BibleNow #127: 4. Mose 1,47-2,34

Jeder hat seinen Platz

07.08.2023 30 min

Zusammenfassung & Show Notes

Zu Beginn des 4. Buches Mose lässt Gott Mose zählen. Aber nicht nur das, er lässt ihn auch ordnen. Die Ordnung soll in der Form geschehen, dass jeweils drei Stämme unter einem Banner / einem Feldzeichen laufen. Ausgenommen sind hier die Leviten, die in der Mitte des Volkes lagern und auch so eine besondere Rolle spielen. Wie Gott diese Ordnung vornimmt und was wir daraus auch heute für uns als Gemeinden lernen können, das erfahrt ihr in der neuen Folge von BibleNow.

Transkript

Music. Und du? Herzlich willkommen zu einer brandneuen Folge BibleNow. Schön, dass ihr wieder mit dabei seid, wenn wir gemeinsam eine halbe Stunde in der Bibel lesen. Wir sind gerade im vierten Buch Mose und dort wurde gezählt und zwar die wehrhaften Männer aus dem Volk Israel wurden gezählt und zwar kurz vor dem Einzug nach Karna an. Doch ein Stamm, die Leviten, die sollten dabei nicht berücksichtigt werden und damit beschäftigen wir uns heute, warum die Leviten ausgelassen wurden. Außerdem schauen wir uns an, wie Gott sein Volk vor dem Einzug in das gelobte Land ordnet. Dafür wurden sogenannte Feldzeichen verwendet. Wie diese Ordnung aussah und warum dabei die Familien der Israeliten eine wichtige Rolle spielten, das erfahrt ihr heute in der neuen Folge von BibleNow. Music. Das vierte Buch Mose trägt den lateinischen Namen Numeri und dieser Name ist Programm. Viele Zahlen finden sich in diesem Buch. Und zwar, am Anfang, das haben wir das letzte Mal betrachtet, finden sich die wehrhaften Männer der Israeliten. Und gleichzeitig wurde das Volk Israel auch noch geordnet, damit beschäftigen wir uns heute. Der Grund, die Israeliten sollten sich auf den Einzug in das gelobte Land vorbereiten, denn dieser stand unmittelbar bevor. Über 600.000 Soldaten standen laut der Zählung zur Verfügung. Wichtige Kriterien bei der Wahl waren, dass die Person über 20 Jahre alt war, dass sie, körperlich in der Lage war, einen solchen Feldzug durchzuführen, und gleichzeitig musste auch die Abstammung vom Volk Israel her gegeben sein. Wer von euch aufmerksam den Bibeltext gelesen hat, der wird allerdings festgestellt haben, Moment mal, da fehlt doch der Stamm der Levitten. Sie wurden tatsächlich bei der Zählung nicht mit berücksichtigt und das hatte einen Grund. Und diesen Grund, den lesen wir nach in 4. Mose Kapitel 1 und dort die Verse 47-51 und ich lese wie immer nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft. Die aber Leviten waren nach dem Stamm ihrer Väter wurden nicht mit darunter gezählt. Und der Herr redete mit Mose und sprach, den Stamm Levi sollst du nicht zählen, noch seine Summe aufnehmen unter die Israeliten, sondern du sollst ihnen die Wohnung des Gesetzes anvertrauen mit all ihrem Gerät und allem, was dazu gehört. Sie sollen die Wohnung tragen und alle Geräte und sollen sie in ihre Obhut nehmen und um die Wohnung her sich lagern. Wenn die Wohnung aufbricht, sollen die Levitten sie abbauen. Wenn aber die Wohnung Halt macht, sollen die Levitten sie aufschlagen. Und wenn ein Fremder sich naht, der soll sterben. Wir hatten es im zweiten Buch Mose bereits gelesen, die Levitten hatten einen besonderen Status unter den Israeliten. Sie waren das Volk der Geistlichen bzw. die Geistlichen, die mitten unter dem Volk lebten. Und ihre Aufgaben waren eng mit der Stiftshütte und dem Heiligtum verbunden. Und auch hier im Text setzt sich das fort. Der Stamm der Levitten soll nicht mitgezählt werden. Sie hatten eine besondere Aufgabe. Sie sollten sich nämlich dem Transport des Heiligtums widmen. Das heißt also, wenn Israel seinen Zug fortsetzte, sollten sie das Zeltheiligtum abbauen und es tragen, um es dann am nächsten Ort wieder aufzubauen. Das klingt jetzt erstmal nach keiner besonderen Aufgabe, tatsächlich ist sie aber sehr bedeutend, denn die Stiftshütte war die Wohnung Gottes mitten im Volk. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum nur die Levitten dieser Aufgabe nachkommen konnten und kein anderer Stamm in Israel. Es steht ja am Ende des Textes, wenn sich ein Fremder naht, soll der sterben. Das heißt also, das Volk Israel war sich durch die Präsenz der Stiftzüte bewusst, Gott geht mit, auch durch die schwere Zeit beispielsweise der Wüstenwanderung oder auch der Eroberung Karneans. Gott würde mitgehen, er würde sie auf diesem Weg begleiten. Und das ist nicht zu unterschätzen, denn tatsächlich durften die Israeliten großen Respekt vor dieser Aufgabe der Eroberung gehabt haben. Gleichzeitig wurde auf diese Weise natürlich sichergestellt, dass der Heiligtumsdienst erfolgen konnte, also, dass die Priester weiterhin diesen Dienst versehen konnten. Gott geht mit, das ist eine nicht zu unterschätzende Botschaft für die Israeliten, aber auch für uns heute noch. Uns fehlt natürlich eine Art Zeltheiligtum, wir haben nichts, was wir immer mit uns herumtragen könnten. Von unserer Seite aus heute braucht es Vertrauen. Und zwar das Vertrauen darauf, dass Gott wirklich mitgeht, dass Gott dabei ist. Doch dieses Vertrauen unterstützt Gott immer wieder, indem er uns Verheißungen, also Versprechen mitgibt. Und eines dieser Versprechen finden wir in Jesaja 41, Vers 10. Da heißt es, fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch. Ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Das Versprechen, das Gott hier gibt, enthält mehrere Komponenten, die für uns heute wichtig sind. Sie zeigen uns, auch bei uns heute ist Gott dabei, er sichert uns aber noch mehr zu. Er verspricht uns, ich bin dein Gott, das heißt also, er identifiziert sich mit uns, mit unserer Situation und er ist derjenige, der eine Beziehung mit uns pflegen will und mit uns hat. Dass Gott sagt, ich bin dein Gott bzw. euer Gott, bringt dabei mehrere Folgen mit sich. Er verspricht jedem, der in der Beziehung mit ihm lebt, ihn zu stärken, das heißt also ihm neue Kraft zu geben, da wo die eigene Kraft an Grenzen stößt. Und solche Grenzerfahrungen machen wir als Menschen nicht selten. Wir merken, wie uns die Kraft fehlt, wenn bestimmte Aufgaben zu erledigen sind. Wir merken aber auch, wie uns die Kraft fehlt zum Vertrauen auf Gott. Wir merken, wie uns die Kraft fehlt, bestimmte Situationen zu bewältigen. Doch Gott sagt, ich gebe euch neue Kraft, ich bin für euch da und ich kümmere mich um euch. Und gleichzeitig steht hier, ich helfe dir und das ist eine großartige Zusage. Das heißt, Gott ist nicht nur präsent, wenn es schwierig wird, sondern er verpflichtet sich auch als Helfer einzugreifen. Er verspricht in schwierigen Situationen etwas zu tun, was uns weiterhelfen wird. Hier beginnt aber gleichzeitig auch die Schwierigkeit. Der Grund ist ganz einfach, nicht immer sehen wir diese Hilfe sofort und manchmal denken wir auch darüber nach, wie wir die Hilfe von Gott erfahren wollen und Gott macht es am Ende vielleicht ganz anders. Das heißt, der Punkt ich helfe dir setzt, wie auch der Punkt, dass Gott immer da ist, Vertrauen voraus. Er setzt das Vertrauen voraus, dass Gott das tun wird, was er versprochen hat, dass er helfen wird und es setzt voraus, dass wir ihm die Möglichkeit geben, so zu helfen, wie er das möchte, und nicht ein Schema, das wir uns vorstellen ihm aufdrücken. Der letzte Punkt in diesem Text, der noch da steht, ist, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Das heißt im Endeffekt nichts anderes als, er wird dafür sorgen, dass mir Gerechtigkeit widerfährt, auch wenn ich in manchen Fällen durch andere sehr viel Ungerechtigkeit erleben muss. Gott ist und bleibt derjenige, der souverän in der Situation ist, der den Ausgang kennt und in diesem Ausgang mir hilft, dass ich Gerechtigkeit erfahre. Gott ist da, er ist mit uns. Dieses Versprechen gibt uns Gott. Genauso wie er beim Volk Israel in Form der Stiftshütte präsent war, so ist er auch heute bei uns. Er ist dabei nicht nur passiv anwesend, sondern er greift aktiv ein. Und deshalb möchte ich dir Mut machen, Vertrau auf Gott. Er ist da, er hilft dir, er stärkt dich und er hält dich. Auch dann, wenn es einmal schwierig wird. Das Vertrauen auf Gott lohnt sich. Wir machen weiter im Bibeltext. Nachdem wir uns kurz mit den Levitten beschäftigt haben, kommen wir nun zur Ordnung des Volkes. Und hier bemerken wir, dass die Einteilung der Bibel in Kapitel nicht immer unbedingt glücklich ist, denn die Einteilung des Volkes beginnt schon vor dem Kapitel 2. Im Kapitel 2 ist es allerdings dann das Hauptthema. Die Einteilung des Volkes geschieht nach Familien und nach dem Stamm. Und dabei spielen sogenannte Feldzeichen eine wichtige Rolle. Dabei handelt es sich um eine militärische Signalstange und damit wurden die Sammelplätze und die Marschrichtung angezeigt. Die Verse, die wir jetzt lesen, sind wie eine Art Einleitung für Kapitel 2. Es wird zunächst ein allgemeiner Umstand beschrieben, was im Folgenden passiert und anschließend wird in Kapitel 2 konkret beschrieben, wie die Umsetzung dieser Ordnung durch die Feldzeichen erfolgt. Wir lesen 4. Mose Kapitel 1 und dort die Verse 52-54. Die Israeliten sollen sich Lager nach ihren Herr scharen, ein jeder in seinem Lager und bei seinem Banner. Aber die Leviten sollen Sorge tragen um die Wohnung des Gesetzes, damit nicht ein Zorn über die Gemeinde der Israeliten komme. So sollen die Leviten ihren Dienst versehen an der Wohnung des Gesetzes. Und die Israeliten taten alles, wie der Herr es Mose geboten hatte. So taten sie es. Wie gesagt, es handelt sich bei diesen Versen um eine Art Einleitung für Kapitel 2. Es wird eine Art Übergang markiert. Es wird nochmal die besondere Fürsorge der Levitten für die Stiftshütte angeführt, aber auch schon darauf hingewiesen, dass das Volk sich unter Feldzeichen, Luther nennt es Banner, versammeln sollte. Das Wunderbare, und das lesen wir bei dem Volk Israel immer wieder, es steht da, sie taten, was Gott ihnen sagte. Sie rebellierten nicht." Dass wir hier einen Übergangstext haben, sehen wir besonders am Schluss mit der Formulierung, so taten sie es. Womit deutlich gemacht wird, jetzt beginnt die Beschreibung des eigentlichen Vorgangs. Den schauen wir uns jetzt auch an. Und zwar steht er in 4. Mose Kapitel 2 und dort die Verse 1 und 2. Und der Herr redete mit Mose und Aaron und sprach, die Israeliten sollen sich um die die Stiftshütte lagern, ein jeder bei seinem Banner und Zeichen nach ihren Sippen. Wir sehen an diesem Text, das Gebot, sich unter dem Feldzeichen bzw. Banner zu versammeln, stammt nicht von Mose, sondern es kommt direkt von Gott. Er befiehlt, dass sich das Volk ordnet, dass sie sich in ihren Sippen und Stämmen zusammen um die Stiftshütte versammeln sollen. Auffällig ist dabei, die Versammlung geschieht um die Stiftshütte, das heißt, die Stiftshütte ist der Mittelpunkt. Das Ganze erinnert mich irgendwie an die Gemeinde. Auch in der Gemeinde treffen sich Menschen aus unterschiedlichen Familien. Sicherlich so etwas wie Stämme kennen wir nicht mehr, aber mit unterschiedlichen Familien sind wir in der Gemeinde präsent, wir sind alle zusammen. Und wir glauben, dass Gott, so wie hier das im Bibeltext steht, mitten unter uns ist. Beim Volk Israel handelte es sich dabei um eine große Menge von Menschen. Doch Gott verspricht in Matthäus 18 Vers 20, Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Das heißt also, das was ich vorhin schon mal in Bezug auf den Einzelnen gesagt habe, trifft auch auf mehrere Personen zu. Selbst in einer kleinen Gruppe von nur zwei oder drei Personen. Wir haben vielleicht heute kein sichtbares Zeichen mehr, kein Heiligtum bzw. auch keine Stiftshütte und trotzdem verspricht Gott, ich bin mitten unter euch, ich bin mitten unter ihnen. Und das was hier vom Volk Israel beschrieben wird, trifft also ebenso auf die Gemeinde zu. Das Volk Israel sollte sich aufteilen, aber nicht in einem völligen Durcheinander, sondern jeder hatte seinen Platz, jeder sollte sich unter seinem eigenen Feldzeichen versammeln. Und das Feldzeichen legte fest, wo genau der Ort des jeweiligen Stammes ist. Ich finde, auch dieser Gedanke lässt sich wunderbar auf die Gemeinde übertragen. Auch hier hat jeder seinen Platz, genauso jede Familie, jeder wird in seiner Individualität gebraucht, genauso wird jede Familie mit ihrem Hintergrund, ihrem Charakter und ihren gesammelten Fähigkeiten gebraucht. Der Unterschied ist sicherlich, dass die Gemeinden heute sich nicht mehr auf eine kriegerische Eroberung vorbereiten, wir bereiten uns allerdings gewissermaßen auch auf ein gelobtes Land vor. Auf die neue Erde, einen Ort, den Gott uns versprochen hat. Diesen Ort müssen wir uns nicht erobern, sondern er ist ein Geschenk von Gott. Das Volk Israel sollte sich also um die Stiftshütte versammeln. Gott sollte in ihrer Mitte sein. Sie sollten an ihrem Ort, dort wo ihr individuelles Feldzeichen zu sehen war, sich aufstellen. Und bei der Anordnung der einzelnen Stämme zu ihrem Feldzeichen spielen die Himmelsrichtungen eine wichtige Rolle. Je nach Himmelsrichtung sind an den Orten unterschiedliche Stämme zu sehen. Die Aufteilung ist für die Zeit bis zur Eroberung des Landes. Sobald das Land Kanaan erobert ist, findet dann eine erneute Aufteilung durch Joshua statt. Die verschiedenen Stämme bekommen dann jeweils einen Teil des Landes zugewiesen. Wir schauen uns jetzt einmal die Verteilung an, wie Gott sie für das Volk Israel vorgesehen hat und beginnen dabei mit der Himmelsrichtung Osten. Wir lesen in 4. Kapitel 2 in Versen 3 bis 9. Nach Osten soll sich lagern das Banner des Lagers Judah mit seinen Heerscharen. Sein Fürst Nachschon, der Sohn Aminadaps und sein Heer, 74.600 Mann. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Isasha, sein Fürst Netaniel, der Sohn Zuas und sein Heer, 54.400 Mann. Dazu der Stamm Sebulon, sein Fürst Eliab, der Sohn Helons und sein ein Heer, 57.400 Mann. Sodass alle, die ins Lager Judah gehören, seien nach ihren Heerscharen zusammen 186.400 Mann. Und sie sollen zuerst aufbrechen. Im Osten finden sich die Stämme Judah, Isascha und Sebulon. Es werden hier die verschiedenen Sippen aufgezählt, die die Fürsten waren. Interessant dabei, jede Sippe bzw. jeder Stamm hat sein eigenes Heer. Der Vorsitzende der Sippe wird auch Fürst genannt und das hatte offensichtlich eine gewisse Autorität, die das mit sich brachte. In erster Linie beschränkte die sich hauptsächlich auf das Richten im Fall von Streitfällen, das haben wir schon mal im zweiten Buch Mose gelesen. Der Stamm Judah, der Stamm Isachar und auch der Stamm Sebulon, das waren die drei Stämme, die mit der Himmelsrichtung Osten versehen waren und die zuerst aufbrechen sollten, wenn das Lager weiterzog. Es wird in diesem Abschnitt, das setzt sich auch sofort, wenn wir den Text lesen, genau aufgezählt, wie viele Personen zu welcher Sippe dazugehören bzw. zu welchem Stamm und wie groß das Heer dann war. Wir machen weiter und schauen uns jetzt die Stimme Ruben, Simeon und Gad an und lesen dazu 4. Mose 2 und die Verse 10-16. Nach Süden soll sein das Banner des Lagers Ruben mit seinen Herrscharen, sein Fürst Elisur, der Sohn Shedeors und sein Heer 46.500 Mann. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Simeon, sein Fürst Shelumiel, der Sohn Turishadais und sein Heer 59.300 Mann. Dazu der Stamm Gath, sein Fürst Eliazaf, der Sohn Degoels und sein Heer 45.650 Mann, sodass alle, die ins Lager Ruben gehören, seien nach ihren Herrscharen zusammen 151.450 Und sie sollen als zweite aufbrechen. Der Text erinnert mich ein bisschen an ein Gedicht, was ich als Kind einmal gelernt habe, um mir zu merken, wann wo die Sonne zu sehen ist. Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nicht zu sehen. Und genau so scheint die Ordnung der Israeliten zu sein. Sie richtet sich offensichtlich nach der Sonne aus. Die Stämme östlich des Heiligtums sollen zuerst losziehen. Anschließend die Stämme im Süden und die Besonderheit kommt dann mit den Leviten und Heiligtum, denn die sind in der Mitte und richten sich nicht so sehr nach dem Sonnenlauf, sondern brechen quasi zwischen dem Süden und dem Westen auf, aber dann geht es weiter mit den Stämmen im Westen und mit den Stämmen im Norden. Nach den Himmelsrichtungen richtet sich also, wie das Volk Israel geordnet die Wanderung fortsetzt, bis sie im gelobten Land gelandet sind. Hier in dem Fall sind es Ruben, Simeon und Gad, die beim Weiterziehen als zweite aufbrechen sollen. Wir machen weiter mit den Levitten. Wie gesagt, hier gibt es eine Besonderheit. Und diese Besonderheit findet sich in Vers 17. Danach soll die Stiftshütte weiterziehen, das Lager der Levitten inmitten der anderen Lager, und wie sie lagern, so sollen sie auch ausziehen, ein jeder an seinem Platz unter seinem Banner. Trotz, dass die Levitten nicht mit in den Krieg ziehen, gibt es auch für sie eine Art Banner oder Feldzeichen daran, es zu erkennen, wo sie sich befinden. Der Platz ist, wie das schon vorher im Text angedeutet ist, mitten im Volk. Sie transportieren die Stiftshütte, deren Platz eben mitten im Volk ist. Sie gehen direkt nach den Stämmen Ruben, Simeon und Gatlos. Allerdings bekommen sie nicht direkt gesagt, ihr geht jetzt an dritter Stelle, sondern die Aussage findet sich in den Aufführungen zu den nachfolgenden Stämmen. Es wird also wieder die Besonderheit des Stammes der Leviten aufgezeigt. Sie waren ein besonderer Stamm, der eben auch an manchen Stellen besondere Gesetze und Bestimmungen von Gott bekam. Ich fasse jetzt die restlichen beiden Himmelsrichtungen, also den Westen und den Norden, zusammen und der Grund ist ganz einfach, die Grundaussagen bleiben wie bei Osten und Süden gleich. Wir machen weiter mit den Versen 18-31. Nach Westen soll sein das Banner des Lagers Ephraim mit seinen Herrscharen. Sein Fürst soll Elischama, der Sohn Amihuts, und sein Herr 40.500 Mann. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Manasses, sein Fürst Gamliel, der Sohn Pedazurs und sein Herr, 32.200 Mann. Dazu der Stamm Benjamin, sein Fürst Abidan, der Sohn des Gidoni und sein Herr, 35.400 Mann. Sodass alle, die ins Lager Ephraim gehören, seien nach ihren Herrscharen zusammen 108.100, Mann. Und sie sollen als Dritte aufbrechen. Nach Norden soll sein das Banner des Lagers Dahn mit seinen Herrscharen, sein Fürst Ahi-Esa, der Sohn Ami-Shadais und sein Heer, 62.700 Mann. Neben ihm soll sich lagern der Stamm Assa, sein Fürst Pagi-El, der Sohn Ochrans und sein Heer, 41.500 Mann. Dazu der Stamm Naftali, sein Fürst Ahira, der Sohn Enans und sein Heer, 53.400 Mann. So dass alle, die ins Lager Dan gehören, seien zusammen 157.600 Mann. Und sie sollen als letzte aufbrechen mit ihrem Banner. Westlich von der Stiftshütte lagerten Ephraim, Manasseh und Benjamin. Der Norden waren der Stamm Dan, dann Asser und dann auch Naphtali. Eine Sache fällt noch auf, wenn wir uns den Text anschauen. Es scheint zu den drei genannten Stämmen jeweils immer nur ein Banner pro Himmelsrichtung und ein Banner für die Mitte zu geben. Das ist daran erkennbar, dass im ersten Fall vom Banner Judah gesprochen wird, unter dem alle im Osten ziehen, im Norden zogen alle unter dem Banner Ruben, im Westen unter dem Banner von Ephraim und im Norden unter dem Banner von Dan. Ein Stamm übernahm also innerhalb der jeweils genannten Himmelsrichtungen immer so ein Stück die Führung. Es musste dann auch der Stamm sein mit den jeweiligen Sippen, innerhalb des Banners zuerst loszog, denn alle anderen aus dieser Abordnung zogen dem hinterher. Das Volk Israel sollte also geordnet ziehen und bei der Menge an Menschen, die dort unterwegs war, war das natürlich auch notwendig. Ich hatte vorhin bereits den Vergleich des Volkes Israel mit der Gemeinde gezogen. Im Übrigen, wer die alten Luther-Bibeln von 1545 kennt, der wird merken, auch Luther hat an vielen Stellen, wenn es um das Volk Israel geht, von der Gemeinde Israel gesprochen. Und ich glaube auch hier in diesem Abschnitt können wir etwas über die Gemeinde lernen. Die Gemeinde und der Gottesdienst sollen geordnet sein. Jeder soll nicht nur seine Aufgabe haben, sondern generell sollte auch das Gemeindeleben geordnet ablaufen. Pures Chaos kann dazu führen, dass am Ende die Gemeinde Gottes Auftrag nicht wirklich nachgehen kann und das Gottesdienste ein heilloses Durcheinander werden. Es gibt nicht wenige Menschen, die mit dem Thema Gemeindeorganisation ein Stück auf Kriegsfuß stehen. Die denken, sowas wie die Gemeindeorganisation brauche ich nicht. Der Grund dafür ist in manchen Fällen durchaus nachvollziehbar. Die organisierten Kirchen haben nicht selten auch die eigene Organisation ausgenutzt, um damit systematisch Böses zu tun. Doch nur weil etwas missbraucht werden kann, heißt es nicht zwangsläufig, dass es schlecht ist. Im Neuen Testament zeigt der Apostel Paulus auch, dass es in einer Gemeinde geordnet zugehen soll. Zum einen zeigt er verschiedene Ämter auf, die in den Gemeinden vorhanden sind und die sich nach den Gaben ausrichten sollen, gleichzeitig zeigt er aber auch auf, für jede dieser Gaben und Ämter sollte in der Gemeinde im Gottesdienst, damals wurde es auch einfach manchmal Versammlung genannt, Platz sein. Wir lesen dazu mal 1. Korinther Kapitel 14 und dort die Verse 26 bis 33. Da heißt es Wie ist es nun, Brüder und Schwestern, wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung. Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens drei und einer nach dem anderen und einer lege es aus. Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott. Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden und die anderen lasst darüber urteilen. Wenn aber einem anderen, der dabei sitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der erste. Ihr könnt alle prophetisch reden, doch einer nach dem anderen, damit alle lernen und alle ermahnt werden. Die Geister der Propheten sind den Propheten untertan. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Der Text stellt uns erstmal vor eine Herausforderung. Paulus sagt am Anfang, jeder der etwas hat, kann es beitragen und das alles soll zur Erbauung dienen. Das ist für uns heute deswegen herausfordernd, weil wir gewohnt sind, dass ein Gottesdienst von wenigen Personen gestaltet wird. Die Hauptrolle hat meistens der Pfarrer oder der Pastor, der in vielen Kirchen den Gottesdienst leitet und gleichzeitig auch noch die Predigt hält. Dann gibt es meistens auch noch Lektoren, die Texte verlesen und einen Kantor, der die Musik begleitet. In besonderen Gottesdiensten tritt durchaus auch mal ein Chor oder eine Instrumentalgruppe auf. In meiner Kirche ist es so, dass es einen Gottesdienstleiter gibt – das kann durchaus auch manchmal der Pastor sein, aber das ist eher selten – und dann gibt es einen oder mehrere Musiker, eventuell Personen, die einen Text verlesen und natürlich hält auch jemand eine Predigt. Und zusätzlich gibt es noch Leiter für das Bibelgespräch und jeder aus der Gemeinde kann sich an einem Zeugnisteil beteiligen. Das Bild, das Paulus hier von Gemeinde zeichnet, ist also durchaus weit weg von dem, was wir heute erleben. Heute wird ein Gottesdienst von einigen wenigen gestaltet, zur Zeit von Paulus sollte möglichst jeder etwas zum Gottesdienst beitragen. Aber, und das betont Paulus hier, zum einen gibt es unterschiedliche Wichtigkeiten für die Beiträge, die Priorität hat die Erbauung, die Personen, die den Gottesdienst besuchen, sollen also nach der Versammlung im Glauben gestärkt werden. Aber, und das betont Paulus hier, zum einen gibt es unterschiedliche Wichtigkeiten für Beiträge, zum anderen ist die Priorität die Erbauung. Die Personen, die den Gottesdienst besuchen, sollen also nach der Versammlung im Glauben gestärkt nach Hause gehen können. Und gleichzeitig betont Paulus, alles soll geordnet ablaufen. Die Aussage war ihm offensichtlich wichtig, denn der Text vorher suggeriert im Gottesdienst in Corinth ein großes Durcheinander. Paulus nennt verschiedene Dinge, die im Gottesdienst passieren können. Es kann zum Beispiel jemand in Zungen reden, oder eine prophetische Rede üben, oder auch eine Vision empfangen, einen Psalm vortragen oder eine Erkenntnis weitergeben, die jemand aus der Bibel hat. Aber wie gesagt, all das soll geordnet ablaufen, nicht in einem großen Durcheinander. Und gleichzeitig ist anhand dessen, was Paulus da aufzählt, nicht nur eine Ordnung zu erkennen, sondern auch, dass jeder in der Gemeinde seine Geistesgabe nutzen soll, um die Gemeinde zu erbauen, um geistlich auch den anderen in der Gemeinde etwas zu nutzen. Das können dann natürlich auch übernatürliche Fähigkeiten wie etwa die Zungenrede sein oder eben, dass man selbst etwas Besonderes in der Bibel erkannt hat. Jeder hat seinen Platz, seine Aufgabe, seine Berufung. Und so wie das Volk Israel geordnet durch die Wüste gezogen ist, soll auch heute die Gemeinde geordnet sein. Das trifft nicht nur auf den Gottesdienst, sondern auch auf die Gemeinde als Ganzes zu. Ein heilloses Durcheinander hätte den Plan Gottes, mit dem Volk ins Land Kanaan einzuziehen, vereiteln können. Und genauso kann es passieren, dass eine Gemeinde, die sich nicht organisiert, wenig Wert auf eine Ordnung legt und sich dabei auch nicht von Gott führen lässt, am Ende sehr ineffektiv arbeiten und sich so vielleicht einer sehr guten geistlichen Erfahrung berauben. Natürlich kann auch alles überorganisiert sein, sodass kein Raum für Spontanität ist, aber eine gewisse Grundordnung sollte in der Gemeinde und im Gottesdienst vorhanden sein. Das wird besonders in dem letzten Paulussatz deutlich, wenn er sagt, Gott ist kein Gott der Unordnung, sondern des Friedens. Mit anderen Worten, Gott möchte kein heilloses Durcheinander, er möchte keine Gemeinde, in der alles drunter und drüber geht, sondern er möchte eine Gemeinde, in der eine Grundordnung ermöglicht, dass jeder erbaut werden kann, dass die Gemeinde effektiv arbeiten kann und dass jeder in der Gemeinde mit seinen geistlichen Gaben und Fähigkeiten an seinem Platz gebraucht werden kann. Ich möchte noch den Rest von Kapitel 2 im 4. Buch Mose lesen. In den Versen 32-34 heißt es, dies ist die Summe der Israeliten nach ihren Sippen, Lagern und Herrscharen, 603.550 Mann. Aber die Levitten wurden unter den Israeliten nicht mitgezählt, wie der Herr es Mose geboten hatte. Und die Israeliten taten alles, wie der Herr es Mose geboten hatte. Wie sie bei ihren Bannern lagerten, so zogen sie aus, ein jeder bei seinem Geschlecht und seiner Sippe. Zum Ende wird nochmal die Anzahl der wehrfähigen Männer genannt und es wird gesagt, die Israeliten folgten Gottes Willen. Sie taten, wie er gesagt hatte. Ich möchte es zum Schluss nochmal so direkt sagen, so wie beim Volk Israel jeder Stamm seinen Platz und seine Besonderheit hatte und die Stiftshütte der Mittelpunkt war, so ist heute Jesus Christus das Zentrum der Gemeinde und jeder Christ hat seinen Platz, seinen Ort im großen Werk Gottes. Wo ist Dein Platz? Ich möchte Dich einladen, nutze Deine Gaben und Fähigkeiten und lass Dich an Deinem Gott gegebenen Platz von ihm gebrauchen. Denn genau dort bist Du mit Deiner Persönlichkeit, Deinen Gaben und Deinen Fähigkeiten richtig. Gott hat für jeden Menschen einen Platz. Jeder ist in seinem Volk willkommen und hat seinen Platz mit seiner einzigartigen Persönlichkeit, seinen Gaben und seinen Fähigkeiten. Das nächste Mal schauen wir uns noch einmal gezielt die Sonderrolle der Leviten an. Wir werden uns dabei anschauen, welche Aufgaben besonders die Leviten hatten und welche Lagerordnung bei ihnen gelten sollte. Was das alles ist, das erfahrt ihr in der nächsten Folge BibleNow. Ich würde mich freuen, wenn ihr auch dann wieder mit dabei seid. Solange möchte ich euch empfehlen, wenn euch der Podcast gefällt, dann abonniert ihn doch in eurer Lieblings-Podcast-App, ob bei Spotify, bei Apple Podcasts, bei Podcast.de oder wo auch immer ihr eure Podcasts herbekommt. Ansonsten freue ich mich natürlich auch über Bewertungen, zum Beispiel bei Spotify oder bei Apple Podcasts. Gerne könnt ihr mir auch eine E-Mail schreiben und zwar an kontakt at biblenow.de oder ihr nutzt einfach das Kontaktformular unter dieser Folge. Wir hören uns dann das nächste Mal wieder, wenn es heißt BibleNow, die Bibel und Du. Bis dahin wünsche ich euch Gottes Segen, viel Spaß beim Bibellesen und dabei euren Platz in der Gemeinde zu entdecken. Music. Music.

Feedback

Dir gefällt der Podcast und Du möchtest das mal loswerden? Du hast Tipps für neue Themen oder magst über den Inhalt bestimmter Folgen diskutieren? Dann wähle im Formular die jeweilige Episode aus und schreib uns eine Nachricht. Vielen Dank für Dein Feedback!

Mit einem Klick auf "Nachricht absenden" erklärst Du Dich damit einverstanden, dass wir Deine Daten zum Zwecke der Beantwortung Deiner Anfrage verarbeiten dürfen. Die Verarbeitung und der Versand Deiner Anfrage an uns erfolgt über den Server unseres Podcast-Hosters LetsCast.fm. Eine Weitergabe an Dritte findet nicht statt. Hier kannst Du die Datenschutzerklärung & Widerrufshinweise einsehen.

★★★★★

Gefällt Dir die Show?
Bewerte sie jetzt auf Apple Podcasts