BibleNow #139: 4. Mose 14,26-15,16

40 Jahre durch die Wüste

06.10.2025 29 min

Zusammenfassung & Show Notes

Das Volk Israel wollte nicht ins Land Kanaan gehen. Deshalb entschied sich Gott, das Volk noch einmal 40 Jahre durch die Wüste gehen zu lassen. Dort sollte die alte Generation sterben und eine neue Generation heranwachsen, die im Land Kanaan ihr neues Zuhause finden würde. Das Volk akzeptierte diese Regelung Gottes nicht, sodass sie doch einen Feldzug ins Land Kanaan wagten, der für sie alles andere als gut ausging. Doch Gott bereitete bereits die nächste Generation darauf vor, ins gelobte Land einzuziehen.

Transkript

Music. Bibel Now, die Bibel und du. Herzlich willkommen zu einer brandneuen Folge Bibel Now. Schön, dass ihr wieder mit dabei seid, wenn wir gemeinsam eine halbe Stunde in der Bibel lesen. Wir sind aktuell im vierten Buch Mose und dort stand das Volk an den Toren zum Land, das Gott ihnen versprochen hatte. Aber sie wollten nicht reingehen, denn das darin wohnende Volk erschien ihnen zu mächtig zu sein. Wir werden heute schauen, welche Konsequenzen Gott aus der Entscheidung der Israeliten zieht. Außerdem werden wir uns mit einem Abschnitt beschäftigen, bei dem Gott einige der Opfergesetze nochmal ins Gedächtnis ruft. Welche das sind und warum diese Aktualisierung vorgenommen wird, das erfahrt ihr in der heutigen Folge von BibleNow. Es hätte alles so einfach und so schön sein können. Das Volk Israel hätte Kundschafter entsandt, sie wären zurückgekommen, hätten begeistert berichtet von der Reichhaltigkeit des Landes und sie hätten sich auch nicht von den zu stark befestigten Städten und den starken Bewohnern Kanaans einschüchtern lassen. Israel wäre mit Gott an ihrer Seite losgezogen, hätte Kanaan erobert und darin ein neues Zuhause gefunden. Die Realität sah jedoch anders aus. Bose hatte die Kundschaft da ausgesandt, aber statt im Vertrauen auf Gott den Schritt zu gehen, das Land zu erobern und Gottes Versprechen zu vertrauen, sahen sie die Riesen des Landes, die befestigten Städte und bekamen Angst. Sie vertrauten einfach nicht darauf, dass Gott sie in das Land schicken würde. Mit ihrem Misstrauen und ihrer Angst steckten die Kundschaft da auch das restliche Volk an. Nur Kaleb hatte dem Volk Mut gemacht und darauf vertraut und gesagt, mit Gott könnten sie das Land erobern. Sie könnten es schaffen, dass Kanaan zeitnah ihre Heimat würde. Doch die anderen Kundschafter setzten ein Gerücht in die Welt, bei dem alles Gute Zureden nichts mehr half. Das Volk klagte Mose und Gott an, warum sie sie aus Ägypten geführt hatten. Sie klagten Mose und Gott an, dass sie sie in der Wüste bzw. Bei der Eroberung von Kanaan sterben lassen würden. Gott mischte sich ins Geschehen ein. Er erschien an der Stiftshütte und redete mit Mose. Er deutete an, dass nur Kaleb ins gelobte Land kommen würde und schickte das Volk zurück ans Schilfmeer. Er setzte die Wüstenwanderung quasi auf Anfang. Das letzte Mal hatten wir die Rede Gottes noch nicht vollständig beendet. Und deswegen machen wir an dieser Stelle nahtlos weiter. Wir lesen 4. Mose Kapitel 14 und dort die Verse 26 bis 35. Und wie immer lese ich nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft. Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach, wie lange mohrt diese böse Gemeinde gegen mich. Ich habe das Mohren der Israeliten, womit sie gegen mich gemohrt haben, gehört. Darum sprich zu ihnen, so wahr ich lebe, spricht der Herr, ich will mit euch tun, wie ihr vor meinen Ohren gesagt habt. Eure Leiber sollen in dieser Wüste verfallen. Alle, die ihr gezählt seid von 20 Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemohrt habt, wahrlich, ihr sollt nicht in das Land kommen, über das ich meine Hand zum Schwur erhoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, dem Sohn Jefunis, und Joshua, dem Sohn Nuns. Eure Kinder aber, von denen ihr sagtet, sie werden ein Raub sein, die will ich hineinbringen, dass sie das Land kennenlernen, das ihr verwerft. Aber eure eigenen Leiber sollen in dieser Wüste verfallen und eure Kinder sollen Hürden sein in der Wüste 40 Jahre und eure Untreue tragen, bis eure Leiber aufgerieben sind in der Wüste. Nach der Zahl der 40 Tage, in denen ihr das Land erkundet habt, je ein Tag soll ein Jahr gelten, sollt ihr 40 Jahre eure Schuld tragen, auf das ihr inne werdet, was es sei, wenn ich mich abwende. Ich, der Herr, habe es gesagt und wahrlich, das will ich auch tun mit dieser ganzen bösen Gemeinde, die sich gegen mich empört hat. In dieser Wüste sollen sie aufgerieben werden und dort sterben. Gott wird konkreter, wie es weitergeht mit dem Volk. Er klagt dabei auch nochmal über die Beschwerden des Volkes, die einfach nicht vertrauen wollen, obwohl sie bereits so viel mit ihm erlebt hatten. Gott sieht deshalb die Grundvoraussetzung nicht gegeben, dass sie das Land Kanaan erobern könnten und dass er sie in dieses Land führen kann. Im Gegenteil, das Vertrauen des Volkes war offenbar so gering, dass auch ein zweiter Anlauf nichts gebracht hätte. Sie wären erneut an den scheinbar unüberwindbaren Hürden, dem mächtigen Volk und den befestigten Städten gescheitert. Gott kündigt deshalb an, alle Menschen über 20 werden das erleben, was sie als Motiv des Auszugs bei Gott und Mose immer wieder vermutet und unterstellt hatten. Sie werden in der Wüste sterben. Der Tod ist aber, das ist bei diesem Text wichtig zu betrachten, nicht ein aktives Töten Gottes. Er kündigt nur an, was aufgrund des fehlenden Vertrauens zwangsläufig passieren wird. Das Volk Israel traut sich nicht ins gelobte Land und wird deshalb in der Wüste sterben müssen. Interessant ist in dem Zusammenhang aber auch, diejenigen, die die Israeliten quasi als hilflose Beute für die Kanaaniter gesehen hatten, die Kinder und Jugendlichen unter 20, werden diejenigen sein, die Gott als Volk ins Land Kana ansenden wird. Das fehlende Vertrauen bedeutete 40 weitere Jahre Wüstenwanderung. Und das hieß, nicht nur die Generation, die Gott misstraute, hatte die Folgen zu tragen, sondern auch die nachfolgende Generation musste mitgehen und diese anstrengende Zeit erleben. Das Ganze hatte offenbar auch eine Art pädagogische Funktion. Sie sollten nämlich erleben, wie es ist, wenn Gott sich von dem Volk abwendet. Wie es also aussehen würde, wenn er sie nicht mehr schützt und unterstützt. Sie kannten eine solche Situation bisher nicht. Zwar war die Zeit in Ägypten auch hart gewesen, jedoch war dort Gott an ihrer Seite. Er hörte ihre Klagen, er setzte sich für sie ein. Und auch in der Zeit der Wüstenwanderung war Gott mit ihnen gewesen. Er versorgte sie, er kommunizierte mit ihnen, er half ihnen, dass sie auch in den Kämpfen die Oberhand behielten und siegten. Das Volk Israel würde also tatsächlich eine Wüstenzeit erleben. Und das betraf nicht nur die Generation, die am Einzug ins Land Kanaan gezweifelt hatte, sondern es betraf auch die Nachfolgegeneration, die ins Land Kanaan einziehen würde. Die Grundlage für die 40 Jahre waren 40 Tage, in denen die Kundschafter durchs Land gezogen waren. Gott verhängte ein Jahr Wanderung pro einem Tag, den die Kundschafter das Land durchzogen hatten. Interessant ist hier aber im Text, nachdem bisher immer ausschließlich von Kaleb die Rede war, der aus der älteren Generation ins Land Kanaan einziehen wird, so wird hier an dieser Stelle auch Joshua mitgenannt. Auch er hatte auf der Seite derjenigen gestanden, die einen Einzug ins Land Kanaan für möglich hielten und der auf Gott vertraute. Mich erinnert dieser Text ein Stück an Moses eigene Lebensgeschichte. Auch Mose hatte 40 Jahre lang in der Wüste gelebt und dort Schafe gehütet. Den 40 Jahren vorausgegangen war ebenfalls, dass er mit der eigenen Schuld konfrontiert war. Er hatte einen Ägypter getötet und als er zwischen zwei streitenden Israeliten schlichten wollte, bemerkte er, dass sie seinen Mord offenbar mitbekommen hatten. Und deshalb floh er in die Wüste und hütete 40 Jahre lang Schafe, so wie es jetzt das Volk Israel tun sollte. Bei Mose führten die 40 Jahre Wüste zu Demut. Er lernte ganz auf Gott zu vertrauen, sich nicht auf die eigenen Fähigkeiten zu verlassen. Mit seinem Mord an einem Ägypter deutete sich bei Mose an, dass der Gedanke, das Volk Israel aus Ägypten zu führen, in ihm schon so ein Stück weit verankert war. Er wollte es allerdings zu dem Zeitpunkt noch aus eigener Kraft schaffen. Er sah die Notwendigkeit von Gott noch nicht. Und in einer ähnlichen Situation war das Volk jetzt auch, nur andersherum. Sie standen vor dem Einzug ins Land Kanaan, schauten auf die eigenen Fähigkeiten, und trauten sich deshalb nicht, in das Land Kanaan einzuziehen. Sie sahen nicht auf Gott, der ihnen die Kraft schenken konnte, damit sie ins Land Kanaan einziehen konnten. Sie brauchten also die Wüstenzeit, um sich ihrer Abhängigkeit von Gott klar zu werden, so wie das schon ihr Anführer Mose gebraucht hatte. Und übrigens, auch im Neuen Testament durchlebt Jesus eine Wüstenzeit. Er wird vom Geist 40 Tage in die Wüste geschickt. Im Gegensatz zu Mose und dem Volk Israel benötigt er die Zeit aber nicht, um sich der Abhängigkeit von Gott bewusst zu werden. Er ist sich dieser Abhängigkeit voll und ganz bewusst. Er erlebt diese Zeit aber als eine Zeit der Prüfung seiner Abhängigkeit, die er erfolgreich selbst unter diesen schwierigen Umständen besteht. Ich glaube, dass solche Wüstenzeiten herausfordernd sind, aber auch helfen können, dass wir uns neu unserer Abhängigkeit von Gott bewusst sein können. Ich gebe zu, manchmal neige ich auch dazu, mich auf mich selbst, auf meine Fähigkeiten, auf mein Können zu verlassen. Ich bemerke jedoch, ich gerate damit immer wieder schnell an meine Grenzen. Dort, wo ich Gott aus den Augen zu verlieren drohe, erlebe ich, dass ich in Wüstenzeiten, da, wo es mir vielleicht nicht so gut geht, ich vielleicht auch Gott als weit weg empfinde, mir meiner Abhängigkeit von Gott neu bewusst werde, neu seine Nähe suche. Wüstenzeiten und auch so mancher Umweg können dabei helfen, sich neu auf Gott zu konzentrieren, neu sich bewusst zu machen, dass die eigenen Fähigkeiten erst dann vollständig nützlich sind, wenn sie in Zusammenarbeit mit Gott zum Einsatz kommen. Und dann, wenn man Gott für einen streiten und kämpfen lässt. Diese Zeiten sind alles andere als angenehm. Doch habe ich gerade dann, wenn eine Wüstenzeit in meinem Leben da war, häufig darin die größten Erfahrungen mit Gott gemacht. Weil ich mich nicht auf mich selbst, sondern auf Gott verlassen habe und das auch musste. Interessant finde ich am Bibeltext, selbst die treuen Kundschafter Joshua und Kaleb mussten die 40 Jahre Wüstenwanderung mitmachen. Sie wurden also nicht bevorzugt schon mal ins Land gelassen. Und so ist es auch mit Wüstenzeiten. Egal wie nah wir an Gott dran sind, wie viel wir ihm zutrauen, Wüstenzeiten können jederzeit in unserem Leben Realität werden. Sie prägen das Leben und verändern auch, wie wir mit Gott leben. Ich möchte jetzt weitergehen im Text, denn einige der Kundschafter finden nämlich den Tod in der Wüste sofort. Wir lesen 4. Mose Kapitel 14 und dort die Verse 36 bis 38. Die Männer aber, die Mose ausgesandt hatte, um das Land zu erkunden, und die zurückgekommen waren und die ganze Gemeinde gegen ihn zum Murren verleitet hatten, diese Männer starben durch eine Plage vor dem Herrn, weil sie über das Land ein böses Gerücht aufbrachten. Aber Joshua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunis, blieben am Leben von den Männern, die gegangen waren, um das Land zu erkunden. Die Kundschafter, so sagt der Text, starben durch eine Plage vor dem Herrn. Wie genau das geschehen ist, lässt sich anhand des Textes schwer beschreiben. Ein anderes Wort für Plage ist an dieser Stelle das Wort Schlag. Es ist möglich, dass sie in der Gegenwart Gottes einfach tot umfielen. Es wird auch gleich eine Begründung mitgegeben, warum sie starben. Sie hatten nicht nur das Volk gegen Gott und Mose angestachelt, sondern dies auch damit getan, dass sie ein Gerücht in Umlauf gebracht hatten, das nicht unbedingt der Wahrheit entsprach. Sie hatten aus ein paar Riesen eines Volkes innerhalb Kanaans gemacht, dass das ganze Land aus Riesen bestehen würde und das Land seine Kinder frisst. Sie hatten damit das Misstrauen gegenüber Gott und Mose gesät und bezahlten das mit ihrem Leben. Der Text beschreibt dabei nicht, dass Gott sie aktiv umgebracht hätte. Es scheint mir tatsächlich eher so zu sein, dass sie einfach tot umgefallen sind in der Gegenwart Gottes bei der Stiftshütte. Dass die auf sich geladene Schuld sie ihr Leben kostete. Ich hatte in der letzten Folge schon angekündigt, dass für das Volk Israel auch bereits ein Kampf bevorstand. Ich muss aber dazu sagen, dieser Kampf traf sie nicht zufällig. Im Gegenteil, einige der Israeliten zogen eher aus Angst vor den Folgen ihres Misstrauens in den Kampf und davon lesen wir in 4. Mose 14 in den Versen 39 bis 45. Als Mose diese Worte allen Israeliten sagte, da trauerte das Volk sehr. Und sie machten sich am Morgen auf und zogen auf die Höhe des Gebirges und sprachen, hier sind wir und wollen hinaufziehen in das Land, von dem der Herr geredet hat, denn wir haben gesündigt. Mose aber sprach, warum wollt ihr das Wort des Herrn übertreten? Es wird euch nicht gelingen. Zieht nicht hinauf, denn der Herr ist nicht unter euch, dass ihr nicht geschlagen werdet vor euren Feinden. Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch gegenüber Und ihr werdet durchs Schwert fallen, weil ihr euch vom Herrn abgekehrt habt Und der Herr wird nicht mit euch sein Aber sie waren so vermessen und zogen hinauf auf die Höhe des Gebirges Aber die Lade des Bundes des Herrn und Mose wichen nicht aus dem Lager Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf dem Gebirge wohnten, herab und schlugen und zersprengten sie bis nach Horma. Was hier geschieht, ist schon sehr tragisch. Nachdem sie gehört hatten, wie Gott mit dem Volk weiterverfahren würde, wollten sie nun doch ins Land Kana anziehen. Was sie hier sagen, das klingt schon fast ein Stück fromm. Sie bekennen gewissermaßen ihre Schuld und wollen jetzt Gottes Weg gehen. Doch ich glaube, die ganze Sinnesänderung hat weniger damit zu tun, dass sie wirklich einsehen, dass sie einen Fehler gemacht haben. Es ist eher so, dass ihnen die Aussicht darauf, in der Wüste zu sterben und solange als Nomaden unterwegs zu sein, nicht sonderlich attraktiv zu sein scheint. Und deswegen wollen sie jetzt auf eigene Faust Kanaan erobern. Mose hielt diese Pläne des Volkes für unklug und er begründete das mit Gottes ausgesprochenen Worten. Er hatte ihnen gesagt, dass sie jetzt 40 Jahre Wüstenwanderung vor sich hatten Und das bedeutete, wenn sie jetzt einen anderen Weg gehen wollten, wäre der nicht von Erfolg gekrönt. Sie waren innerlich nicht bereit für den Einzug ins Land Kanaan. Der entscheidende Faktor aber war, hatte Gott nicht gesagt, dass sie jetzt spüren würden, wie es ist, wenn er sich abwendet? Und hatten sie sich nicht ihrerseits von Gott bereits abgewandt? Genau daran erinnert sie Mose. Und ohne den Schutz und den Beistand Gottes, so macht er ihnen klar, würde ein solcher Feldzug nicht gelingen. Wenn Gott nicht bei ihnen war, war es also keine gute Idee, gegen die Kanaaniter und Amalekiter zu kämpfen, also gegen zwei Völker, die in Kanaan lebten. Sie machten es am Ende trotzdem und mussten dabei eine herbe Niederlage einstecken. Der Text zeigt mir, das Ertragen von den Folgen meines eigenen Tuns kann manchmal schmerzhaft sein. Dann bin ich schnell dazu geneigt, etwas zu tun, was aus meiner Sicht Gott gefällt, damit er wieder mit mir geht. Das ist aber meistens keine gute Idee. Ich persönlich glaube auch, bei Gott konnte das Volk mit dieser Aktion nicht gerade an Ansehen gewinnen. Ganz im Gegenteil, es zeigte einmal mehr, dass sie machten, was sie wollten. Dass sie auch nicht verstanden, dass wahres Vertrauen gegenüber Gott bedeutete, die Wege zu gehen, die Gott vorgezeichnet hat und darauf zu vertrauen, dass es gute Wege sind. Die Wege waren sicherlich nicht immer angenehm, das hatten sie auch erlebt. Sie hatten aber selbst dann, wenn der Weg unangenehm war, Herausforderungen drohten, erlebt, wie Gott an ihrer Seite gewesen war und sie begleitet hatte. Doch jetzt hatten sie Gott den Rücken gekehrt und auch er hatte sich vom Volk abgewandt. Das Beste, was sie in dieser Situation tun konnten, war, sich also an das zu halten, was Gott ihnen als Fahrplan mit auf den Weg gegeben hatte. 40 Jahre lang als Volk in der Wüste zu leben, dieses Leben bestmöglich zu gestalten und diesen Neuanfang als das zu begreifen, was er war, nämlich ein Neustart mit Gott an ihrer Seite, bei dem ein Volk heranwuchs, das nicht auf die eigenen Möglichkeiten und Unmöglichkeiten schaute, sondern vor allem dem allmächtigen Gott vertraute, der sie sicher ins Land Kana anführte. Dass Gott nicht unter ihnen war, wird im Text an zwei Punkten deutlich. Weder die Bundeslade noch Mose gingen mit ihnen den Weg. Die Bundeslade war so eine Art sichtbare Präsenz Gottes unter den Menschen. Es war eine Lade, die die Gesetzestafeln enthielt und worauf der Thron der Gnade war. Das heißt, das Tun der Israeliten bewegte sich in dem Moment, wo sie den Feldzug starteten, außerhalb des Bundes, den Gott mit ihnen geschlossen hatte. Gott konnte und wollte den Weg nicht mit ihnen gehen. Was sich daraus ergab, wird in dem Text nur angedeutet. Die Völker des Landes Kanaan brachten den Israeliten eine Niederlage bei und die muss heftig gewesen sein, denn hier wird mit sehr starken Worten gearbeitet. Viele Israeliten mussten wegen der eigenen Dickköpfigkeit ihr Leben lassen. Sie waren nicht bereit zu akzeptieren, was Gott ihnen gesagt hatte. Manchmal erlebe ich das auch in meinem Leben, dass ich dickköpfig unkluge Entscheidungen treffe und diese dann auch unbedingt in die Tat umsetzen muss. Und das hat schon zu so mancher unüberlegten WhatsApp-Nachricht, E-Mail oder auch zu so mancher nicht durchdachten Tat geführt. Ich persönlich möchte von dieser Geschichte lernen, dass es wichtig ist, erstmal noch zwei Schritte zurückzugehen und zu schauen, ob Gott wirklich hinter diesem Vorhaben steht. Ich möchte Gott daher erstmal bitten und nach seinem Weg fragen, ehe ich lospoltere und am Ende vielleicht auf eine Weise handle, die Gott nicht gefällt. Wir machen jetzt weiter mit 4. Mose 15. Dort werden einige der Opfergesetze wiederholt und ich lese die Verse 1 bis 16. Und der Herr redete mit Mose und sprach, rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen, wenn ihr in das Land kommt, das ich euch zur Wohnung geben werde und ihr dem Herrn Feueropfer darbringen wollt von den Rindern und von den Schafen, es sei ein Brandopfer oder ein Schlachtopfer oder um ein besonderes Gelübde zu erfüllen oder als freiwillige Gabe oder bei euren Festen, um dem Herrn einen lieblichen Geruch zu bereiten, dann soll, wer nun seine Gabe dem Herrn opfern will, als Speisopfer ein Zehntel feines Mehl darbringen, vermengt mit einer Viertelkanne Öl. Und als Trankopfer auch eine Viertelkanne Wein zu dem Brandopfer oder zu dem Schlachtopfer, zu jedem Schaf, das geopfert wird. Wenn aber ein Widder geopfert wird, sollst du ein Speisopfer bereiten aus zwei Zehnteln feinem Mehl mit einer Drittelkanne Öl vermengt und als Trankopfer auch eine Drittelkanne Wein. Das sollst du dem Herrn zum lieblichen Geruch opfern. Willst du aber einen Rind zum Brandopfer oder zum besonderen Gelübdeopfer oder als Dankopfer dem Herrn bereiten, so sollst du zu dem Rind ein Speisopfer darbringen, aus drei Zehnteln feinem Mehl mit einer halben Kanne Öl vermengt und als Trankopfer auch eine halbe Kanne Wein. Das ist ein Feueropfer für den Herrn zum lieblichen Geruch. So sollst du tun mit einem Stier, mit einem Widder, mit einem Schaf oder mit einer Ziege. Wie die Zahl dieser Opfer, so soll auch die Zahl der Speis- und Trankopfer sein. Wer ein Einheimischer ist, der soll es so halten, wenn er dem Herrn opfern will, ein Feueropfer zum lieblichen Geruch. Und wenn ein Fremdling bei euch wohnt oder unter euch bei euren Nachkommen lebt und will dem Herrn ein Feueropfer zum lieblichen Geruch darbringen, so soll er es halten wie ihr. Für die ganze Gemeinde gelte nur eine Satzung, für euch wie auch für die Fremdlinge. Eine ewige Satzung soll das sein für eure Nachkommen, dass vor dem Herrn der Fremdling sei wie ihr. Einerlei Ordnung, einerlei Recht soll gelten für euch und für den Fremdling, der bei euch wohnt. Die Gesetze sind für uns nicht wirklich neu. Wir haben darüber schon in Bibelnau gesprochen, nämlich als es um das dritte Buch Mose ging. Sie werden aber an dieser Stelle aus einem bestimmten Grund wiederholt. Die Rede Gottes beginnt mit, wenn ihr in das Land kommt. Heißt, die Opfergesetze werden hier gezielt nochmal an eine neue Generation weitergegeben, nämlich an die, die das Land bewohnen werden. Und das waren junge Menschen, die vielleicht von den Gesetzen so noch nicht so viel gehört hatten und sie sollten ja schließlich auch Opfer darbringen können. Die Wiederholung hier ist deutlich geraffter, als es im dritten Buch Mose der Fall ist. Der Text fasst wesentliche Aspekte des Opfersystems kurz zusammen. Auffällig ist, die Opfer haben immer wieder die gleichen Bestandteile. Es gibt ein Opfertier, dazu Speis- und Trankopfer in Form von Mehl, Öl und Wein. Mehl und Öl wurden dabei vermischt und das ergab eine Art Brot. Man kann im Grunde sagen, dass hier bereits Elemente des späteren Abendmahls zu finden sind. Brot und Wein gab es zu jedem Opfer dazu. Sie unterstützten die Botschaft, die durch das Opfertier ausgedrückt werden sollte. Und das ist eine Botschaft, die eigentlich noch in der Zukunft liegt. Das Opfertier sollte das Leiden und Sterben von Jesus Christus ausdrücken, der stellvertretend für unsere Sünden stirbt. Im Neuen Testament setzt Jesus das Abendmahl ein und interessant ist, welche Bedeutung er Brot und Wein darin gibt. Und das lesen wir, nicht in den Evangelien, sondern bei Paulus im 1. Korinther 11, Verse 23 bis 25. Denn ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch weitergegeben habe. Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot, dankte und brach's und sprach, Das ist mein Leib für euch, das tut zu meinem Gedächtnis. Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl und sprach, Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Das tut, so oft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis. Jesus sagt, das Brot repräsentiert den Leib von ihm selbst, der geopfert wurde. Das heißt, das Brot symbolisiert den stellvertretenden Tod von Jesus am Kreuz, der starb, damit wir leben dürfen. Den Wein verbindet Jesus mit Blut, das er stellvertretend für uns Menschen am Kreuz vergoss. Es scheint mir so, als ob das Opfersystem im Alten Testament diese Verbindung schon herstellen wollte. Es sollte deutlich werden, dass für die Vergebung der Sünden, für die Übergabe an Jesus oder für ein Gelübde die Grundlage ein gebrochener Leib und vergossenes Blut eines Stellvertreters waren. Der Stellvertreter war im Alten Testament nicht Jesus, aber jedes Opfertier deutete auf ihn hin. Ein zweiter Aspekt, der mir hier im Text auffällt, ist die besondere Betonung auf die Fremdlinge. Die sind uns in den letzten Kapiteln schon mal begegnet. Das waren Menschen, die sich dem Volk Israel angeschlossen hatten. Sie hatten Gott erlebt und wollten zum Volk dieses Gottes dazugehören und gemeinsam mit dem Volk Israel im gelobten Land Kanaan wohnen. Der Text betont jetzt besonders, die Opfervorschriften gelten sowohl für die Israeliten als auch für die mitgereisten Fremden. Das heißt, Gott macht hier keinen Unterschied. Ganz im Gegenteil, erzählt die Fremdlinge mit zur Gemeinde der Israeliten. Und das ist für mich besonders bemerkenswert, weil ich schon öfter den Gedanken unter Christen gehört habe, dass das Volk im Alten Testament, also das Volk Israel, besonders privilegiert war, die Nähe Gottes genießen durfte und sich die Erlösung allein auf das Volk Israel konzentrierte. Wenn ich mir den Text hier richtig ansehe und noch andere Texte aus dem Alten Testament dazunehme, dann sehe ich, die Erlösung ist schon im Alten Testament für alle da. Gott hat mit dem Volk Israel ein Volk, das der Welt zeigen soll, wie Gott ist und wie es ist, mit Gott zu leben. Von der Erlösung ausgeschlossen ist aber niemand, auch außerhalb des Volkes Israel nicht. Jeder darf zu Gott kommen, von seiner Schuld frei werden, darf sich vergeben lassen. Dass jemand von Schuld frei wird, geschieht dabei durch den Stellvertreter, der stellvertretend für uns Menschen stirbt und der dabei sein Blut vergießt. Und wir wissen aus dem Neuen Testament, das ist Jesus Christus. Für das Volk Israel werden noch einige weitere Gesetze wiederholt. Es geht unter anderem darum, welche Opfer für unbeabsichtigte Vergehen gebracht werden müssen bzw. Welche Abgaben von jeder neuen Ernte gebracht werden müssen. Wir werden in der nächsten Folge außerdem auch erleben, wie erneut Leute aus dem Volk Israel sich gegen Mose und Aaron zusammentun. Warum sie das taten, das erfahrt ihr dann in der nächsten Folge von BibleNow. Ich habe mich sehr gefreut, dass ihr wieder mit dabei wart. Wenn euch dieser Podcast gefällt, dann abonniert ihn doch in eurer Lieblings-Podcast-App. Das geht zum Beispiel bei Spotify, bei Apple Podcasts oder auch bei jeder anderen Podcast-App. Natürlich dürft ihr BibleNow auch gerne bewerten, wenn euch dieser Podcast gefällt. Das geht zum Beispiel auf Spotify oder auf Apple Podcasts, auch bei Pocket Casts. Lasst gerne mal ein paar Sterne da. Und wenn ihr Feedback habt, dann schickt es doch gerne an kontakt-at-biblenow.de. Über die BibleNow Homepage oder als Kommentar auf Spotify. Und wenn ihr immer informiert bleiben wollt, dann klickt euch mal in den BibleNow WhatsApp-Kanal. Den Kanallink findet ihr in den Shownotes auf www.biblenow.de Das war's für heute von BibleNow. Es war schön, dass ihr wieder mit dabei wart. Ich hoffe, wir hören uns dann nächste Woche wieder, wenn es heißt BibleNow, die Bibel und du. Bis dahin, macht's gut. Ciao. Das war BibleNow, die Bibel und du. Jede Woche neu auf BibleNow.de Du willst etwas zur Sendung sagen? Schreibe deinen Kommentar auf unsere Website oder auf Facebook. Wir hören uns nächste Woche. Bis dahin wünschen wir dir Gottes Segen und viel Spaß beim Bibellesen. Music.

Feedback geben

Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!

Mit einem Klick auf "Nachricht absenden" erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Deine Daten zum Zwecke der Beantwortung Deiner Anfrage verarbeiten dürfen. Die Verarbeitung und der Versand Deiner Anfrage an uns erfolgt über den Server unseres Podcast-Hosters LetsCast.fm. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Hier kannst Du die Datenschutzerklärung & Widerrufshinweise einsehen.

★★★★★

Gefällt Dir die Show?
Bewerte sie jetzt auf Apple Podcasts