur um das Leben dieser Menschen, Es ging ganz praktisch
auch um die Frage der Berufung von Mose und Aaron als Leiter des Volkes und als hoher Priester.
Mose machte seine Berufung nicht von Menschen abhängig, sondern von Gottes Urteil.
Und der Fall Korach zeigte, Gott stand hinter Mose.
Er bestätigte seine Rolle als Leiter des Volkes Israel und damit als demjenigen,
der sie in das gelobte Land führen sollte.
Die Streitigkeiten waren damit noch nicht beendet. Mose und Aaron mussten sich
jetzt neue Klagen gefallen lassen.
Sie wurden nämlich beschuldigt, selbst Hand an Korach und seine Mitstreiter
gelegt zu haben und sie getötet zu haben.
Und davon lesen wir in 4. Mose Kapitel 17 und dort im Vers 6.
Ich lese nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft.
Am anderen Morgen aber murrte die ganze Gemeinde der Israeliten gegen Mose und
Aaron und sie sprachen, ihr habt des Herrn Volk getötet.
An diesem Text ist ein durchgängiges Muster zu erkennen.
Wieder werden Mose böse Motive unterstellt. Die Anklage richtet sich aber auch wieder gegen Aaron.
Sie hätten zusammen das Volk des Herrn getötet.
Bei der Rede des Volkes ist kein Wort davon zu erkennen, dass Korach und seine
Rotte selbst gegen Gott aufbegehrt hatten und sie so in der Gegenwart Gottes
nicht bestehen konnten.
Nein, Mose und Aaron wird vorgeworfen, gegen Gott und gegen sein Volk zu handeln.
So ein bisschen wirkt das, was das Volk Israel da tut, als würden sie denken,
Gott muss doch genau das tun, was wir denken.
Er muss doch genauso handeln, wie wir uns das vorstellen. Und das prägte ihre Motive.
Gottes Meinung interessierte sie dabei aber nicht wirklich. Statt Gott zu fragen bzw.
Zu akzeptieren, dass er durch Mose zum Volk sprach, dachten sie sich immer wieder
ihre eigenen Gottesbotschaften aus, die ihnen besser passten,
als die unangenehmen Dinge, die Mose davon sich gab.
Korach und seine Mitstreiter, so zeigt der Aufstand des Volkes Israel gegen
Mose und Aaron, hatten aus ihrer Sicht recht.
Mose und Aaron hingegen waren diejenigen, die gegen Gott handelten.
Und indem sie sie töteten, töteten sie auch das Volk Gottes.
Mose und Aaron durften sich dieses Recht, so die Überzeugung des Volkes, nicht herausnehmen.
Das Problem ist, dass nicht Mose und Aaron das Volk umgebracht hatten,
sondern dass die 250 Mann schlichtweg in der Gegenwart Gottes nicht bestehen
konnten und deswegen starben.
Aus meiner Sicht ist das, was hier passiert, auch heute noch ein Problem,
dem wir häufig begegnen.
Gott und sein Handeln werden häufig an die eigenen Vorstellungen angepasst.
Und wenn Gott dann anders handelt, dann kann es doch nicht Gott sein, oder?
Und das erkenne ich auch daran, dass an vielen Stellen, an denen Gott mal nicht
nach den eigenen Vorstellungen handelt oder zum Beispiel auch Gott Gebote aufstellt,
diese schnell wegerklärt werden beziehungsweise dann auf einmal etwas anderes sagen.
Und das kann zum einen die Ursache haben, dass diese Stellen missverstanden
werden, es kann aber auch daran liegen, dass Gott schlichtweg an manchen Stellen
andere Maßstäbe hat, als wir sie haben und wir uns manchmal gegen diese Maßstäbe sträuben.
Aus meiner Sicht ist es an solchen Stellen hilfreich, offen zu sein für Gottes
Reden und dabei auch um das Verständnis zu bitten, um Gottes Position besser
nachvollziehen zu können.
Beim Volk Israel wäre das einfach gewesen, doch sie erkannten Mose nicht als
denjenigen an, durch den Gott spricht.
Sie hätten ihn einfach fragen können, warum Gott so handelt,
beziehungsweise kannten sie eigentlich Gottes Argumentation,
da Mose sie ihnen immer wieder kommunizierte.
Das Problem war, sie trennten Mose und Gott voneinander.
Sie erkannten nicht, dass Mose Gottes Willen kommunizierte und deshalb gingen sie gegen Mose vor.
Sie dachten, er würde gegen Gott handeln.
Dass Mose nicht gegen das Volk Gottes handelt, das zeigt sich sehr stark in den nächsten Versen.
Da setzt er sich nämlich erneut für das Volk Israel ein.
Wir lesen 4. Mose Kapitel 17 und dort die Verse 7 bis 15.
Und als sich die Gemeinde versammelte, gegen Mose und Aaron,
wandten sie sich zu der Stiftshütte.
Und siehe, da wurde sie bedeckt von der Wolke und die Herrlichkeit des Herrn erschien.
Und Mose und Aaron gingen vor die Stiftshütte und der Herr redete mit Mose und
sprach, Hebt euch hinweg aus dieser Gemeinde, ich will sie im Nu vertilgen.
Und sie fielen auf ihr Angesicht. Und Mose sprach zu Aaron, nimm die Pfanne
und tu Feuer hinein vom Altar und lege Räucherwerk darauf und bringe es eilends
zu der Gemeinde und schaffe für sie Sühne,
denn der Zorn ist von dem Herrn ausgegangen und die Plage hat angefangen.
Und Aaron tat, wie ihm Mose gesagt hatte, und lief mitten unter die Gemeinde.
Und siehe, die Plage hatte schon angefangen unter dem Volk.
Da räucherte er und schaffte Sühne für das Volk und stand zwischen den Toten
und den Lebenden Die aber gestorben waren an der Plage waren 14.700,
außer denen, die mit Korach starben Und Aaron kam wieder zu Mose vor den Eingang
der Stiftshütte und der Plage war gewährt.
Die Gemeinde ging auf Mose und Aaron los.
Interessanterweise findet das Geschehen erneut vor der Stiftshütte statt.
Am Ende ist es also wieder Gott, in dessen Gegenwart sich das Schicksal des Volkes bzw.
Von Mose und Aaron entscheidet. Und das ist nicht zufällig, denn in dem Moment,
als das Volk gegen Mose und Aaron vorgehen will, begeben sie sich hin zur Stiftshütte.
Gott befiehlt Mose und Aaron, sich von der Gemeinde zu trennen,
so wie sich das restliche Volk bei dem Aufstand Korachs entfernen sollte.
Während das Volk, das bei Korachs Aufstand tat, tun Mose und Aaron das in dieser Situation nicht.
Und der Grund ist, sie wollen nicht, dass das Volk an ihrem Aufstand zugrunde geht.
Sie wollen nicht, dass sie in Gottes Gegenwart nicht bestehen können.
Gott zieht in dieser Situation seinen Schutz zurück. Es entsteht eine Plage.
Im Volk breitet sich eine Krankheit aus, die 14.700 Menschen das Leben kostet.
Damit sich die Krankheit nicht noch weiter ausbreitet und das Volk nicht zugrunde
geht, schickt Mose Aaron mit seiner Räucherpfanne und Weihrauch heraus.
Er soll Sühne für das Volk schaffen, also Versöhnung zwischen Gott und dem Volk.
Aaron tritt hier wieder als Stellvertreter auf, also als derjenige,
der stellvertretend für das Volk vor Gott steht.
Und interessant finde ich dabei die Formulierung im Text, er stand zwischen
den Toten und den Lebenden.
Das heißt, zwischen den Toten und den Lebenden steht ihr Stellvertreter der
Versöhnung schafft, der die Plage zurückdrängt, der dem Elend ein Ende macht.
Das Ganze erinnert mich an Jesus Christus, der, als er Versöhnung zwischen Gott
und Menschen mit seinem Tod am Kreuz schaffte,
selbst zwischen den Toten und den Lebenden stand, der damit einen Ausweg aus
dem Tod hin zum Leben schaffte.
Aaron zeigt hier beispielhaft, wie später Jesus sich für sein Tod geweihtes
Volk einsetzen würde, damit sie leben können.
Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen Aaron und Jesus.
Aaron tritt als schuldbeladener Mensch vor Gott und schafft mit dem System aus
dem Alten Testament, das vor allem den symbolischen Charakter hatte,
die Versöhnung zwischen Gott und Mensch.
In Jesus Christus tritt Gott selbst auf den Plan und schafft Versöhnung zwischen
Gott und Mensch, indem er sein eigenes Leben gibt, indem er selbst stirbt, damit wir leben dürfen.
Meiner Meinung nach geht es in dieser Geschichte aber nicht nur darum.
Es geht am Ende auch um die Bestätigung der Berufung von Aaron.
Und als Konsequenz aus dem Geschehen mit der Plage will Gott durch die Stäbe
der Stammesführer deutlich zeigen, wer sich Gott nahen darf,
wer also der wahre hohe Priester im Volk ist.
Wir lesen 4. Mose Kapitel 17 und dort die Verse 16 bis 22.
Und der Herr redete mit Mose und sprach, Rede mit den Israeliten und nimm von
ihnen zwölf Stäbe, von jedem Fürsten ihrer Sippen je einen, und schreib eines
jeden Namen auf seinen Stab.
Aber den Namen Aarons sollst du schreiben auf den Stab Levis,
denn für jedes Haupt ihrer Sippen soll je ein Stab sein. und lege sie in der
Stiftshütte nieder vor der Lade des Zeugnisses, wo ich mich euch bezeuge.
Und wen ich erwählen werde, dessen Stab wird grünen.
So will ich das Morren der Israeliten, mit dem sie gegen euch Morren zum Schweigen bringen.
Mose redete mit den Israeliten und alle ihre Fürsten gaben ihm zwölf Stäbe,
ein jeder Fürst je einen Stab nach ihren Sitten und der Stab Aarons war auch unter ihren Stäben.
Und Mose legte die Stäbe vor dem Herrn nieder in der Hütte des Zeugnisses.
Am nächsten Morgen, als Mose in die Hütte des Zeugnisses ging,
da grünte der Stab Aarons, der zum Hause Levi gehört.
Und die Blüte ging auf und trug Mandeln.
Und Mose trug die Stäbe alle heraus von dem Herrn zu allen Israeliten,
dass sie es sahen, und ein jeder nahm seinen Stab.
Der Herr aber sprach zu Mose, trage den Stab Aarons wieder vor die Lade mit
dem Gesetz, damit er verwahrt werde zum Zeichen für die Ungehorsamen,
dass ihr Murren vor mir aufhöre und sie nicht sterben.
Mose tat, wie ihm der Herr geboten hatte, und die Israeliten sprachen zu Mose,
siehe, wir verderben und kommen um, allesamt kommen wir um.
Wer sich nahe zu der Wohnung des Herrn, der stirbt. Sollen wir denn ganz und gar vergehen?
Aus jedem Stamm soll der Stab der Stammesoberhäupter vor die Stiftshütte gebracht werden.
Aarons Stamm soll dabei stellvertretend für die Leviten stehen.
Es geht hier, das hatte ich vorhin schon einmal erwähnt, um die Erwählung von
Aaron als hoher Priester.
Wir erinnern uns, Mose hatte seine Berufung davon abhängig gemacht,
wie Gott mit Korach und seinen Anhängern verfährt.
Doch die Frage nach Aarons Berufung, die stand offensichtlich noch im Raum und
damit auch die Frage, wer sich Gott nahen darf.
Außerdem hatten die Israeliten den Tod von Korach und seinen Anhängern ja Mose und Aaron angehängt.
Gott geht hier einen anderen Weg als das Gericht, der aber am Ende das Gleiche
will, wie das bei der Entscheidung zwischen Korach und Mose der Fall war.
Gott entscheidet als unabhängige Instanz zwischen Aaron und dem Rest des Volkes.
Er zeigt durch ein Zeichen, wer sich Gott nahen darf, wer damit also auch Zutritt
zur Stiftsitte erhält bzw.
Wer am Ende als sein Stellvertreter auftreten darf.
Im Hebräischen wird an dieser Stelle ein Wortspiel benutzt. Die Worte Stamm
und Stab sind sich im Hebräischen sehr ähnlich.
Und das zeigt, der Stab sollte stellvertretend für den Stamm stehen.
Das Zeichen, was hier Gott gibt, ist, dass er sagt, der Stab des berufenden
Volkes fängt an zu grünen.
Also der Stab, der Leben entfaltet, zeigt an, dass der Stamm dazu berufen ist,
dass die Angehörigen des Stammes sich Gott nahen dürfen.
Gott geht es bei diesem Zeichen vor allem darum, dass das Volk Israel mit dem
Murren aufhört und erkennt, dass Aaron und die Leviten für ihre Aufgabe erquält sind.
Dass Gott also dabei auch nicht willkürlich ist und dass es sich lohnt, ihm zu vertrauen.
Die Stäbe wurden in die sogenannte Hütte des Zeugnisses gelegt.
Es handelt sich dabei aus meiner Sicht um einen anderen Namen für die Stiftshütte.
Es wurde jedoch in diesem Moment umbenannt, da dieses Zelt eine weitere Bedeutung bekam.
Gott sollte sich durch diese Hütte offenbaren. Es sollte ein Zeugnis gegeben
werden für sein Wirken und für die Diener, die er erwählt hatte.
Offenbar wurden diese Stäbe dann über Nacht in dieser Hütte aufbewahrt,
um dann am nächsten Morgen zu sehen, an welchem Stab sich Gott offenbart hatte.
Was dann eben auch Auskunft darüber gab, durch welchen Stamm sich Gott offenbarte bzw.
Welcher Stamm sich Gott nahen durfte.
Am nächsten Morgen, als Mose in das Zelt kam, grünte der Stab Aarons.
Er grünte aber nicht nur, sondern er trug sogar direkt Mandelfrüchte.
Und das zeigt ganz deutlich, Gott offenbarte sich nicht nur durch Aaron,
sondern Gottes Wirken sollte im Tun Aarons und im Tun der Leviten auch noch Früchte tragen.
Das Gute an diesem Zeichen war, es konnte nicht durch ein menschliches Handeln hervorgerufen werden.
Die Wanderstäbe waren aus totem Holz. Es brauchte also Gott,
der in diese Wanderstäbe hinein Leben hauchte, der also dafür sorgte,
dass das tote Holz lebendig wurde.
Entsprechend konnte niemand vom Volk etwas dagegen sagen, dass sich Gott durch
den Stab Aarons offenbarte.
Damit die Diskussion nicht wieder aufkam, sollte der grünende Stab anschließend
direkt in der Bundeslade verwahrt werden.
Und das sollte daran erinnern, der Stamm, der für den Priesterdienst durch Gott
berufen war, war der Stamm der Leviten mit Aaron als hohem Priester,
beziehungsweise später dann auch mit seinen Nachkommen.
Und gleichzeitig zeigt Gott in dem Text hier, er möchte nicht,
dass das Volk zugrunde geht, weil sie gegen ihn murren.
Er möchte, dass sie seinen Wegen vertrauen, dass sie entsprechend anerkennen,
wie er sich das Priestersystem gedacht hat und für sich auch entschieden hat,
wer sich ihm in der Stiftshütte nahen darf und wer nicht.
Entsprechend spricht Gott auch nochmal aus, ich möchte nicht,
dass Personen dadurch sterben, dass sie sich ihm unwürdig nahen.
Dass sie also sich Gott nahen, ohne dass sie dafür von Gott erwählt worden sind.
Die Worte Gottes scheinen einen tiefen Eindruck beim Volk hinterlassen zu haben.
Das Volk hat nämlich Angst davor, in die Gegenwart Gottes zu gehen.
Sie scheinen anzuerkennen, dass sie zu Unrecht gegen Aaron und Mose vorgegangen sind.
Mich erinnert der Abschnitt an etwas, das Jesus im Neuen Testament in der Bergpredigt
sagt, nämlich an Matthäus 7 und dort die Verse 15 bis 23.
Da heißt es, seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern
zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
So bringt jeder gute Baum gute Früchte, aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann
nicht gute Früchte bringen.
Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Darum an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Es werden nicht alle,
die zu mir sagen, Herr, Herr, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen
tun meines Vaters im Himmel.
Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage, Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen Geweis sagt?
Haben wir nicht in deinem Namen Dämonen ausgetrieben?
Haben wir nicht in deinem Namen viele Machttaten getan?
Dann werde ich ihnen bekennen, ich habe euch nie gekannt. Weicht von mir,
die ihr das Gesetz übertretet.
Im Text sagt Jesus deutlich, es gibt auf der einen Seite Diener Gottes,
bei denen im Leben erkennbar ist, dass Gott durch sie wirkt.
Sie bringen gute Früchte hervor.
In der Geschichte aus dem vierten Buch Mose tut das Gott sogar wörtlich.
Er benutzt Aarons Stab, der stellvertretend für den Stamm der Leviten steht,
und bringt Früchte daraus hervor.
Es war also der Stamm von Leuten, die im Auftrag Gottes handelten und deren
Handeln etwas Gutes hervorbrachte.
Der Text sagt aber auch, und darauf konzentriert sich dieser Bibeltext,
es gibt auch die, die sich Diener Gottes nennen, vielleicht sogar im Auftrag
Gottes reden und Wunder tun, aber gar keine Berufung Gottes haben bzw.
Gar keine Beziehung mit Gott pflegen.
Der Text deutet dabei an, wer wirklich im Auftrag Gottes handelt,
ist daran erkennbar, dass er nach dem Willen Gottes lebt.
Dass also in seinem Leben erkennbar ist, dass er mit Gott unterwegs ist.
Auf der anderen Seite sagt der Text, die Wunder, das Austreiben von Dämonen,
aber auch Weissagungen bzw.
Auch prophetische Rede ist kein handfestes Zeichen dafür, dass jemand im Namen Gottes handelt.
Entsprechend ist es wichtig, dass nicht nur oberflächlich geschaut wird,
ob jemand ein Diener Gottes ist oder nicht.
Nicht äußere Taten sind entscheidend, sondern die innere Haltung.
Und die Frage ist, ist bei einer Person erkennbar, ob sie mit Gott lebt?
Lebt diese Person nach Gottes Grundsätzen oder nicht?
Wir müssen allerdings hier vorsichtig sein. Denn am Anfang von Kapitel 7 im
Matthäusevangelium warnt Jesus davor zu richten, also Menschen final zu beurteilen
und ihnen zum Beispiel abzusprechen, dass sie erlöst sind.
Da ist also eine gewisse Gratwanderung da.
In den Kapiteln 16 und 17 im 4.
Buch Mose bemerke ich aber, Korach und seine Anhänger kamen mit einem fromm wirkenden Anliegen.
Das Anliegen war, auch wir wollen uns Gott nahen.
Ihr könnt uns den Weg zu Gott nicht verwehren. Und das ging dann sogar so weit,
dass Mose und Aaron, den Diener Gottes, abgesprochen wurde, wirklich im Namen Gottes zu handeln.
Der Unterschied zwischen beiden Gruppen ist deutlich erkennbar.
Während Korach und seine Anhänger fast schon mit Gewalt versuchen,
Mose und Aaron zu stürzen, setzen sich Mose und Aaron gemeinsam vor Gott für das Volk ein.
Bei den einen sind es also durchweg selbstsüchtige Motive und Machtkämpfe,
die sie durchführen, während die anderen selbstlos selbst bereit sind,
zugunsten des eigenen Volkes ihr Leben zu opfern.
Im Leben von Mose und Aaron zeigten sich Gottes Charakterzüge,
der im Zweifelsfall lieber selbst sein eigenes Leben gibt, als dass das Leben
seines Volkes geopfert wird.
Ich glaube persönlich, im Leben eines Dieners Gottes ist die Handschrift Gottes erkennbar.
Wer mit Gott lebt, in dessen Leben sind Gottes Charakterzüge sichtbar.
Er handelt nach Gottes Willen, er lebt nach Gottes Vorbild. Und entsprechend
wird auch das, was die Person tut, dafür sorgen, dass Gottes Plan vorangebracht wird.
Und sein Tun wird ihm in diesem Bereich gelingen.
Ich möchte aber gleichzeitig sagen, nur weil eine Person nicht perfekt ist nach
den Maßstäben, die wir vielleicht persönlich für ein christliches Leben an sie
legen, muss das nicht heißen, dass sie nicht auch von Gott berufen sein kann.
Gott geht mit uns einen Weg, das heißt, die Veränderungen im Leben passieren Schritt für Schritt.
Wichtig ist nur, dass eine Person eine Grundeinstellung des Lebens hat,
die auf Gott ausgerichtet ist.
Die größten Wunder, die besten frommen Reden bringen nichts,
wenn am Ende alles nur der Selbstprofilierung dient.
Das heißt, ist das Herz auf Gott ausgerichtet, wird die Handschrift Gottes im
eigenen Leben sichtbar werden.
Wird die Person auch Taten vollbringen, die Gottes Willen entsprechen.
Andersherum sind große Taten und Wunder nicht unbedingt ein Kennzeichen dafür,
dass Menschen mit Gott verbunden sind oder im Auftrag Gottes handeln.
Selbst wenn die Reden sehr fromm sind.
Wir sehen also, die Herzenshaltung gegenüber Gott ist sehr entscheidend.
Und hier wird es für uns Menschen schwierig, jemanden zu beurteilen.
Denn wir können die Herzenshaltung nicht sehen.
Wir können auch nicht erkennen, aus welchen Motiven eine Person heraus handelt.
Es sei denn, es ist sehr offensichtlich.
Das heißt, wir sollten uns mit Beurteilungen von Menschen sehr zurückhalten.
Ich sehe auch, dass Mose und Aaron uns hier ein Vorbild sein können.
Denn nicht sie treffen die Entscheidungen darüber, wer sich Gott nahen darf,
nicht sie legen fest, wer aus guten Motiven handelt und wer nicht,
sondern sie lassen Gott darüber entscheiden.
Ich sehe aber auch, Mose findet gegenüber Korach und seinen Mitstreitern deutliche Worte.
Er ermahnt sie, dass sie zu weit gehen, dass ihr Handeln nicht in Ordnung ist.
Und deswegen möchte ich nach dem Vorbild von Mose und Aaron handeln.
Ich möchte Gott die Entscheidungen überlassen, ob jemand in seinem Auftrag handelt oder nicht.
Ich möchte aber auch deutliche Worte dafür finden, wenn Menschen in der Gefahr
stehen, eine schwierige Richtung in ihrem Leben einzuschlagen.
Aber auch hier gilt, das Motiv ist das Entscheidende.
Es ist wichtig, dass ich nicht jemanden ermahne und korrigiere,
nur um mich besser zu fühlen.
Entscheidend sollte das Gegenüber sein, dass ich auf einem schwierigen Weg befinde
und dass ich mit Gottes Hilfe wieder zu ihm zurückführen möchte.
Im Bibeltext geht es noch weiter. Die Ereignisse rund um Aaron und das Priestertum
scheinen dazu zu führen, dass Gott noch einmal lenkend eingreifen muss.
Er will den Leviten nochmal erklären, welche Aufgaben sie als Priestervolk unter den Israeliten haben.
Wir lesen 4. Mose Kapitel 18 und dort die Verse 1 bis 7.
Und der Herr sprach zu Aaron, du und deine Söhne und deine Sippe,
ihr sollt die Schuld tragen, wenn eine Verfehlung begangen wird am Heiligtum.
Und du und deine Söhne mit dir, ihr sollt die Schuld tragen,
wenn eine Verfehlung begangen wird bei eurem Priesterdienst.
Aber deine Brüder aus dem Stamme deines Vaters Levi sollst du zu dir nehmen,
dass sie bei dir sein und dir dienen.
Du aber und deine Söhne mit dir sollen dienen vor der Hütte des Gesetzes.
Und sie sollen Sorge tragen für dich und die ganze Stiftshütte.
Doch zu dem Gerät des Heiligtums und zu dem Altar sollen sie sich nicht nahen,
damit nicht beide sterben, sie und ihr.
Sondern sie sollen bei dir sein, dass sie Sorge tragen für die Stiftshütte,
alles, was deren Dienst erfordert.
Kein anderer aber soll sich euch nahen. Ihr aber sollt Sorge tragen für das
Heiligtum und für den Altar, damit hinfort nicht mehr ein Zorn komme über die Israeliten.
Denn siehe, ich habe die Leviten, eure Brüder, genommen aus den Israeliten euch
zum Geschenk, als die dem Herrn zu eigen gegeben sind, damit sie den Dienst
an der Stiftshütte versehen.
Du aber und deine Söhne mit dir, ihr sollt Sorge tragen um euer Priestertum.
Dass ihr dient in allen Verrichtungen am Altar und hinter dem Vorhang,
denn euer Priestertum übertrage ich euch als Aufgabe.
Wenn ein Fremder sich naht, so soll er sterben.
Gottes Reden gegenüber Aaron hat aus meiner Sicht einen Grund.
Er will die Aufgaben des Stammes Levi ordnen. Schließlich war Korach selbst,
also der Anführer des Aufstandes gegen Mose und Aaron, ein Levit.
Er wollte also an Aarons Stelle treten und Aaron gewissermaßen sein Priesteramt streitig machen.
Gott ordnet deshalb die Leviten und zeigt, Aaron und seine Familie haben eine
ganz entscheidende Aufgabe.
Sie arbeiten an der Stiftshütte. Sie sollen mit den heiligen Geräten,
also dem Altar, dem Schaubrot-Tisch, dem Räucheropferaltar sowie dem siebenarmigen
Leuchter zu tun haben und auch im Allerheiligsten dienen.
Es wird dabei aber nochmal betont, auch die restlichen Leviten haben eine Aufgabe.
Sie sollen Aaron und die Söhne beim Dienst am Heiligtum unterstützen.
Sie sollen sich um die Stiftshütte kümmern.
Sie sollen also dabei helfen, dass der Heiligtumsdienst gut funktioniert.
Es wird jedoch nochmal eine wichtige Unterscheidung gemacht.
Die Leviten, die nicht zu Aarons Nachkommen gehören, sollen die heiligen Geräte nicht berühren.
Weder den Altar noch die Geräte im Inneren des Zeltes.
Wenn sie sich diesen Geräten nahen, dann würden sie ebenso sterben.
Gott schafft mit diesen Regeln eine klare Grundlage dafür, dass gezeigt wird,
wer sich Gott nahen darf und wer nicht.
Er zeigt aber auch, die Leviten haben das Recht, in der Nähe von Aaron und seinen
Söhnen zu sein, sie bei ihrer Arbeit zu begleiten und zu unterstützen.
Sie durften also näher als die anderen aus dem Volk Israel erleben,
wie der hohe Priester arbeitet, welche Aufgaben er verrichtet.
Sie erhielten damit auch immer wieder eine neue Verkündigung davon,
wie Gott sich Erlösung vorstellt.
Gleichzeitig macht der Text noch einmal deutlich, das Heiligtum war in der Verantwortung
von Aaron und seinen Söhnen.
Sie sollten also dafür Sorge tragen, dass nichts Falsches am Heiligtum geschah.
Und das geschah in Bezug auf ihren Dienst, aber auch in Bezug auf das Heiligtum generell.
Sie waren also verantwortlich dafür, dass kein Levit starb, weil er zum Beispiel
heilige Geräte des Heiligtums berührte Auch sollten sie dafür Sorge tragen,
dass keine Person außerhalb des Stammes Levi sich den heiligen Geräten näherte,
Aaron und seine Söhne hatten also eine große Verantwortung und gleichzeitig
hatten sie auch viele Helfer.
Gott bezeichnet die Leviten als Geschenk für sie, damit sie den eigenen Dienstgut verrichten konnten.
Der Text zeigt mir, dass die Arbeit für Gott eine große Freude ist,
aber auch eine große Verantwortung.
So wie Aaron die Verantwortung für das Leben seiner Mitstreiter und der Israeliten
hatte, indem er seinem Opferdienst nachging, aber auch sie vor dem Tod durch
ein falsches Handeln in Gottes Gegenwart bewahrte,
sind Christen auch heute füreinander verantwortlich.
Sie sollen aufeinander achten, damit wir gemeinsam mit ihm verbunden den Weg zum ewigen Leben gehen.
Besonders betrifft das auch Menschen, die für Gott in der Verkündigung tätig sind.
Dort besteht die Verantwortung, die Botschaft, die Gott uns aufs Herz gelegt
hat, also das Evangelium, so weiterzugeben, dass es weder verfälscht noch verwässert
wird, sondern im Leben vieler Menschen seine ganze Kraft entfalten kann.
Damit Menschen nicht verloren gehen und am Ende einen ewigen Tod sterben,
sondern damit Gott jedem Menschen das ewige Leben schenken kann.
Gott ist mit seinen Anweisungen an die Priester und die Leviten noch nicht fertig.
Wir werden das nächste Mal schauen, wie Gott die Versorgung der Leviten und der Priester regelt.
Außerdem werden wir uns damit beschäftigen, welche Anweisungen Gott für die
Herstellung vom Reinigungswasser gibt.
Welche Aufgabe dieses Wasser hatte und wie es hergestellt wurde,
das erfahrt ihr in der nächsten Podcast-Folge.
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Ihr findet den Kanallink dazu in den Shownotes auf www.biblenow.de.
Das war's von BibleNow für heute. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch das nächste
Mal dabei seid, wenn wir gemeinsam in der Bibel lesen.
Bis dahin Gottes Segen. Macht's gut. Ciao.
Das war BibleNow, die Bibel und du.
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