BibleNow #141: 4. Mose 16,12-17,5

250 Räucheropfer und eine Entscheidung Gottes

20.10.2025 29 min

Zusammenfassung & Show Notes

Korach, Datan und Abiram begehren gegen Mose und Aaron auf. Korach beschwert sich, dass nur Mose und Aaron sich Gott nahen dürfen. Datan und Abriam hingehen sind sauer, weil das gelobte Land bisher ausgeblieben ist. Gemeinsam versammeln sie 250 Mann gegen Mose und Aaron. Wie Gott darauf reagiert, erfahrt ihr in der neusten Folge von BibleNow.

Transkript

Bibel Now, die Bibel und du. Herzlich willkommen zu einer brandneuen Folge Bibel Now. Schön, dass ihr wieder mit dabei seid, wenn wir gemeinsam eine halbe Stunde in der Bibel lesen. Wir sind aktuell im vierten Buch Mose und Mose und Aaron sehen sich dort im Kreuzfeuer der Kritik wieder. Sie werden angeklagt, Positionen einzunehmen, die eigentlich jeder im Volk einnehmen könnte. So sind zumindest die Ankläger überzeugt. Außerdem wird ihnen vorgeworfen, die eigenen Versprechen nicht einzuhalten. Wie Gott auf die Anklagen reagiert und wie sich Mose und Aaron rechtfertigen, das erfahrt ihr heute in der brandneuen Folge von Bible Now. Wir hatten das letzte Mal mit dem Aufstand von Korach und seiner Rotte begonnen. Insgesamt etwa 250 Mann begehrten gegen Mose und Aaron auf. Es scheint dabei zwei unterschiedliche Anklagepunkte zu geben. Korah stammte aus dem Stamm der Leviten. Er kreidete gegenüber Mose und Aaron an, dass sich doch alle Israeliten Gott nahen können sollten. Es wären alle heilig und Mose und Aaron hätten nicht das Recht, sich über die Gemeinde zu erheben. Mose reagiert auf die Anklage, indem er Gott urteilen lässt. Er setzt fest, dass Gott urteilen soll, wer heilig ist und wer sich damit Gott nahen darf. Ich glaube persönlich, es ging hier eigentlich um einen Machtkampf. Und der hatte sicherlich mit der explosiven Lage zu tun, dass sich das Volk Israel zunächst nicht in das Land Kana antraute, später dann versuchte, mit Gewalt ins Land einzudringen und daran scheiterte. Und die Konsequenz aus ihrem fehlenden Glauben waren 40 zusätzliche Jahre Wüstenwanderung und dass die ältere Generation aller über 20-Jährigen in der Wüste sterben würde. Das erschien dem Volk Israel nicht besonders erstrebenswert und auch nicht besonders gerecht. Und generell hatte es, so lesen wir im vierten Buch Mose, immer wieder Situationen gegeben, an denen Mose und Aaron als Leiter und geistlicher Mittler in Frage gestellt worden sind. Immer wieder griff dann auch Gott ins Geschehen ein und zeigte, dass er hinter Mose als Leiter stand und der Angriff nicht in erster Linie gegen Mose und Aaron ging, sondern stattdessen gegen Gott selbst. Wenn wir es genau betrachten, stimmt das auch hier. Mose war nichts anderes als der Überbringer der Botschaften Gottes an das Volk und derjenige, der Gottes Willen gemeinsam mit dem Volk umsetzte. Aaron hingegen war derjenige, der dem Volk Gottes Rettungsplan durch die verschiedenen Feste immer wieder vor Augen führte und ja auch eine Mittlerrolle einnahm. Wir sehen bei der Anklage Korachs, dass seine Beweggründe hauptsächlich die Mittlerrolle zwischen Gott und Mensch war, die ja Aaron einnahm und deswegen klagte er Mose und Aaron an, da beide zum einen durch das Empfangen und Aussprechen von Gottes Willen, zum anderen aber auch durch die Handlungen nach dem Heiligtum und ihrer Nähe zu Gott in der Stiftshütte schon irgendwie eine besondere Position einnahmen. Er wollte die Nähe Gottes einfach an sich reißen, er wollte ihre Machtposition innehaben. Bei den anderen in dem Aufstand gibt es aber offenbar etwas andere Beweggründe, Nachdem nämlich Mose mit Korach und seinen Anhängern gesprochen hatte, will er nun mit Dathan und Abiram sprechen, die nochmal anders ihre Unzufriedenheit kundtun. Wir lesen davon in 4. Mose Kapitel 16 und dort in den Versen 12 bis 14 und ich lese wie immer nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft. Und Mose schickte hin und ließ Dathan und Abiram rufen, die Söhne Eliabs. Da sprachen sie, wir ziehen nicht hinauf. Ist es nicht genug, dass du uns aus dem Lande geführt hast, darin Milch und Honig fließt und uns tötest in der Wüste? Musst du auch noch über uns herrschen? Wie fein hast du uns gebracht in ein Land, darin Milch und Honig fließt und hast uns Äcker und Weinberge zum Erbteil gegeben? Willst du den Leuten auch die Augen ausreißen? Wir ziehen nicht hinauf. Wir entdecken in diesem Bibeltext eine ganze Menge Sarkasmus. Dathan und Abiram weigern sich, zu Mose zu gehen. Sie weisen stattdessen mit großem Sarkasmus darauf hin, wie wunderbar Mose sie doch ins Land geführt hätte, in dem Milch und Honig fließen. Interessant ist, dass sie am Eingang ihrer Anklage dann auch noch Ägypten quasi bildhaft als das Land beschreiben, in dem Milch und Honig floss, aus dem Mose sie herausgeführt hatte. Sie unterstellten Mose egoistische Motive und dass er sie doch nur in die Wüste geführt hätte, um sie zu töten. Die Anklagen sind tatsächlich nicht neu. Die Anklage, dass Moses sie nur in der Wüste töten wollte, die gab es in vielen Geschichten, die wir gelesen hatten, schon vorher, und zwar dann, wenn das Volk gegen Mose murrte. Dathan und Abiram stellten Moses Führung in Frage, sie scheinen dabei aber vergessen zu haben, warum das Volk bisher nicht im Land gelandet war, in dem Milch und Honig fließen. Es lag am Ende nicht an Mose, sondern am fehlenden Vertrauen des Volkes, dass sie noch nicht an ihrem Ziel angekommen waren. Dathan und Abiram verdrehen hier bewusst Tatsachen, um Mose schlecht aussehen zu lassen. Und gleichzeitig machen sie etwas, was aus meiner Sicht sehr schwierig ist. Statt mit Mose direkt zu kommunizieren, verweigern sie sich dem Leiter ihres eigenen Volkes. Sie verweigern damit, dass sie gemeinsam das, was zwischen ihnen steht, ausräumen konnten. Sie hatten also anscheinend mit Mose gedanklich abgeschlossen. Stattdessen hatten sie für Mose nur noch Häme und Verachtung übrig. Der Plan Gottes, das Volk Israel ins gelobte Land zu führen, schien mal wieder zu scheitern. Mose schien an dieser Stelle ziemlich wütend geworden zu sein. Und das ist verständlich, denn immer wieder hatte er Probleme mit diesem Volk und jetzt schien erneut Gottes Plan vor dem Scheitern zu stehen, weil es ein paar Leute aus dem Volk gab, die meinten es besser als Gott und Mose zu wissen. Doch Mose selbst will nicht über Recht und Unrecht entscheiden. Er überlässt die Sache Gott. Und davon lesen wir in 4. Mose Kapitel 16 in den Versen 15 bis 18. Da ergrimmte Mose sehr und sprach zu dem Herrn, wende dich nicht zu ihrem Opfer. Ich habe nicht einen Esel von ihnen genommen und habe keinem von ihnen leidgetan. Und Mose sprach zu Korach, du und deine ganze Rotte, ihr sollt morgen vor den Herrn kommen, du, sie und Aaron. Und ein jeder nehme seine Pfanne und lege Räucherwerk darauf. Und ein jeder nehme seine Pfanne und lege Räucherwerk darauf. Und tretet hin vor den Herrn, ein jeder mit seiner Pfanne, 250 Pfannen, auch du und Aaron, ein jeder mit seiner Pfanne. Und ein jeder nahm seine Pfanne und legte Feuer hinein und tat Räucherwerk darauf. Und sie traten vor den Eingang der Stiftshütte und Mose und Aaron auch. Die Wut des Mose hat weniger damit zu tun, dass es Widerstand gab. Der Text deutet an, dass die Wut eher eine tiefe Traurigkeit war. Er konnte einfach nicht fassen, wie Menschen gegen ihn vorgingen, denen er kein Leid getan hatte, von denen er nichts genommen hatte. Sie verweigerten sich, einem Gespräch mit Mose, einer Möglichkeit, die Anklagen zu klären. Nur Korach sprach mit ihnen. Sie wandten sich komplett von Mose ab und damit genau genommen auch von Gott, denn er war derjenige, der hinter dem Handeln des Mose stand. Mose bleibt aber dennoch bei seiner Linie. Nicht er entscheidet, wo Recht oder Unrecht liegt, sondern er lässt Gott entscheiden. Er wendet sich dabei zuerst der Sache mit Korach zu. Er lässt Gott entscheiden, wer der rechtmäßige hohe Priester ist, wer sich also Gott nahen darf. Und das tut Mose aus meiner Sicht hauptsächlich deswegen, damit das Volk eine Bestätigung bekommt, wer Gottes rechtmäßiger Diener ist. Und dafür wurden die Räucherpfannen genutzt. Auf den Räucherpfannen sollte Räucherwerk entzündet werden. Und das war gewissermaßen wie eine Art Räucheropfer. Das Opfer, das angenommen wurde, zeigte, dass die Position desjenigen rechtmäßig war. Wurde also das Opfer von Aaron angenommen, bestätigte ihn das als hoher Priester. Wurde hingegen das Opfer der Gegner Aarons angenommen, zeigte das, dass sie mit ihrer Anklage im Recht waren. Wir sehen auch, Mose bittet am Anfang des Abschnitts darum, dass das Opfer der Aufständischen nicht angenommen werden sollte. Ich glaube nicht, dass Mose diese Bitte aus Bosheit geäußert hat, ich denke eher, dahinter steckt der Wunsch nach Gerechtigkeit. Denn wie viel hatte er bereits mit dem Volk ertragen, durch das Volk erlitten und immer wieder auch für das Volk gekämpft? Der Dank schien zu sein, dass sie ihm noch mehr Leid hinzufügten, ihn immer wieder in Frage stellten und immer wieder Böses hinter seinem Handeln verbuteten. Ich kann Mose gut verstehen. Ich war jetzt direkt noch nicht in der Lage, dass mir jemand etwas Böses gewünscht hat oder mir böse Motive unterstellt hat, zumindest wüsste ich davon nichts. Und doch gab es immer mal wieder Situationen, in denen ich, auch in der Gemeinde, Ungerechtigkeit erlebt habe. Und auch da war bei mir der Wunsch da, Herr schaffe Gerechtigkeit. Manchmal habe ich dann aber auch versucht, Selbstschritte zu unternehmen, um eigenständig die Gerechtigkeit herzustellen, die aus meiner Sicht aus dem Lot geraten war. Das Problem war der Sache, es ging immer nach hinten los. Ich zog dabei häufig den Kürzeren. Mose handelt aus meiner Sicht genau richtig. Hätte er versucht, Selbstgerechtigkeit zu schaffen, wäre er vermutlich gescheitert, weil eine große Menge an Volk gegen ihn gewesen ist. Zudem wären dann auch wirklich Fragen nach der Autorität von Mose und Aaron offen geblieben. Mose lässt also Gott Gerechtigkeit schaffen. Er stellt Aaron sowie Korach und seine Anhänger mit Räucherpfannen in Gottes Gegenwart und er lässt Gott erwählen, wer sich ihm nahen darf und wer nicht. Wir sehen in der Bibel immer wieder, dass der Wunsch nach Gerechtigkeit ausgesprochen wird. Und ich muss ehrlich sagen, auch mir geht es immer wieder so, dass ich mir wünsche, dass Gott Gerechtigkeit schafft. Ich erlebe zum einen in meinem persönlichen Leben, dass ich in Situationen gerate, die ich als ungerecht empfinde und in denen ich nur beten kann, Herr schaffe du Recht. Ich erlebe das auch, wenn ich mir die große ganze Welt anschaue, in der eine ganze Menge an Unrecht geschieht. Die Frage ist, wann wird Gott hier Gerechtigkeit schaffen? Wann enden Ausbeutung, Leid, Krieg und Tod? Wann endet es, dass Menschen einander so viel Schlimmes antun? Und wann endet es, das frage ich mich als Christ, dass Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden? Der Ruf nach Gerechtigkeit geht durch die ganze Bibel. Wir lesen zum Beispiel im letzten Buch der Bibel in der Offenbarung in Kapitel 6, Vers 10 folgendes. Und sie riefen mit lauter Stimme, wie lange du heiliger und wahrhaftiger Herrscher richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen. In dem Text geht es um Märtyrer, also um Menschen, die um des Glaubens willen verfolgt und getötet werden. Und wir sehen in der bildhaften Sprache der Offenbarung, wie diejenigen, die wegen ihres Glaubens getötet wurden, nach Gerechtigkeit rufen. Wie sie also darum bitten, dass Gott ihnen diese Gerechtigkeit schenkt. Ich muss sagen, in der Situation, dass ich wegen meines Glaubens verfolgt oder gar getötet werde, bin ich zum Glück nicht. Und trotzdem ist da dieser Wunsch nach Gerechtigkeit. Dieser Wunsch, dass Gott eingreifen soll und die Dinge, die in dieser Welt und in meinem Privatleben ungerecht sind, zurechtbringen soll. Der Aufstand von Korach und seinen Anhängern sollte für ihn selbst noch drastische Konsequenzen haben. Momentan hatte er aber das Volk auf seiner Seite. Doch jetzt greift Gott ins Geschehen ein. Wir lesen 4. Mose Kapitel 16 und dort die Verse 19 bis 27. Und Korach versammelte gegen sie die ganze Gemeinde vor dem Eingang der Stiftshütte. Da erschien die Herrlichkeit des Herrn vor der ganzen Gemeinde. Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach, Scheidet euch von dieser Gemeinde, damit ich sie im Nu vertilge. Sie fielen aber auf ihr Angesicht und sprachen, Ach Gott, der du bist, der Gott des Lebensodems für alles Fleisch. Wenn ein einziger Mann gesündigt hat, willst du darum gegen die ganze Gemeinde wüten? Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach, sage der Gemeinde, weicht ringsherum zurück von der Wohnung Korachs und Datans und Abirams. Und Mose stand auf und ging zu Datam und Abiram, und die Ältesten Israels folgten ihm nach. Und er redete mit der Gemeinde und sprach, weicht von den Zelten dieser ruchlosen Menschen und rührt nichts an, was sie haben, damit ihr nicht auch umkommt durch all ihre Sünde. Da kehrten sie sich ab von der Wohnung Korachs, Datans und Abirams. Datan aber und Abiram gingen heraus und traten an die Tür ihrer Zelte mit ihren Frauen und Söhnen und kleinen Kindern. Wir sehen, Korach schien das Volk hinter sich zu haben. Er versammelt sie alle gegen Mose und Aaron vor der Stiftshütte. Gott selbst erscheint jedoch mit seiner Herrlichkeit. Er macht deutlich, er ist bei diesem Prozess mit dabei. Wir sehen auch, Gott schlägt Mose erneut vor, das ganze Volk zu vernichten. Es wirkt wieder so wie, hast du jetzt endlich genug, Mose? Hast du noch Geduld mit diesem Volk oder soll ich mit ihnen ein Ende machen? Ich finde es erstaunlich, welche Geduld Mose mit dem Volk hat und auch Gott. Selbst als sie alle gegen ihn stehen, der Plan Gottes zu scheitern droht, setzt sich Mose für das Volk ein. Er setzt sich dafür ein, dass sie am Leben bleiben. Mose sieht nicht das Volk als Ganzes als Problem. Er sieht Korach, den einen, der gegen ihn stand und noch seine Anhänger um sich sammelte, als das Hauptproblem und will deswegen auf keinen Fall, dass das ganze Volk in Mitleidenschaft gezogen wird. Gott fordert Mose deshalb auf, trenne das restliche Volk von den Familien der Anführer, bringe sie in Sicherheit und er kommt diesen Befehl nach. Und das hat einen ganz einfachen Grund. Die Trennung zeigt, dass sie sich nicht mit den Taten der drei Familien identifizieren sollen. Die Identifikation mit den Taten hätte für sie bedeutet, dass sie letztendlich auch wie Korach, Dathan und Abiram vor Gott stehen und entsprechend mit ihnen das Gleiche passierte wie mit den drei Anführern des Volkes. Ich möchte aber erwähnen, es war nicht nur eine Entscheidung über diese drei, es war auch eine Entscheidung über Mose als Leiter. Es war eine Entscheidung darüber, ob Mose weiterhin vor dem Volk stehen und es anführen konnte und auch, ob Aaron weiter der hohe Priester sein konnte. Die Abhängigkeit von dieser Entscheidung Gottes macht Mose auch noch einmal deutlich, und zwar in 4. Mose Kapitel 16 und dort die Verse 28 bis 30. Da heißt es, und Mose sprach, daran sollt ihr merken, dass mich der Herr gesandt hat, alle diese Werke zu tun und dass ich sie nicht tue aus meinem eigenen Herzen. Werden sie sterben, wie alle Menschen sterben, oder heimgesucht, wie alle Menschen heimgesucht werden, so hat mich der Herr nicht gesandt. Wird aber der Herr etwas Neues schaffen, dass die Erde ihren Mund auftut und sie verschlingt mit allem, was sie haben, dass sie lebendig hinunter in das Totenreich fahren, so werdet ihr erkennen, dass diese Leute den Herrn gelästert haben. Interessant an dem Text finde ich, Mose macht nicht nur das Schicksal der Anführer von Gott abhängig, sondern auch sein eigenes. Er sagt im Endeffekt, wenn Korach, Dathan und Abiram unversehrt bleiben und ihr Leben ganz normal weiterleben können, dann bin ich nicht von Gott berufen. Wenn sie jedoch in Gottes Gegenwart nicht bestehen können, dann bin ich ein berufener Diener Gottes und sie sind im Unrecht, sie lästern Gott. Das heißt, er lässt von Gott gegenüber dem Volk auch über seine eigene Rolle und nicht nur über das Schicksal der drei Familien entscheiden. Es deutet sich allerdings schon an, welche Folgen der Aufstand für Korach, Dathan und Abiram haben würde. Sie würden den Aufstand mit ihrem eigenen Leben bezahlen. Mose betont hier erneut, nicht er entscheidet. Nicht er ist die Instanz, an dem sein eigenes Leben, aber auch das Leben von Korach, Dathan und Abiram hängt. Vielmehr ist es Gott. Und das passt, denke ich, auch sehr gut zu dem Sachverhalt, denn letztlich hatte besonders Korach betont, dass doch alle mit Gott sprechen könnten und dass deshalb kein Mittler gebraucht würde. Letztlich steht hinter dem Geschehen also nicht so sehr die Frage des Machtkampfes, sondern die innere Einstellung, die Korach, Abiram und Datan, aber auch Mose und Aaron gegenüber Gott hatten. So geistlich das Anliegen von Korach auch anmuten mag, dahinter steckte eigentlich eine große Unzufriedenheit mit der Art, wie Gott mit dem Volk umging und auch die Haltung, die gegen Gott gerichtet war, war bei Korach und auch seinen Mitanklägern ein großes Problem. Korach hatte sich von Gott abgewandt, er tarmte allerdings diese ablehnende Haltung unter einem frommen Mantel, dass er doch auch mit Gott reden wolle. Bei Dathan und Abiram war der Sachverhalt ein anderer, aber im Prinzip eigentlich dasselbe. Auch sie lehnten Gottes Wege ab. Weniger aber wegen des Priestersystems oder wegen der Autoritätspersonen im Volk, sondern vielmehr wegen dem Weg, den Gott mit ihnen gegangen war. Sie identifizierten diesen Weg mit Mose und lehnten deshalb Mose ab, aber ihre Ablehnung galt eigentlich Gott. Sie waren nicht zufrieden damit, dass sie nicht ins gelobte Land durften und stellten sich damit gegen Gott und seine Ansage, dass sie noch 40 Jahre durch die Wüste gehen sollten. Es kam, wie es kommen musste. Die 250 Aufständischen und Aaron traten mit ihren Räucherpfannen vor Gott und Gott entschied. Wir lesen davon in 4. Mose Kapitel 16 und dort in den Versen 31-35. Und als er alle diese Worte beendet hatte, zerriss die Erde unter ihnen und tat ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Sippen, mit allen Menschen, die zu Korach gehörten, und mit all ihrer Habe. Und sie fuhren lebendig in das Totenreich hinunter mit allem, was sie hatten, und die Erde deckte sie zu, und sie kamen um, mitten aus der Gemeinde heraus. Und ganz Israel, das um sie her war, floh vor ihrem Geschrei, denn sie dachten, dass uns die Erde nicht aufverschlinge. Und Feuer fuhr aus von dem Herrn und fraß auch die 250 Männer, die das Räucherwerk opferten. Wir sehen, Gott entscheidet zugunsten von Mose und Aaron. Korach versinkt mit seinem ganzen Besitz und seiner ganzen Sippe direkt im Boden und stirbt. Er kann mit seinem Räucheropfer in Gottes Gegenwart nicht bestehen. Und ähnlich sieht es auch mit den anderen Aufständischen aus. Sie werden vom Feuer verschlungen. Auch sie bestehen nicht in Gottes Gegenwart. Ich möchte noch einmal betonen, das Problem war nicht so sehr ihre Kritik. Es ging nicht darum, dass Gott alle auf Linie bringen wollte. Das Problem war eher, dass sie alle eine gefestigte, gegen Gott gerichtete Einstellung hatten. Eine Einstellung, die in Gottes Gegenwart nicht bestehen konnte. Die Konsequenz daraus, sie starben, als sie mit ihren Opfern sich bewusst in Gottes Nähe begaben. Korach verschwand mit allem, was er hatte unter der Erde. Und die anderen wurden vom Feuer verzehrt. Die Geschichte mag auf uns hart wirken. Ich denke aber, dass Gott mehrere Gründe hatte, warum er so gehandelt hat. Zum einen gefährdete der Aufstand die Wüstenwanderung. Er sorgte dafür, dass das Volk vielleicht nicht als Ganzes zum Ziel kam bzw. Sich sogar völlig zerstreute. Zum zweiten geschah eine große Ungerechtigkeit gegenüber Mose und Aaron. Besonders Mose hatte immer wieder zum Wohl des Volkes gehandelt und dabei auch teilweise viele Rückschläge in Kauf genommen. Zum Dritten richteten sich Korach und seine Anhänger vollständig gegen Gott. Sie lehnten ihn ab und konnten so vor Gott nicht bestehen mit den Opfern, die sie gebracht hatten. Sie verließen sich auf ihre eigenen Taten und ihr eigenes Sein und rechtfertigten sich selbst, statt sich von Gott rechtfertigen zu lassen. Das Ereignis war sicherlich für alle Israeliten, die es gesehen hatten, schwer zu verarbeiten. Denn immerhin sahen sie eine größere Anzahl von Menschen, über die gleichzeitig das Gericht Gottes erging, die mit ihrer gegen Gott gerichteten Einstellung vor Gott traten und dabei vielleicht sogar glaubten, im Sinne Gottes zu handeln. Die Israeliten sahen, welche Konsequenzen diese Einstellung mit sich brachte. Das Ereignis sollte ein beständiges Mahnmal für die Israeliten sein. Wir lesen davon in 4. Mose Kapitel 17 und dort in den Versen 1 bis 5. Und der Herr redete mit Mose und sprach, sage Eleazar, dem Sohn des Priesters Aaron, dass er die Pfannen aufhebe aus dem Brand und streue das Feuer weit hinweg, denn sie sind heilig. Die Pfannen dieser Sünder, die umgekommen sind, schlage man zu breiten Blechen, dass man den Altar damit überziehe, denn sie haben sie hingebracht vor den Herrn, sodass sie geheiligt sind. Sie sollen den Israeliten ein Zeichen sein. Und Eleazar, der Priester, nahm die bronzenden Pfannen, die die Verbrannten herangebracht hatten, und schlug sie zu Blechen, um den Altar zu überziehen, wie der Herr zu ihm geredet hatte durch Mose, zum Gedächtnis für die Israeliten, dass kein Fremder, der nicht vom Geschlecht Aarons ist, sich nahe, um Räucherwerk zu opfern vor dem Herrn, damit es ihm nicht gehe wie Korach und seiner Rotte. Ich hatte es schon gesagt, das Ereignis sollte ein beständiges Mahnmal werden. Um das zu gewährleisten, sollte Eleazar, ein Sohn von Aaron, aus den Räucherpfannen derjenigen, die umgekommen waren, eine Art Verkleidung für den Brandopferaltar schaffen. Dieser bildete quasi den Boden des Altars. Gott trug damit dem Umstand Rechnung, dass die Bleche immer noch heilig waren, also für die Anbetung Gottes abgesondert waren. Sie waren und sollten das auch weiterhin sein, weshalb sie erneut einem heiligen Zweck zugeführt worden sind. Der Altar wurde gewissermaßen mit Metall, mit Bronze überzogen. Ich kann mir vorstellen, dass das für die Israeliten dadurch ein lebendiges Bild war. Diejenigen, die vor Gott unrechtmäßig ein Opfer dargebracht hatten, wurden, so wie das Opfer zu Asche wurde, selbst zur Asche. Das war ein ganz normaler Vorgang, der im Grunde mit jedem Opfer passierte. Die Israeliten sollten so daran erinnert werden, dass sie nicht selbst diejenigen sind, die sich Gott nahe konnten, wie das Mose und Aaron konnten. Auch konnten sie nicht selbst für die eigene Erlösung sorgen und ihre eigene Schuld vergeben. Das geschah durch einen zweifachen Stellvertreter. Einmal durch das Opfertier und zum anderen durch den stellvertretenden Priester, der Sühne schaffte. Die Bibel macht es immer wieder und an mehreren Stellen deutlich. Wir können nicht durch eigene Werke vor Gott bestehen. Wir sind nicht in der Lage dazu, uns unsere eigene Erlösung zu schaffen. Die Konsequenz davon, sich die eigene Erlösung schaffen zu wollen, wäre die gleiche wie bei Korach und seinen Mitstreitern. Auch wir könnten nicht vor Gott bestehen, weil wir Menschen sind, die in ihrer Grundeinstellung gegen Gott gerichtet sind. Und das nennt die Bibel Sünde. In Römer 6, Vers 26, da sagt Paulus, Die Bibel macht es ganz deutlich. Die Konsequenz aus unserer gegen Gott gerichteten Einstellung ist der Tod. Wir könnten vor Gott damit nicht bestehen. Das Problem an der Sache ist, wir selbst können an dieser Einstellung und der Trennung, die daraus vor Gott entsteht, nichts ändern. Der Einzige, der daran etwas geändert hat, ist Jesus Christus. Die Bibel macht deutlich, er ist unser heutiger zweifacher Stellvertreter, unser Opfer und unser Priester. Er ist derjenige, der uns mit Gott versöhnt, der uns hilft, dass die Beziehung zwischen Gott und uns wieder intakt kommt. Und der uns als Resultat nicht die Perspektive Tod, sondern die Perspektive ewiges Leben schenkt. Die Frage ist, möchtest du Jesus Christus vertrauen und mit ihm gemeinsam die Perspektive ewiges Leben wählen? Der Aufstand gegen Mose und Aaron ist noch nicht vorbei. Das Volk wirft den beiden vor, sie hätten selbst einen Teil des Volkes getötet. Wie Gott darauf reagiert, das erfahrt ihr das nächste Mal. Außerdem werden wir sehen, wie Aarons Priestertum erneut bestätigt wird. Sein Priesterstab fängt nämlich an zu blühen. Wie es dazu kam, das erfahrt ihr in der nächsten Folge von BibleNow. Bis zur nächsten Folge möchte ich euch einladen, wenn euch dieser Podcast gefällt, dann abonniert ihn in eurer Lieblings-Podcast-App. BibleNow gibt es überall, zum Beispiel bei Spotify, bei Apple Podcasts und bei Pocketcasts. Wenn ihr möchtet, könnt ihr den Podcast natürlich auch gerne bewerten. Ich freue mich über eine Bewertung bei Spotify, Apple Podcasts oder auf eurem Lieblings-Podcast-Portal. 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