BibleNow #137: 4. Mose 11,24-12,16

Aufruhr gegen Mose

22.09.2025 29 min

Zusammenfassung & Show Notes

Mose kommt nicht zur Ruhe. Zuerst war da das Volk, das unbedingt Fleisch essen wollte. Diese Situation brachte ihn an den Rand seiner Möglichkeiten. Gott reagierte, indem er zum einen Mose 70 Unterstützer an die Seite stellte. Gleichzeitig versorgte er Volk mit Fleisch, was einige aber das Leben kostete. Doch auch Mirjam und Aaron, seine Geschwister, begehren gegen Mose auf. Warum sie Mose als Leiter des Volkes nicht mehr anerkennen wollen und wie Gott darauf reagiert, erfahrt ihr in der neuen Folge BibleNow.

Transkript

Music. BibleNow, die Bibel und du. Herzlich willkommen zu BibleNow, zu dem Podcast, bei dem wir gemeinsam eine halbe Stunde in der Bibel lesen. Und wir sind im vierten Buch Mose. Dort hatte Gott das letzte Mal Mose dazu aufgerufen, 70 Personen aus dem Volk Israel zu wählen, die zusammen mit ihm die Leitungsfunktion übernehmen sollten. Er versammelte sie vor der Stiftshütte, doch dabei erschienen nicht alle. Was mit den zwei passierte, die nicht zum Treffen kamen, das erfahrt ihr heute in BibleNow. Außerdem werden wir einer brisanten Situation begegnen. Mirjam und Aaron stellen sich gegen Mose. Warum sie das tun und wie Gott darauf reagiert, das erfahrt ihr heute in BibleNow. Das Zusammenleben im großen Volk Israel war sicherlich eine große Herausforderung. Nicht immer konnten es Mose und Gott allen recht machen. Manchmal murrte das Volk, weil sie Gott nicht zutrauten, sie mit dem zu versorgen, was sie zum Leben brauchten. Manchmal sehnten sie sich aber auch nach Extras zurück, die sie in Ägypten hatten. In der letzten Folge hatten wir gemeinsam über eine Situation nachgedacht, bei der sich das Volk dringend Fleisch wünschte. Der Wunsch ging zunächst von mitgereisten Menschen aus, die sich dem Volk Israel angeschlossen hatten, schwappte dann aber ganz schnell auch auf das Volk Israel über. Mose war in diesem Zusammenhang sehr verzweifelt. Er stellte sich die Frage, wie soll ich es schaffen, weiterhin für dieses Volk zu sorgen? Und so bat er Gott darum, ihm entweder Unterstützung an die Seite zu stellen oder ihn sterben zu lassen. Gott hörte die Klagen des Mose und stellte ihm 70 Personen zur Seite. Sie sollten sich an der Stiftshütte treffen, ein Gespräch mit Gott und Mose hören und anschließend mit dem Geist des Mose ausgestattet werden und somit Mose zusammen die Leitungsaufgabe übernehmen. Wir waren das letzte Mal an der Stelle stehen geblieben, wo Mose anscheinend ein Stück an Gottes Möglichkeiten zweifelte. Er zweifelte nämlich daran, dass er in der Lage war, das ganze Volk mit Fleisch zu versorgen und Gott antwortete darauf mit der einfachen Antwort, du wirst sehen. Mose blieb nicht lang dabei zu zweifeln. Er hatte jetzt eine wichtige Aufgabe zu erledigen, denn schließlich hatte er Gott um Unterstützung gebeten und diese Unterstützung wollte er jetzt vor die Stiftshütte bringen. Wir lesen 4. Mose Kapitel 11 und dort die Verse 24 bis 30 und ich lese wie immer nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft. Und Mose ging heraus und sagte dem Volk die Worte des Herrn und versammelte siebzig Männer aus den Ältesten des Volkes und stellte sie rings um die Stiftshütte. Da kam der Herr hernieder in der Wolke und redete mit ihm und nahm von dem Geist, der auf ihm war, und legte ihn auf die siebzig Ältesten. Und als der Geist auf ihnen ruhte, gerieten sie in Verzückung wie Propheten und hörten nicht auf. Es waren aber noch zwei Männer im Lager geblieben. Der eine hieß Eldat, der andere Medat. Denn sie waren auch aufgeschrieben, jedoch nicht hinausgegangen zu der Stiftshütte. Und sie gerieten in Verzückung im Lager. Da lief ein junger Mann hin und sagte es Mose und Aaron, Eldat und Medat sind in Verzückung im Lager. Da antwortete Joshua, der Sohn Nuns, der dem Mose diente, von seiner Jugend an und sprach, Mose, mein Herr, wehre Ihnen. Aber Mose sprach zu ihm, eiferst du um meinetwillen? Wollte Gott, dass alle im Volk des Herrn Propheten wären und der Herr seinen Geist über sie kommen ließe? Darauf kehrte Mose zum Lager zurück mit den Ältesten Israels. Mose ist unglaublich transparent. Bevor er zur Tat schreitet, gibt er dem Volk das weiter, was Gott ihm mitgeteilt hatte. Und anschließend erwählt er 70 Männer von den Ältesten des Volkes und stellte sie um die Stiftshütte. Das heißt, 70 Männer waren es genau genommen nicht, denn zwei von den Erwählten blieben im Lager, Eldat und Medat. Sie kommen nicht zur Stiftshütte und hören entsprechend auch nicht das Reden Gottes mit Mose. und trotzdem, und das finde ich ganz besonders bemerkenswert, kommt Gottes Geist über sie. Das Phänomen, was hier auftritt, nennt die Luther-Übersetzung Verzückung, denn anscheinend fingen sie an, wie Propheten zu reden. Sie taten dies aber nicht für immer, sondern nur eine gewisse Zeit lang. Das war für alle ein sichtbares Zeichen, durch diese Menschen redet Gott. Joshua, dem Sohn des Nun, wird davon berichtet, dass im Lager anscheinend zwei Personen sich auffällig verhielten. Und so bat er Mose darum, dass er den Männern Einhalt gebietet. Mose aber denkt gar nicht daran. Ganz im Gegenteil, er wünschte sich, dass wie die 70 Männer noch mehr im Volk wie Propheten redeten und wie sie vom Geist Gottes geführt werden. Tatsächlich, glaube ich, ist das, was Joshua hier zeigt, eine ganz menschliche Reaktion. Es darf nicht sein, was nicht sein darf. Er sah bei den zwei Männern offenbar etwas, was er nur von Mose kannte, beziehungsweise wo er vielleicht befürchtete, Eldat und Medat würden Mose den Rang streitig machen. Und zwar als Menschen, durch die Gott redet. Doch das Gegenteil ist der Fall. Mose wünschte sich ja, dass alle so vom Geist geführt werden würden, wie er das war und wie das die 70 Berufenden taten. Manche Bibelausleger sehen in der Berufung außerhalb der Stiftshütte ein sichtbares Zeichen, eine sichtbare Bestätigung, dass sie sehen, dass neben Mose noch andere Menschen mit dem Geist Gottes ausgestattet sind. Ich persönlich sehe den Sinn hinter dieser Geisteserfüllung, ich nenne sie mal außerhalb der Regel, in einer anderen Tatsache. Gott beruft nicht nach Vorschrift, sondern manchmal auch ganz außergewöhnlich und unter ganz außergewöhnlichen Umständen. Eldad und Medad waren nicht in Gottes Nähe, also zur Stiftzette gekommen und ebenso hatten sie nicht sein Reden gehört. Sie wurden aber trotzdem zu Mitarbeitern Gottes und des Mose. Sie wurden trotzdem mit dem Geist des Mose erfüllt. An ihnen geschahen die gleichen Phänomene wie an den anderen 68. Das war für Joshua vielleicht befremdlich, von Gott aber genauso gewollt, denn Gott beruft nicht nach Vorschrift. Wir sehen das auch heute ganz deutlich, dass Gott manchmal anders handelt, als wir uns das vorstellen. Wir Menschen wollen einen geordneten Ablauf, wie jemand in den Dienst Gottes geht. In manchen Fällen kann Gott aber auch durch Menschen besonders mächtig wirken, die den geordneten Ablauf nie durchlaufen haben. Ich sage das mal ganz konkret. So mancher Verkündiger, der nie Theologie studiert hat, kann mehr für Gott bewirken als jemand, der einen Doktor der Theologie hat. Versteht mich nicht falsch, eine theologische Ausbildung ist eine gute Ausrichtung und hilft wirklich dabei, die Bibel besser zu verstehen. Und dennoch bedeutet das nicht automatisch, dass daraus gute Arbeit in der Gemeinde und in der Verkündigung erfolgt, dass jemand einen bestimmten Abschluss in Theologie gemacht hat. Im Gegenteil, ich beobachte manchmal sogar, wie studierte Theologen eine Sprache mit der Gemeinde sprechen, die die Gemeinde nicht versteht und wo die Anliegen der Verkündigungen vielleicht sogar an den Menschen, die sie damit ansprechen wollen, vorbeigehen. Gott beruft nicht nach Regeln, er beruft nach seinem Plan und der Bereitschaft von uns Menschen. Und er kann dabei auch ganz ungewöhnliche Wege gehen. Wir sehen das bei Eldert und Medert. Sie waren nicht in die Nähe Gottes gekommen. Sie hatten Gott nicht reden gehört, doch Gott war ihnen ganz nah. Er hat intensiv an ihnen gewirkt und konnte durch sie sprechen. Vielleicht geht Gott mit dir einen genauso ungewöhnlichen Weg der Berufung, einen ungewöhnlichen Weg des Dienstes. Ich möchte dir Mut machen, Gott kann mit dir auf deinem ungewöhnlichen Weg Großes bewirken. Gleichzeitig möchte ich uns Mut machen, lasst uns das, was wir von Menschen, die mit Gott unterwegs sind, ernst nehmen. Ein fester Glaube, tiefe biblische Erkenntnisse oder auch die Fähigkeit, Gottes Botschaft weiterzugeben, hänge nicht von einem akademischen Titel ab, sondern einzig und allein von Gottes Berufung. Gott kann mit jedem Menschen ungewöhnliche Wege gehen, aber auf diesen ungewöhnlichen Wegen Großes bewirken. Wir kehren zurück zum Bibeltext. Jetzt wird nämlich das Rätsel aufgeklärt, wie Gott für Fleisch für über 600.000 Männer plus Frauen und Kinder sorgen möchte. Und das lesen wir in 4. Mose Kapitel 11 und dort in den Versen 31 bis 35. Da erhob sich ein Wind vom Herrn gesandt und ließ Wachteln kommen vom Meer und ließ sie auf das Lager fallen. Eine Tagesreise weit rings um das Lager, zwei Ellen hoch auf der Erde. Da machte sich das Volk auf und sammelte Wachteln diesen ganzen Tag und die ganze Nacht und den anderen ganzen Tag, und wer am wenigsten sammelte, der sammelte hundert Scheffel. Und sie breiteten sie rings um das Lager aus. Als aber das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen war und ehe es ganz aufgebraucht war, da entbrannte der Zorn des Herrn gegen das Volk und erschlug sie mit einer sehr großen Plage. Daher heißt die Stätte Lustgräber, weil man dort das lösterne Volk begrub. Von den Lustgräbern aber zog das Volk weiter nach Hatseroth, und sie blieben in Hatseroth. Zunächst einmal, ich glaube nicht, dass das ganze Volk wirklich dann am Ende auch Fleisch gegessen hat. Ich denke eher, dass es bei den einigen geblieben ist, die sich aus dem Volk Israel aus anderen Völkern angeschlossen hatten und denen, die in diese Klage aus dem Volk Israel mit eingestimmt haben. Gott gibt ihnen das, was sie wollen. Er schickt Fleisch. Mithilfe eines Windes blies Gott Wachteln in die Nähe des Lagers. Wer also unbedingt Fleisch wollte, der konnte hingehen und die Wachteln sammeln. Das Problem war, das Fleisch war den Personen, die es forderten, so wichtig, dass sie es über alles andere stellten, sogar über Gott. Wir sehen die Priorität im Text darin, dass da steht, sie sammelten Tag und Nacht und sogar noch am nächsten Tag. Sie konnten also offensichtlich nicht genug davon bekommen. Und dann lesen wir im Text, Gott schlug sie mit einer sehr großen Plage. Das ist eine Herausforderung, weil es sich so liest, als würde Gott dem Volk noch eine Henkersmahlzeit zugestehen, um sie dann zu töten. Ich glaube aber, dass hiermit etwas ganz anderes gemeint ist. Im Zusammenhang mit den Plagen hatte ich bereits einmal gesagt, dass Gott im Alten Testament auch dann als der Aktivhandelnde beschrieben wird, wenn er Dinge einfach geschehen lässt. Und das scheint hier auch der Fall zu sein. Das hebräische Wort deutet nämlich darauf hin, dass diejenigen, die von den Wachteln aßen, schwer krank wurden und starben. Welche Krankheit es genau war, das lässt sich heute nicht wirklich sagen. Gottes Handeln bestand jedoch in dem Sinne darin, dass er die Krankheit nicht verhindert hat. Er ließ sie das Fleisch essen und sie mussten am Ende mit der Krankheit und dem Tod als Konsequenz leben. Wir sehen an diesem Text, nicht alles, was wir uns als Menschen wünschen, ist auch wirklich gut für uns. Gott erfüllt die Bitte derjenigen, die wegen Fleisch klagten, um sie zufriedenzustellen. Am Ende wurden sie durch den Fleischgenuss aber krank. Sie bezahlten diese Mahlzeit mit ihrem Leben. Und deswegen ist es wichtig, nur weil Gott uns etwas nicht schenkt, heißt das nicht, dass er nicht unser Bestes im Sinn hat. Manchmal kann das, was wir erbeten oder worum wir klagen, etwas sein, was uns eher schadet als nützt. Die Gräber, in denen die Fleischesser begraben wurden, hören auf den Namen Lustgräber oder Giergräber. Und das deutet auf ihre Priorität hin. Die Menschen ließen sich von dem Wunsch nach Fleisch so sehr leiten, dass Gott keine Priorität mehr hatte. Sie auch nicht mehr wirklich interessierte, warum er bisher das Fleisch zurückgehalten hatte. Gott wollte ihnen das Leben schenken, aber das Fleisch wurde ihnen wichtiger als das Leben selbst. Wir beginnen jetzt mit einem sehr herausfordernden Kapitel. Wir lesen 4. Mose Kapitel 12 und dort die Verse 1 und 2. Da redeten Mirjam und Aaron gegen Mose um seiner Frau Willen, der Koschiterin, die er genommen hatte. Er hatte sich nämlich eine koschitische Frau genommen und sie sprachen, redet denn der Herr allein durch Mose? Redet er nicht auch durch uns? Und der Herr hörte es. Der Text beginnt gleich damit, dass die Autorität von Mose infrage gestellt wird. Und der Grund war, dass er keine israelitische Frau hatte. Möglicherweise haben die Gedanken von Mirjam und Aaron mit dem zu tun, was wir im vorherigen Kapitel gelesen haben. Als Kuschiterin war Moses Frau ebenfalls eine Person, die sich dem Volk Israel aus einem fremden Volk angeschlossen hatte. Die Herkunft dieser Frau sorgte dafür, dass Mirjam und Aaron den Respekt vor Mose verloren. Sie sagten sich, was Mose kann, das können wir schon lange. Gott kann auch durch uns reden. Bei beiden könnte man durchaus sagen, ja, Gott kann durchaus durch sie reden. Denn Aaron war hohe Priester und hatte damit also eine wichtige geistliche Position im Volk inne und Mirjam wird im zweiten Buch Mose als Prophetin bezeichnet. Also hatte auch sie Grund davon auszugehen, dass Gott durch sie reden konnte. Es ging jedoch in Wirklichkeit um etwas ganz anderes. Mirjam und Aaron wollten die Autorität des Mose haben. Sie wollten also seinen Stand und seine Befugnisse haben. Sie wollten auch so eine wichtige Position innehaben, wie Mose sie hatte. Und deswegen stellten sie sich gegen ihn. Im Text kommt ein ganz wichtiger Satz vor, der fast nebensächlich wirkt und trotzdem ganz wichtig ist. Der Herr hörte es. Mit anderen Worten, er durchschaute von Anfang an ihre Pläne und Motive und sah, dass sie mit ihren Plänen seinen Diener Mose beiseite schieben wollten. Gott reagiert ziemlich deutlich darauf und das lesen wir in 4. Mose Kapitel 12 und dort die Verse 3 bis 8. Der Mann Mose war sehr demütig, mehr als alle Menschen auf Erden. Und sogleich sprach der Herr zu Mose und zu Aaron und zu Mirjam, geht hinaus, ihr drei, zu der Stiftshütte. Und sie gingen alle drei hinaus. Da kam der Herr hernieder in der Wolkensäule und trat in den Eingang der Stiftshütte und rief Aaron und Mirjam, und die gingen beide hin. Und er sprach, hört meine Worte. Wenn unter euch ein Prophet ist, dann will ich, der Herr, mich ihm kundmachen in Gesichten und mit ihm reden in Träumen. Aber so steht es nicht mit meinem Knecht Mose. Ihm ist mein ganzes Haus anvertraut. Von Mund zu Mund rede ich mit ihm, offen und nicht in dunklen Worten. Und er sieht den Herrn in seiner Gestalt. Warum habt ihr euch denn nicht gefürchtet, gegen meinen Knecht Mose zu reden?«. Gott reagiert, indem er Mose, Aaron und Mirjam vor die Stiftshütte holte. Er redete dabei vor allem mit Mirjam und Aaron. Mose schien nur als eine Art Zeuge mit dabei zu stehen. Gott nutzt, um seine Nähe auszudrücken, dabei wieder die Wolkensäule. Er begegnet Mirjam und Aaron und macht ihnen eine Sache deutlich. Sicherlich kann er durch Propheten sprechen. Die Beziehung zwischen Mose und ihm war jedoch auf einem ganz anderen Level. Mit dem Propheten redete Gott durch Gesichter, also durch Visionen und Träume. Mit Mose redete er anders, direkt, klar, eindeutig und auf Augenhöhe. Mose kann Gott also noch anders begegnen, als das andere konnten. Er durfte Gott so direkt kennenlernen wie kein anderer. Die Bibel spricht hier vom Sehen. Gemeint ist dabei, dass Sehen in einer Form die Mose ertragen konnte. Und das hat vor allem mit einem Sachverhalt zu tun. Wer Gott als sündiger Mensch direkt sieht, der stirbt. Er kann mit seiner Unreinheit nicht vor ihm bestehen. Vielleicht erinnert ihr euch, in 2. Mose 33 wollte Mose Gottes Herrlichkeit sehen. Und dabei sagt Gott ihm einen entscheidenden Satz, nämlich in Vers 20. Da heißt es und er sprach weiter, mein Angesicht kannst du nicht sehen, denn kein Mensch wird leben, der mich sieht. Mose durfte mehr von Gott sehen als jeder andere Mensch zu seiner Zeit. Und trotzdem konnte er Gott nicht direkt und unmittelbar sehen. Gott konnte mit seiner Herrlichkeit nur an ihm vorüberziehen. Dennoch kannte Mose Gott wie kein Zweiter. und konnte deshalb auch im Namen Gottes sprechen. Er besprach sich mit Gott auf Augenhöhe. Er war also auf einer anderen Ebene der Beziehung, als das beispielsweise Mirjam und Aaron waren. Bose war deshalb nicht abgehoben. Der Text beschreibt ihn als den demütigsten Menschen auf Erden. Er wusste, ohne Gott konnte er die ganzen Herausforderungen, die ihm das Leben und der Auftrag für Gott immer wieder stellte, nicht gerecht werden. Er brauchte die Verbindung zu ihm und brauchte seine Führung. Mirjam und Aaron waren da anders. Der hebräische Text deutet an, dass besonders Mirjam der Überzeugung war, Moses Position einnehmen zu können. Das Volk also genauso gut oder besser führen zu können, als es der eigene Bruder Mose konnte. Und deswegen fragt Gott deutlich, warum redet ihr gegen meinen Knecht Mose? Warum habt ihr keine Ehrfurcht vor ihm? Er deutet ein Stück an, das Reden gegen Mose war am Ende auch ein Reden gegen ihn, also gegen Gott, weil sich Gott mit Mose identifiziert und gleichermaßen auch Gott mit Mose. Für Mirjam und Aaron sollte das Reden gegen Mose nicht ohne Konsequenzen bleiben und davon lesen wir in 4. Mose Kapitel 12 in den Versen 9 bis 13. Und der Zorn des Herrn entbrannte gegen sie und er wandte sich weg. Auch wich die Wolke von der Stiftshütte. Und siehe, da war Mirjam aussätzig wie Schnee. Und Aaron wandte sich zu Mirjam und wird gewahr, dass sie aussätzig ist, und sprach zu Mose, Ach, mein Herr, lass die Sünde nicht auf uns bleiben, mit der wir töricht getan und uns versündigt haben. Lass Mirjam nicht sein wie ein Todgeborenes, das von seiner Mutterleibe kommt und von dem schon die Hälfte seines Fleisches geschwunden ist. Mose aber schrie zu dem Herrn, Ach Gott, heile sie! Nachdem Gott mit Mirjam und Aaron geredet hatte, geht Gott weg und Mirjam wird aussätzig. Sie bekommt also eine damals schwerwiegende Krankheit. Aussatz war wahrscheinlich der Sammelbegriff für mehrere Krankheiten. Die Krankheit hatte aber in der Regel besonders starke Auswirkungen auf die Haut beziehungsweise es konnte auch eine Krankheit sein, die sich ins Fleisch fraß. Und auch hier lesen wir wieder vom Zorn des Herrn. Er entbrennt aber nicht, und das ist, denke ich, ganz wichtig, indem er Miriam ganz aktiv krank macht, sondern Gott geht weg von Miriam und Aaron. Er verlässt sie. Und die Konsequenz aus seinem Verlassen, Miriam wird krank. Wir erkennen, dass Aaron sofort begreift, warum Mirjam Aussatz bekam. Die Trennung von Gott führte dazu, dass ihre innere Haltung äußerlich in Form dieser Krankheit sichtbar wurde. Das war in dem Sinne keine Strafe Gottes, sondern eine Konsequenz seiner Ferne. Aussatz als Krankheit hatte damals weitreichende Konsequenzen für die Betroffenen. Wer Aussatz hatte, musste das Lager verlassen und durfte nicht mehr unter dem Volk leben. Erst eine mögliche Heilung, die vom Priester überprüft werden musste, führte dazu, dass die kranke Person sich wieder dem Volk anschließen durfte. Ich möchte an dieser Stelle etwas ganz Wichtiges erwähnen. Eine Krankheit ist nicht zwangsläufig die Konsequenz von einer Sünde. Der Zusammenhang wird von manchen Menschen auch heute noch gemacht. Ich bin selbst schon Personen begegnet, die sagten, wenn ich sündige, dann werde ich krank. Es kann gesagt werden, eine Krankheit ist ganz allgemein die Folge der Sünde in dem Sinne, dass sie mit der Sünde in die Welt hineingekommen ist. Ich sage das mal ganz philosophisch. Getrennt von Gott als Lebensquelle wird der Mensch krank und stirbt. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Schnupfen das Resultat davon ist, dass ich eine Sünde begangen habe. Es hat mehr mit dem allgemeinen Zustand von uns Menschen zu tun. Mit dem Zustand, dass wir als Menschen von Gott uns abgewandt haben. Dass da also eine Trennung zwischen uns und Gott ist. Jesus hat im Neuen Testament dem Gedanken, dass eine Krankheit eine unmittelbare Folge von Sünde ist, entschieden widersprochen. Wir lesen davon zum Beispiel in Johannes Kapitel 9 in den Versen 1 bis 3. Und Jesus ging vorüber und sah einen Menschen, der blind geboren war. Und seine Jünger fragten ihn und sprachen, Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist? Jesus antwortete, es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. Wir sehen hier Jesus, der mit seinen Jüngern einem Blindgeborenen begegnet. Und tatsächlich kommt dabei sofort das damalige Denken in den Jüngern auf. Wer hat gesündigt? Wer ist schuld daran, dass dieser Mann blind ist? Er selbst oder seine Eltern? Jesus erteilt diesem Denken eine klare Absage. Weder er noch seine Eltern. Gott möchte aber etwas Großes an ihm zeigen. Ich denke, hier wird deutlich, dass Jesus selbst diesen Gedanken, dass eine Sünde zwangsweise krank macht, ablehnte. Und auch ich bin der Überzeugung, selbst wenn das eine Erklärung wäre, würde sie niemandem weiterhelfen. Stattdessen würde sie zum körperlichen Leid noch seelischen Druck hinzufügen. Wenn Menschen krank sind, so bin ich überzeugt, ist meine Aufgabe nicht der Person ihr Leid zu erklären, sondern ihr im Leid beizustehen und dort, wo ich helfen kann, zu helfen. Ich möchte damit nicht sagen, dass Sünde nicht zu Leid und Krankheit führen kann. Das ist durchaus möglich, wenn wir mit unserem Körper zum Beispiel schlecht umgehen, dass das Folgen nach sich zieht. Es besteht aber nicht zwangsweise der Zusammenhang, dass Sünde auch Leid und Krankheit als direkte Folge mit sich bringen muss. Zurück zum Text. Aaron ist schockiert, dass die Ferne von Gott bei Mirjam direkt zu Aussatz führt. Und deswegen bittet er sofort Mose, dass er Gott bitten soll. Sie soll schließlich nicht leiden und soll auch nicht daran sterben. Und deshalb spricht Mose ein kurzes Gebet. Er sagt, ach Gott, heile sie. Für mich spricht aus den Worten von Mose ein tiefes Mitgefühl. Daran kann ganz praktisch gesehen werden, was für ein mitfühlender, liebevoller Mensch Mose gewesen sein muss. Das Schicksal seiner Schwester ist ihm nicht etwa egal, trotz dass sie gegen ihn war. Er setzt sich für sie vor Gott ein. Er bittet, dass Gott sie heilt und Gott reagiert. In 4. Mose 12, Verse 14-16, da lesen wir folgendes. Der Herr sprach zu Mose, wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespien hätte, würde sie nicht sieben Tage sich schämen? Lass sie abgesondert sein, sieben Tage außerhalb des Lagers. Danach soll sie wieder aufgenommen werden. So wurde Mirjam sieben Tage abgesondert außerhalb des Lagers. Und das Volk zog nicht weiter, bis Mirjam wieder aufgenommen wurde. Danach brach das Volk von Hazeroth auf und lagerte sich in der Wüste Paran. Gott erspart Mirjam nicht die Zeit in der Quarantäne, also vor dem Lager, aber er begrenzt die Zeit. Nach sieben Tagen darf sie wieder ins Lager zurückkommen, darf wieder Teil des Volkes sein und darf sich wieder mit auf den Weg begeben hin in das gelobte Land. Der Text zeigt mir etwas Wichtiges. Für Mirjam brachte die Sünde, gegen Mose zu rebellieren und seinen Platz einnehmen zu wollen, Konsequenzen mit sich. Doch Gott lässt die Konsequenzen nicht ewig andauern. Er begrenzt sie. Nach einer Zeit der Reinigung darf sie wieder zum Volk gehören. Was Mirjam im Kleinen erlebt hat, erlebt jeder Mensch individuell auch. Mit der Sünde haben wir Menschen uns entschieden. Wir setzen uns an Gottes Stelle. Wir wollen nicht mehr ihn als Leiter unseres Lebens. Und die Konsequenz? Krankheit, Leid und Tod. Gott begrenzt diese Konsequenzen jedoch. Er hat Jesus Christus in diese Welt gesandt, der uns reinigt. Er erspart uns nicht die Konsequenzen, aber er schränkt sie ein. Weil Gott das macht, muss ich nicht für immer von ihm getrennt leben und auch nicht getrennt von seinem Volk. Ich darf wissen, dass er mich reinigt und zurück in die Gemeinschaft mit sich und seinem Volk führt. Ich darf wissen, dass meine ewige Perspektive nicht der Tod ist, sondern das Leben. Hast du diese Perspektive schon angenommen? Hast du dein Leben schon Jesus anvertraut, der selbst die Konsequenzen getragen hat, die eigentlich du hättest tragen müssen mit seinem stellvertretenden Tod? Ich möchte dich einladen, vertraue Jesus dein Leben an. Er schenkt, dass du aus der Isolation der Sünde hin in die Gemeinschaft mit ihm und seinem Volk kommen kannst, mit ihm leben und ewig leben kannst. Das Volk Israel befindet sich vor den Toren des gelobten Landes. Davon werden wir das nächste Mal lesen. Gott befiehlt Mose jetzt, zwölf Kundschafter in das Land zu schicken. Sie sollen sich das Land und die Leute genau anschauen. Was sie dort vorfinden und wie das Volk auf die Berichte der Kundschafter reagiert, das erfahrt ihr in der nächsten Folge von BibleNow. Bis dahin möchte ich euch Mut machen, abonniert, wenn euch dieser Podcast gefällt, ihn auf Spotify, Apple Podcasts oder in eurer Lieblings-Podcast-App. Und gern könnt ihr natürlich auch eine Bewertung dalassen auf Spotify, Apple Podcasts oder auf einem anderen Podcast-Portal. Natürlich freue ich mich auch über Feedback. Das könnt ihr zum Beispiel loswerden, indem ihr mir eine E-Mail schreibt an kontakt-at-biblenow.de oder auf Spotify. Und natürlich könnt ihr BibleNow auch auf WhatsApp abonnieren. Den Kanallink findet ihr in den Shownotes auf www.biblenow.de. Das war BibleNow für heute. Ich habe mich gefreut, dass ihr dabei wart. Ich wünsche euch bis zum nächsten Mal Gottes Segen und dass ihr euch von ihm getragen wisst. Macht's gut. Ciao. Music.

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