BibleNow #125: 3. Mose 27

Von Gelübden und ihrer Aulösung

24.07.2023 25 min

Zusammenfassung & Show Notes

Im Volk Israel konnten Menschen Gelübde gegenüber Gott ablegen. Das bedeutete, sie versprachen sich, ein Tier oder Besitz Gott. In bestimmten Fällen konnte aber auch eine Auslösung des Gelübdes gegen Zahlung eines Betrages erfolgen. In dieser Folge schauen wir uns an, wie diese Auslösung erfolgen konnte und unter welchen Bedingungen ein Gelübde nicht möglich war. Mit dieser Folge beenden wir gleichzeitig das 3. Buch Mose und beginnen in der nächsten BibleNow-Folge mit 4. Mose.

Transkript

Music. Und du. Herzlich willkommen zu einer brandneuen Folge BibleNow. Schön, dass ihr wieder mit dabei seid, wenn wir gemeinsam in der Bibel lesen. Die heutige Folge wird etwas kürzer, das liegt einfach daran, dass wir das dritte Buchmose beenden und ich nicht noch mit dem vierten Buchmose starten möchte. Wir beschäftigen uns heute mit Menschen, Tieren oder auch Besitz, die Gott versprochen wurden und deren Auslösung. Wie eine solche Auslösung funktionierte und welcher Wert dabei bemessen wurde, das erfahrt ihr heute, in der brandneuen Folge von BibleNow. Wir hatten in der Vergangenheit in BibleNow schon öfter über Gelübde gesprochen. Das waren Versprechen, die gegenüber Gott gemacht werden konnten. Mithilfe dieser Versprechen sollte die Dankbarkeit gegenüber Gott zum Ausdruck gebracht werden oder auch etwas Bestimmtes mit der Bedingung des Gelübdes von Gott erbeten werden. Es gibt da in der Bibel durchaus Menschen, die ein solches Gelübde abgelegt haben. Ich denke da zum Beispiel an Hannah, die Frau des Elkanah, von ihr lesen wir im ersten Buch Samuel. Sie konnte keine Kinder bekommen und verzweifelte unter dieser Situation und deswegen versprach sie Gott, wenn du mir ein Kind schenkst, dann soll dieses Kind dir gehören. Und tatsächlich, sie wurde schwanger. Sie brachte Samuel zur Welt und als er ein bestimmtes Alter erreicht hatte, wurde er in den Tempel gebracht. Sie hatte also einen Menschen Gott versprochen und ihr Versprechen auch gehalten. Ich kann mich selbst auch daran erinnern, dass ich gegenüber Gott schon Gelübde abgelegt habe. Ich habe zu ihm gesagt, wenn du das und das tust, dann tue ich dafür das und das. Ein ganz berühmtes Gelübde in der Kirchengeschichte ist das von Martin Luther. In der Nähe von Erfurt kam er in ein Gewitter. Luther war Katholik und betete deshalb in der Situation nicht direkt zu Gott, sondern zur heiligen Anna. Er bat darum, dass sie ihn im Gewitter bewahrte und am Leben lässt und dafür wollte er im Gegenzug Mönch werden. Und das tat er dann auch. Dass wir auch heute noch Gelübde tun, ist also gar nicht so selten. Im Fall vom Volk Israel gab es verschiedene Möglichkeiten, Gelübde zu tun. Zum einen konnte ein Mensch versprochen werden, siehe Samuel, zum anderen aber auch Tiere oder Besitz, die Gott zur Verfügung gestellt wurden. Ein Mensch war dann zum Beispiel ein Bediensteter für Gott. Er war also für ihn tätig und sorgte dafür, dass der Dienst an der Stiftshütte gut verrichtet werden konnte. Doch Menschen, Tiere und Besitz konnten auch ausgelöst werden. Das war so ähnlich wie beim Sklavendienst. Interessant dabei, in bestimmten Fällen spielte hier auch wieder das Jubeljahr eine wichtige Rolle. Wir wollen mit dem letzten Kapitel, mit Kapitel 27 im dritten Buch Mose beginnen und dort lesen wir die Verse 1 bis 8 und wie immer lese ich nach der Luther 2017 von der Deutschen Bibelgesellschaft. Und der Herr redete mit Mose und sprach, rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen, will jemand ein Gelübde für den Herrn einlösen, das er nach dem Wert eines Menschen abgelegt hat, so soll das deine Schätzung sein. Ein Mann von 20 bis 60 Jahren sollst du schätzen auf 50 Schekel Silber, nach dem Gewicht des Heiligtums. Eine Frau auf 30 Schekel Silber. Von 5 bis 20 Jahren sollst du, wenn es ein Mann ist, schätzen auf 20 Schekel Silber. Eine Frau aber auf 10 Schekel Silber. Von einem Monat an bis auf 5 Jahre sollst du, wenn es ein Knabe ist, schätzen auf 5 Schekel Silber. Ein Mädchen aber auf 3 Schekel Silber. Bei 60 Jahren und darüber sollst du, wenn es ein Mann ist, schätzen auf 15 Schäkel Silber. Eine Frau aber auf 10 Schäkel Silber. Ist er aber zu arm, diese Schätzung bei der Auslösung zu zahlen, so soll er jenen Menschen vor den Priester stellen, und der Priester soll ihn schätzen. Er soll ihn aber schätzen nach dem, was der zu geben vermag, der das Gelübde getan hat. Der Gedanke, der hier im Bibeltext geäußert wird, klingt erst einmal fremd. Menschen konnten offensichtlich Gott versprochen werden. Das konnte der Mensch selber machen, das konnte aber auch jemand anderes, zum Beispiel für sein eigenes Kind tun, wie wir es bei Samuel gesehen haben. Die Person konnte dann aber auch wieder ausgelöst werden, und zwar gegen Geld. Das Geld dürfen wir uns aber nicht so vorstellen, wie wir das heute kennen. Wir haben heute sehr viel mit Münzen zu tun, die entsprechende Prägungen haben, auf denen der Wert zu sehen ist. Solche Münzen gab es zur Zeit von Mose und auch danach noch nicht. Der Wert ergab sich damals aus dem Gewicht. Hier im Text zum Beispiel wird von Schäkeln gesprochen. Das waren etwa 20 Gramm Silber, beziehungsweise manche Quellen sagen auch es waren 11 bis 12 Gramm Silber. Um zu wissen, wie hoch der Wert des gezahlten Geldes ist, hatten die Menschen damals eine kleine Waage dabei. Silber und Gold wurden mithilfe dieser Waage und mit Steinen als Gegengewicht gewogen. Münzen, wie wir sie heute kennen, gab es erst im Perserreich, bis dahin wurde mit Silber- und Goldgewichten bezahlt. Der Betrag, also die Höhe des Silbergewichts, das gezahlt werden musste, richtete sich nach dem Alter und dem Geschlecht der Person, die ausgelöst werden sollte. Besonders letzteres könnten wir heute falsch verstehen, denn es gab eine Regelung, dass für Frauen nur halb so viel gezahlt wurde, wie das für Männer der Fall war. Das hatte nicht den Grund, dass sie damals einen geringeren Stand oder sowas hatten, der Stand spielte bei der Auslösung genau genommen keine Rolle, es geht hier eher um die Fähigkeit der schweren körperlichen Arbeit, die am Heiligtum verrichtet werden musste. Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und den meisten Frauen sorgten dafür, dass hier unterschiedliche Auslösebeträge zustande kamen. Männer konnten da bestimmte Tätigkeiten einfach besser versehen. Der volle Beitrag von 50 Silberschäkeln, oder auch in manchen Bibelübersetzungen heißt es auch Silberstücken, muss für einen Mann zwischen 20 und 60 Jahren gezahlt werden. Für Frauen im gleichen Alter waren es noch 30 Silberschäkel. Für Jungen und junge Männer zwischen 5 und 20 Jahren wurden 20 Silberschäkel fällig und von einem Monat bis zu 5 Jahren noch 5. Bei Mädchen und jungen Frauen waren es 10 Silberstücke im Alter von 5 bis 20 und 3 im Alter von einem Monat bis 5 Jahre. Im Alter war die Differenz zwischen Mann und Frau dann gar nicht mehr so groß. 15 Silberschägel wurde für einen Mann zur Auslösung bezahlt, der über 60 war und 10 für eine Frau. Dass es hier um die Arbeitskraft im Wesentlichen geht, zeigt, dass man sich an den damaligen Löhnen orientierte, denn 50 Silberschäkel waren 50 Monatslöhne für einen Mann. Die Höhe der Summe war offensichtlich dazu da, dass leichtfertige Gelübde einfach unterbunden wurden. Also dass man nicht einfach so ein Gelübde tat und dann dachte man, kommt da schnell wieder raus. Auch hier gab es wieder Ausnahmeregelungen für arme Menschen. Im Fall, dass eine Person selbst oder eine andere Person jemanden auslösen wollte und diese Person auch noch arm war, war es möglich, den Menschen, der das Gelübde getan hatte, neu vom Priester schätzen zu lassen und dann entsprechend dieser neuen Schätzung eine Preissenkung zu erwirken, sodass man ihn einfacher auslösen konnte. Wie schon erwähnt, für uns muten manche der Regeln heute komisch an. Jedoch sind sie aus der damaligen Sicht vollständig nachvollziehbar. Gott wollte einfach keine leichtfertigen Gelübde, er wollte Menschen, die ihm mit Hingabe dienen und die ihr Gelübde erfüllen. Leichtfertige Versprechen konnten zu einem Hindernis für die Person selbst werden oder auch für den Dienst am Heiligtum. Wir machen weiter mit den Tieren, die Gott versprochen wurden und dazu lesen wir 3. Mose Kapitel 27 und dort die Verse 9-13. Ist es aber ein Tier, das man dem Herrn opfern darf, jedes Tier, das man dem Herrn gibt, ist heilig. Man soll es nicht auswechseln noch tauschen, ein Gutes gegen ein Schlechtes oder ein Schlechtes gegen ein Gutes. Wenn aber jemand auswechselt ein Tier gegen das andere, so sollen sie beide heilig sein. Ist aber das Tier unrein, das man es dem Herrn nicht opfern darf, so soll man es vor den Priester stellen und der Priester soll es schätzen, ob es gut oder schlecht sei. Und es soll bei des Priesters Schätzung bleiben. Will's aber jemand ablösen, der soll den fünften Teil über die Schätzung hinausgeben. Bei Tieren wird etwas gesagt, das nicht auf den Menschen angewendet wird. Tiere, die Gott gegeben werden, sind heilig. Und das ist auch die Begründung dafür, was danach folgt. Sie können nicht ausgelöst werden. Es wird anhand eines Beispiels gesagt, ein gutes Tier soll nicht gegen ein schlechtes Tier und ein schlechtes Tier nicht gegen ein gutes Tier getauscht werden. Das heißt also, selbst wenn ein besseres Tier Gott geweiht wird, kann dieses ein bestehendes, Gott geweihtes Tier nicht ersetzen. Der Text sagt, in dem Moment, wo das neue Tier Gott geweiht wird, sind beide geweiht, sind also beide heilig. Es gibt lediglich eine Ausnahme, nur unreine Tiere konnten ausgelöst werden. Sie sollten dann vom Priester geschätzt werden und anschließend sollte für die Auslösung noch ein Fünftel des Wertes oben auf die Schätzung draufgezahlt werden. Wir sehen, auch hier wird einem leichtfertigen Umgang mit Gott ein Riegel vorgeschoben. Es konnte ja schließlich passieren, dass eine Person sich plötzlich entscheidet, ein Tier Gott zu weihen, weil sie etwas besonderes erlebt hat und am Ende hat die Person aber vielleicht festgestellt, Moment mal, von diesem Fleisch hätten wir ja auch noch gut leben können und dann versucht das Tier auszulösen. So einfach, und das macht Gott deutlich, ist es nicht. Was heilig ist, was also die Person selbst für Gott als heilig erklärt hat, das bleibt auch heilig. Daran kann der Mensch nichts mehr ändern. Unreine Tiere können vor allem dadurch freigekauft werden, weil sie sich als Opfertier nicht eigneten. Sie können also nicht dargebracht werden. Den nächsten Sachverhalt, den wir besprechen, den gibt es teilweise heute noch. In Deutschland habe ich davon bisher eher weniger gehört, aber zum Beispiel in den USA. Dort gibt es die Option, Missionswerke zu unterstützen, in dem zum Beispiel ein Auto, ein Boot oder anderer Besitz an das Missionswerk übergeben wird und diese, das Auto, das Boot oder was auch immer dann verkaufen und von diesen Spenden dann leben. In Deutschland ist mir zum Beispiel schon die Weitergabe des Nachlasses begegnet. Dort können Personen entscheiden, ihren vollständigen Nachlass oder auch einen Teil für die Verbreitung des Evangeliums zu spenden. Dazu muss eine entsprechende Festlegung getroffen werden. Solche Möglichkeiten gab es damals nicht, es bestand nur die Möglichkeit, ein eigenes Haus oder etwas vom eigenen Land an Gott zu übergeben und hier kommen wir wieder zu einer Regelung, wo das Alasja eine wichtige Rolle spielt. Wir lesen 3. Mose Kapitel 27 und dort die Verse 14-25. Dort heißt es, wenn jemand sein Haus dem Herrn gelobt, dass es ihm heilig sei, so soll es der Priester schätzen, ob es gut oder schlecht sei. Und wie es der Priester schätzt, so soll es bleiben. Wenn es aber der, der es gelobt hat, ablösen will, so soll er den fünften Teil des Geldes, zu dem es geschätzt ist, hinzulegen, dann soll es ihm wieder gehören. Wenn jemand ein Stück Acker von seinem Erdteil dem Herrn gelobt, so soll es geschätzt werden nach der Aussaat. Ist die Aussaat ein Sack Gerste, so soll der Acker 50 Schegel Silber. Gelten. Gelobt er seinen Acker vom Alasja an, so soll es bei dieser Schätzung bleiben. Hat er ihn aber nach dem Alasja gelobt, so soll der Priester das Geld berechnen nach den übrigen Jahren bis zum Alasja und soll ihn danach geringer schätzen. Will aber der, der ihn gelobt hat, den Acker ablösen, so soll er den fünften Teil des Geldes, auf dass er geschätzt ist, hinzulegen. So soll er wieder sein werden. Wenn er ihn aber nicht ablöst und verkauft ihn dennoch einem anderen, so kann er nicht mehr abgelöst werden, sondern wenn dieser Acker im Alasja frei wird, soll er dem Herrn heilig sein wie ein gebannter Acker und soll des Priesters Eigentum sein. Wenn aber jemand dem Herrn einen Acker gelobt, den er gekauft hat, und der also nicht sein Erbteil ist, so soll der Priester berechnen, was er gilt bis zum Alasja, und er soll diese Summe am selben Tage geben, dass sie dem Herrn heilig sei. Aber im Alasja soll der Acker wieder an den gelangen, von dem er ihn gekauft hat, dem er als sein Erbteil gehört. Alle Schätzung soll geschehen nach dem Gewicht des Heiligtums. Ein Schäkel aber hat 20 Gramm. Die Regeln hier sind noch etwas detaillierter, als wir es bei den vorherigen Regelungen gesehen hatten. Der Grund ist auch, dass hier verschiedene Sachverhalte beschrieben werden. Als erstes wird beschrieben, wie mit einem Haus umgegangen werden soll, das Gott geweiht wird. Die Häuser werden auch als heilig bezeichnet, sie sind also für Gott abgesondert. Sie konnten jedoch zurückgekauft werden. Dafür musste der Priester beim Verkauf den Wert festlegen und sagen, ob das Haus gut oder schlecht war. Im nächsten Schritt konnte derjenige, der das Haus Gott geweiht hatte, dieses Haus zurückkaufen, wenn er den Wert plus ein Fünftel des Wertes obendrauf zahlte. Im Fall eines verkauften Hauses, das kennen wir auch schon aus den Gesetzen, wenn der Besitz verkauft werden sollte, spielte das Alasja keine Rolle. Anders sieht es bei Erdbesitz aus. Wurde dieser Gott geweiht, z.B. in Form von einem Acker oder einem Feld, galt er als heilig. Die Bewertung richtete sich nach dem Ernteertrag, den das Feld lieferte. Also wenn man einen Sack Gerste beispielsweise erntete, musste man 50 Silberschäkel ab dem Alasja bezahlen. Außerdem spielte bei der Werteermittlung auch das Jubeljahr wieder eine Rolle. Auch bei dieser Regelung gilt, zum Kaufpreis komme nochmal ein Fünftel des Kaufpreises oben drauf, die bezahlt werden müssten, wenn man das Feld auslösen will. Je näher die Heilig-Erklärung eines Feldes am Erlassjahr erfolgt, desto geringer fällt der Rückkaufpreis aus. Nach dem Erlassjahr bleibt das Feld, und das ist eine Besonderheit, im Besitz Gottes. Anders verhält es sich, wenn das Feld nicht zum Erbbesitz einer Person gehört. Das heißt also, wenn derjenige, der das Feld gekauft hat, dieses anschließend im Rahmen eines Gelübdes an Gott abtritt, dann fällt es nämlich nach dem Jubeljahr direkt wieder an den ursprünglichen Besitzer zurück. Auch ist generell hier der Besitzwechsel etwas anders. Statt dass das Feld wirklich in die Hände Gottes fällt, muss derjenige, der sein Feld Gott geben möchte, die Ablöse als Spende an die Priester entrichten, wenn dieses Feld nicht sein Erbbesitz ist. Auf diese Weise wird der gegengerechnete Wert Gott zur Verfügung gestellt. Wir sehen, es gab verschiedene Möglichkeiten, Gott gegenüber ein Gelübde abzulegen. Die Menschen konnten sich und ihre Arbeitskraft Gott zur Verfügung stellen. Sie konnten Tiere an die Priester als Gelübde geben und natürlich auch ein Stück von ihrem Besitz. Dabei wird aber immer wieder klar, mit Gelübden sollte nicht leichtfertig umgegangen werden. Die Israeliten sollten genau überlegen, ob sie so ein Gelübde gegenüber Gott auf sich nehmen wollten oder eben nicht. Tatsächlich sollten auch wir heute gut überlegen, inwieweit wir ein Gelübde gegenüber Gott ablegen sollten oder nicht. Wir sollten überlegen, inwieweit für uns das Gelübde erfüllbar ist, oder eben nicht. Gelübde sollten nicht einfach leichtfertig abgelegt werden. Es sollte genau darüber nachgedacht werden. Nicht, weil Gott dann in irgendeiner Form nachtragend ist, sondern eher, weil wir so nicht verlässlich sind und ein nicht erfülltes Gelübde unserer Beziehung mit Gott schaden könnte. Für die Israeliten bedeutete ein Gelübde auszulösen, eine hohe finanzielle Last auf sich zu nehmen und entsprechend kamen ihnen solche Versprechen gegenüber Gott nicht leichtfertig über die Lippen. Trotzdem sollte uns das auch nicht davon abhalten, Gelübde gegenüber Gott zu tun. Ich denke da zum Beispiel an Samuel, von dem wir später in der Bibel noch lesen werden. Samuel wurde aufgrund des Gelübdes seiner Mutter zu einem großen Segen für Israel. In seiner Zeit ging es dem Volk wirklich richtig gut. Gelübde sind nichts Schlechtes, im Gegenteil, daraus kann ein großer Segen hervorkommen. Wir sollten jedoch genau überlegen, wann wir ein Gelübde tun und wann nicht. Es gibt noch einige Sonderfälle für Gelübde, mit denen wir das dritte Buch Mose abschließen wollen. Wir lesen 3. Mose Kapitel 27 und dort die Verse 26-34. Die Erstgeburt unter dem Vieh, die dem Herrn aussonst gebührt, soll niemand geloben, es sei ein Stier oder Schaf, es gehört dem Herrn. Ist es aber unreines Vieh, so soll man es ablösen nach der Schätzung und darüber hinaus geben den fünften Teil. Will man es nicht ablösen, so werde es verkauft nach der Schätzung. Man soll Gebanntes nicht verkaufen oder ablösen, dass jemand dem Herrn durch einen Bann geweiht hat, von allem, was sein ist, es seien Menschen, Vieh oder Erbacker. Denn alles Gebannte ist ein Hochheiliges dem Herrn. Man soll auch keinen gebannten Menschen loskaufen, er soll des Todes sterben. Alle Zehnten im Lande, vom Ertrag des Landes und von den Früchten der Bäume, gehören dem Herrn und sollen dem Herrn heilig sein. Will aber jemand seinen Zehnten ablösen, der soll den fünften Teil darüber hinausgeben. Und alle Zehnten von Rindern und Schafen, alles was unter dem Hirtenstabe hindurch geht, jedes Zehnte davon soll heilig sein dem Herrn. Man soll nicht fragen, ob es gut oder schlecht sei, man soll es auch nicht auswechseln. Wenn es aber jemand auswechselt, soll beides heilig sein und darf nicht abgelöst werden. Das sind die Gebote, die der Herr dem Mose gebot für die Israeliten auf dem Berge Sinai. Im Schlussabschnitt vom dritten Buch Mose geht es darum, was nicht dem Herrn dargebracht werden kann. Beispielsweise wird nochmal auf unreine Tiere Bezug genommen. Es wird gesagt, diese Tiere sollen losgelöst werden oder sie werden weiterverkauft. Im Text wird auch von sogenanntem Gebannten gesprochen. Gebannt konnten Menschen und Tiere sein. Es ging um Kriegsbeute, die die Israeliten im Fall eines Krieges gemacht hatten. Weder der Mensch noch das Tier, die die Bezeichnung Gebanntes trugen, durften im Rahmen von Gelübden dargebracht werden. Der Grund dafür ist, dass Gott derjenige war, der Israel den Sieg gebracht hatte und die Kriegsbeute gehörte entsprechend nicht den Israeliten, sondern Gott. Die Israeliten sollten sich also nicht an der Kriegsbeute bereichern, weder an Menschen noch an Tieren oder auch nicht an Schmuck. Und bei Menschen gab es sogar die Regel, dass sie getötet werden sollten. Wir werden später im Buch Joshua noch sehen, welche Folgen das hatte, dass sich ein Israelit an Kriegsbeute bereicherte. Doch auch abseits davon gibt es von Gott Gesetze, was nicht im Rahmen eines Gelübdes dargebracht werden sollte. Dazu zählten beispielsweise die Erstgeborenen von Tieren, aber auch der Zehnte und die Erstlingsfrüchte. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran, dass Volk Israel sollte allen Ertrag, den es hatte, verzehnten. Das heißt, der zehnte Teil sollte dann zu den Priestern gebracht werden. Das war eine Gabe für Gott, die gleichzeitig auch das Leben der Priester absichern sollte. Das heißt also, der Zehnte gehört eh schon Gott, genauso wie die Erstgeburt oder auch die Erstlingsfrüchte und deshalb kann auch mithilfe des Zehnten kein Gelübde mehr getan werden, genauso wenig wie mit den Erstgeborenen oder auch der Erstlingsfrucht. All das war schon heilig für den Herrn. Tatsächlich gab es aber die Möglichkeit den Zehnten auszulösen. Dazu musste der Wert des Zehnten plus ein Fünftel des Wertes des Zehnten gezahlt werden. Diese Regel sollte offensichtlich auch dazu dienen, eine solche Handhabe möglichst schwer zu machen. Beziehungsweise kann in der Regel gesehen werden, dass Gott sich trotz eines abgekauften Zehnten um das Wohl seiner Priester sorgt, denn sie mussten ja schließlich von etwas leben und in der Regel war das der Zehnte. Auch in diesem Gesetz findet sich wieder eine Formulierung, die schon einmal an anderer Stelle aufgetaucht war, nämlich bei der Gabe von Tieren. Egal, ob die Gabe gut oder schlecht ist, sie sollte nicht ausgetauscht werden. Das heißt also, eine zehnten Gabe konnte nicht ersetzt werden, egal wie gut oder schlecht sie war. Sie war heilig für den Herrn und selbst ein Ersatz, wenn er gebracht würde, war heilig. Wir sehen, das dritte Buch Mose beschäftigt sich sehr stark mit allen Sachverhalten rund um die Stiftshütte, es geht um Opfer, Abgaben, Gelübde und vieles weitere. Betont wird hier vor allem die praktische Seite des Glaubens, aber auch die Erlösung, die geschieht, besonders am Anfang. Wir haben gesehen, wie zum Beispiel stellvertretende Opfer für die Sünden der Menschen sterben. Das war ein Tier, was symbolisieren sollte, wie die Erlösung später durch Jesus Christus erfolgen würde. Wir haben gesehen, wie mit dem großen Versöhnungstag angedeutet wird, wie die Erlösung zum Abschluss gebracht wird. Wir haben auch kennengelernt, dass der Glaube mit dem ganzen Leben zu tun hat. In dem Sinne, dass Gott sich auch um die Gesundheit, d.h. auch unser Wohlbefinden, sorgt. Und ebenso hat das Volk Israel gelernt, dass der Glaube auch Vertrauen bedeutet. Und zwar Vertrauen in dem Sinne, dass sich das darin zeigt, dass sie einen Teil ihrer Ernte und ihres Viehs, genau gesagt 10%, an Gott abtraten. Und nicht zuletzt durften sie auch sehen, wie in den Geboten Gottes bereits eine Fürsorge enthalten war. Beispielsweise, wenn es darum ging, wenn jemand aufgrund seiner finanziellen Situation den Besitz oder auch sich selbst verkaufen musste. Wir sehen, das dritte Buch Mose ist ein Buch, das sowohl die gute Nachricht Gottes, nämlich dass ein Stellvertreter anstelle des Sünders stirbt, als auch viele Hinweise für den praktischen Glauben enthält. Mit diesem Gedanken beenden wir das dritte Buch Mose und werden das nächste Mal mit dem vierten weitermachen. Ein Stellvertreter stirbt anstelle des Sünders und wie Glaube praktisch gelebt wird. Das sind die Kernpunkte des dritten Buches Mose. Es geht vor allen Dingen um alles, was mit der Stiftshütte und den Priestern zu tun hat. Das nächste Mal beginnen wir mit dem Vierten Buch Mose. Das hat die lateinische Bezeichnung numeri. Wie diese Bezeichnung zustande kommt und warum sie uns gleich am Anfang vom Vierten Buch Mose begegnen wird, darüber sprechen wir in der nächsten Folge von BibleNow. Ich möchte euch vielmals danken, dass ihr wieder zugehört habt und dass wir gemeinsam wieder in der Bibel lesen konnten. Ich möchte euch Mut machen, wenn euch dieser Podcast gefällt, dann abonniert ihn gerne auf Spotify, Apple Podcasts oder in eurer Lieblings-Podcast-App. Ansonsten freue ich mich natürlich auch über Bewertungen bei Spotify und bei Apple Podcasts und natürlich dürft ihr mir gerne auch ein Feedback schreiben und zwar an kontakt at BibleNow.de oder ihr klickt euch einfach auf die BibleNow-Website www.biblenow.de, dort könnt ihr unter der Folge ein Kontaktformular finden, mit dem ihr mir schreiben könnt. Ich freue mich, wenn wir das nächste Mal dann mit dem vierten Buch Mose beginnen und wenn wir gemeinsam wieder entdecken dürfen, wie Gott sein Volk mitten in der Wüste führt. Ich wünsche euch Gottes Segen, wir hören uns das nächste Mal wieder, bis dahin macht's gut. Ciao! Das war BibleNow, die Bibel und du. Music. Jede Woche neu auf biblenow.de Du willst etwas zur Sendung sagen? Schreibe deinen Kommentar auf unsere Website oder auf Facebook. Wir hören uns nächste Woche, bis dahin wünschen wir dir Gottes Segen und viel Spaß beim Bibel. Music. Now.

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